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dasig1
hiesig, von hier, einheimisch
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°in’ dasige Schöll gengan 40 Kinder Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Bist ja koa Dosige! Altb.Heimatp. 59 (2007) Nr.28,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
daheim befindlich
Dialektbelege
°is da Baua dàse? – nà, dea is ned dò Simbach PAN48.267054, 13.025393
dort gelegen, dort befindlich
Dialektbelege
°dasig „dortig“ Chiemgau47.872903, 12.453183
„Der dasige Landbräu und Schuster gehören zum Gericht Bärnstein“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608, Hazzi Aufschl. IV,1,48 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
an dem dasigen weier Selb SEL50.169121, 12.1297769, um 1540 Singer Schacht 113 Singer, Friedrich Wilhelm: Aus dem Schacht der Heimat- und Volkskunde, Hohenberg/Arzberg 1993.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
4
dieser
Grammatik
mit best. Art. als †Demonstrativpronomen
Dialektbelege
illa ‘die ienig’ … haec ‘die dasig’ Aventin I,412,14-37 (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Etymologie
Wohl Abl. von da1 mit Hiattilger -s-. Anders WBÖ IV,824 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
Literatur
- Schmeller I,545 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ IV,824-826 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.
zum SeitenanfangCC-BY-SA
dasig2, -ä-, -icht, dästig
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1270f.
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1270f.
Wortart: Adjektiv
still, ruhig, in sich gekehrt
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°net nei gehn, jetz ist’s ganz dasi „das Kind schläft endlich“ Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
°der sitzt ganz dasig da Falkenberg TIR49.8584745, 12.224902
Ganz dasi werd auf dös de Zeit Mchn.Stadtanz. 16 (1960) Nr.6,5 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
kleinlaut, eingeschüchtert, demütig
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Dialektbelege
°den hab i dasi gmacht Garching AÖ48.132957, 12.5780213
ganz dastö is er worn, wiara gseng hat, i las mi nöt derschröcka Passau PA48.567378, 13.431710
wan dă Niklo kimt, weănds dāse d’Kindă Federholzner Wb.ndb.Mda. 48 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.
*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
’s Unglück hàt ·n dásti‘ gmacht Schmeller I,545 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
sobald ihm … mit dem eisernen Narren-Ketterl ist angedrohet worden/ ist er gar gern still und däsig zu Haus sitzend geblieben Ertl Tolle lege 211 Ertl, Ignaz: Sonn- u. Feyer-Tägliches Tolle Lege, Das ist: Geist- und Lehr-reiche Predigen, Auff alle Sonn- und Feyer-Täg des gantzen Jahr-Lauffs eingerichtet, Nürnberg 21708.
*1645 München, †1713 Schönthal WÜM; Augustiner-Eremit
*1645 München, †1713 Schönthal WÜM; Augustiner-Eremit
traurig, niedergeschlagen
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°d’Resi war ganz dausi „hatte Kummer“ Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
Sie … schaug’n ins Grab dir dasi nach Stemplinger Horaz 36 Stemplinger, Eduard: Horaz in der Lederhos’n, München [1905].
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor
müde, erschöpft
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°i bin heit so dasi beinand, des machts Wettr Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
dásdeg Heigenhauser Reiterwinkerisch 8 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.
*1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med, Medizinaldirektor
*1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med, Medizinaldirektor
langweilig, teilnahmslos
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°oallaweil su dasi umananagöih Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
Was i für a dasiga Dudädl [Trottel] bi, Und früahraszeit so a Schlankl Dingler Arntwagen 110 Dingler, Max: Der Arntwagen. Gesänge in der Mundart, Hausham 1959.
*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil, Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil, Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Hebt sei’ Gsangl nit so daasi’ o’ Obb.Volksl. 40 Oberbayerische Volkslieder mit ihren Singweisen, ges. und hg. von H[ ] M[ ], München 21858.
geduldig
Dialektbelege
°dasig Gunzendorf ESB49.7339507, 11.61242
dási’, dásti’ Schmeller I,545 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verwirrt, erschreckt, überrascht
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°dasö „perplex“ Lam KÖZ49.196618, 13.049079
°dausig „verstört“ Neustadt NEW49.732301, 12.178398
dásig Heigenhauser Reiterwinkerisch 8 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.
*1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med, Medizinaldirektor
*1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med, Medizinaldirektor
dumm, unbeholfen
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°stell di net so dasi! Eckersmühlen SC49.215897, 11.142759
ungehorsam
Dialektbelege
°dasi „ist einer, der nicht hören will“ Sulzkirchen BEI49.168396, 11.357339
benommen, krank, blaß
benommen, schwindlig
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°der is ganz dasig Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
dåsi „schwindlig, taumelnd“ Maas Nürnbg.Wb. 96 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
auch bewußtlos, ohnmächtig
Dialektbelege
°dasig „bewußtlos nach einem schweren Sturz“ Brannenburg RO47.7371683, 12.1034461
krank, kränklich, mit Gebrechen behaftet
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°der Hund is heid so dasig – hod er was neigfressn? Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202
zahm, brav (von Tieren)
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
daasi „zutraulich“ Anzing EBE48.151391, 11.853443
°der Hund tuat da nix, der is ganz dasig Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434
Brauchst ka Angst hom, döi wiad bal daasi’ Boxdorf NEW49.71836, 12.26743, Wir am Steinwald 4 (1996) 126 Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V, 1993ff.
Däsig machẽ … Bendigen Schönsleder Prompt. K7r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Etymologie
Mhd. dæsic, germ. Wort wohl idg. Herkunft; WBÖ IV,826 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. . Anders 2DWB VI,365 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff. .
Lautungen
dạ̄se(g) u.ä., daneben -sαd (WEN), dę̄se(g) (FFB, LL, SOG, WM, dạ̄sde(g) u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, NEN, ROD, TIR, WÜM, entspr. der Entw. von mhd. â dǫuse(g) Oberpfalz (dazu MAI; REH, dǫusde (WÜM), vereinz. då̄se (N, SC).
Literatur
- Delling I,115f. Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker - Prasch 17 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.
*1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus - Schmeller I,545f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 96f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge - Zaupser 76 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
- WBÖ IV,826-828 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Ableitung
Kompositum
verfasst von: A.S.H.
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