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dingen
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1731–1733
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1731–1733
Wortart: Verb
dingen
gegen Lohn in Dienst nehmen, einstellen
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Dialektbelege
ea håd an nain Knecht dink Königsdorf WOR47.8164083, 11.4804346
den homa ma dingt Arrach KÖZ49.190779, 12.993156
i hob a Moad dunga Schwandorf SAD49.3261854, 12.1092708
Natirle ham mir se net sejwa dinga kinna, dazua hamma zwoa Hopfamoasta ghabt Pinzl Bäuerin 154 Pinzl, Christoph: Eine Bäuerin wie im Buch. Literarisierte Lebensgeschichte — ein Beispiel aus der Hallertau, München 1995.
Erinnerungen von Maria H., *1903 Haselbuch MAI, †1986 Mainburg; Bäuerin
Erinnerungen von Maria H., *1903 Haselbuch MAI, †1986 Mainburg; Bäuerin
Vnser herre do er sine werclûte zoͮ sinem werche dincte Spec.Eccl. 133,30 Speculum Ecclesiae. Eine frühmittelhochdeutsche Predigtsammlung (Cgm.39), hg. von Gert Mellbourn, Lund 1944.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
dreschern, xotschneidern, die nit dingt sein vnd vmb das taglon arbaiten Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 HuV 17 (1939) 211 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
wann man Knecht und Magd ietzt auf Liechtmessen dingen will Selhamer Tuba Rustica I,47 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
gegen Bezahlung für die Erledigung einer Aufgabe verpflichten, engagieren
Dialektbelege
es wird da Flurwächta dingt Aubing M48.159145, 11.415128
Spilleut … wann sie gedingt vnd bestellt werden Landr.1616 565 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
2
†(als Aufgabe, Arbeit) annehmen, übertragen
2a
(an sich) nehmen, übernehmen
Dialektbelege
keinem gesellen ist erlaubt die führung eines gebäudes an sich zu dingen 1779 Satzgn Landsbg 58 Satzungen hervorragender Handwerkervereinigungen in Landsberg am Lech aus der Zeit vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart, hg. von J[ohann] B[aptist] Krallinger, München 1880.
2b
übertragen, übergeben
Dialektbelege
daz er an in gedingt hab umb lon Obb.Landr.1346 84 Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
†vor Gericht
3a
Gericht halten
Dialektbelege
an der urteile, da got mit uns allen dinget Spec.Eccl. 147,7f. Speculum Ecclesiae. Eine frühmittelhochdeutsche Predigtsammlung (Cgm.39), hg. von Gert Mellbourn, Lund 1944.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
verhandeln, festsetzen, streiten
Dialektbelege
striten ł dingen Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763, 12.Jh. StSG. I,626,28 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ist daz der gast … sein recht nicht volfueren mag … daz sei mit geziugen oder mit urtail dingen Frsg.Rechtsb. 234 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.
1328
1328
Es soll auch kein Endvrtheil/ mit gedingten worten … gesetzt werden Landr.1616 173 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
3c
Klage erheben, Berufung einlegen
Dialektbelege
Swer einer urtail dinget 1310-1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 255,1 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
APpelliern (das man in den Fürstenthumben Bayrn nennt dingen) ist ein beruefung von dem vndern Richter/ für den Obern Landr.1616 176 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
verhandeln, vereinbaren, zusichern
4a
verhandeln, unterhandeln, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Dialektbelege
Bigondun sie … Mitímo dar do dingon um 900 Otfrid vW Bd. I,fol.59v,2f. Otfrid von Weißenburg: Das ‘Evangelienbuch’ in der Überlieferung der Freisinger Handschrift (Bayerische Staatsbibliothek München, cgm. 14). Edition und Untersuchungen, hg. von Karin Pivernetz, 2 Bde, Göppingen 2000.
Freising um 905. Otfrid von Weißenburg, *um 800, †wohl 867; Mönch im Kloster Weißenburg/Elsaß
Freising um 905. Otfrid von Weißenburg, *um 800, †wohl 867; Mönch im Kloster Weißenburg/Elsaß
von hunger unt von getwange muosen di burgære dingen, des chuniges hulde gewinnen Kaiserchr. 368,15891-15893 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Regensburg. (?), 12.Jh.
also das Augspurg und ander vil stet mit in dingen muesten umb ir järlich zins Füetrer Chron. 144,1f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.
*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
vereinbaren, vertraglich festsetzen
Dialektbelege
dingen „festsetzen, ausmachen“ Passau PA48.567378, 13.431710
diŋa Kollmer Laute 82 Kollmer, Michael: Die bairischen Laute, dargestellt durch Vergleichung der Mundart des Klingelbachtales im Bayerischen Wald mit anderen bairischen Mundarten, Diss.masch. München 1949.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Pacto … gidingotero Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,643,34 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
e daz diu gedingte frist vergangen ist 1310-1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 287,7 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Dem Maisster wollffen haben mir … göben alß mir dan zuuor mit Jmbe gedingt 1626 Haidenbucher Geschichtb. 54 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.
*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
ausbedingen, fordern
ausbedingen, vorbehalten, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Dialektbelege
Es habent auch vnser obgenante Burger … namlich gedingt und genomen München M48.139686, 11.578889, 1354 Lori Bergr. 15 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
5b
†fordern, verlangen
Dialektbelege
herr Johans … dinget auf ein freie ganze samblung der christenhait Aventin V,389,11-14 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
6
†borgen, leihen
Dialektbelege
Dingen „einem mit einem gewissen Pakt etwas leihen“ Westenrieder Gloss. 105 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
dingen oder borgen in daz jâr umbe daz tiurre BertholdvR I,73,30f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
die Frücht auffm Halm zubeschlagen oder drauff zu leihen/ darumb wenig vnd viel zu dingen Landesord.1599 211 Churfürstlicher Pfalz Fürstenthumbs in Obern Bayern Landesordnung, Amberg 1599.
mieten, pachten
Dialektbelege
dingen Passau PA48.567378, 13.431710
Dingen Westenrieder Gloss. 105 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Swer ein haws, ein stadel, ein garten oder swelcherlay aigen dingt 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 355,14f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Dingen „ad tempus redimere“ Schönsleder Prompt. L5r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
8
†(in die Schule) schicken, geben
Dialektbelege
Hat vorzeiten ein Vatter seinen Sohn in die Schul gedingt Selhamer Tuba Rustica II,12 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
Etymologie
Ahd. dingôn, dingen, mhd. dingen swv., Abl. von Ding; Kluge-Seebold 202 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
Lautungen
diŋα, auch -dęαŋ (LF).— Part.Prät. diŋd, auch diŋk (AIC, DAH, SOG, WOR), -dęαŋd (SOG), ferner duŋα nach den stv.
Literatur
- Schmeller I,517f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 104f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ V,83f., 86 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Komposita
verfasst von: A.S.H.
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dingen
gegen Lohn in Dienst nehmen, einstellen
Sachgruppen
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung; Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.
Verbreitung
Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
Hätsch mi an Kirweih dingat, wear i heut dei Magd Krumbach KRU48.2433959, 10.3634009, Jörg, KRU 125 Jörg, Theodor: Der Landkreis Krumbach, Bd. 3, Volkskunde, Weißenhorn, 1972, Auflage 1
Weil'r [Holzklotz] gar so g'schwonga g'spronga / hau en i für d' Rauhnacht donga Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Schuhwerk, Wintersinna 53 Schuhwerk, Luitpold: 's Wintersinna. Gedichte in schwäbischer Sprache, Weißenhorn, 1998
2
ausbedingen, vereinbaren, vertraglich festsetzen
Sachgruppen
Zustimmung, Ablehnung, Leugnen; Recht - Justiz
Verbreitung
NÖ
Dialektbelege
„Dienstboten hatten sich für die Eltern oft a Holzfuahr dengt“, Ries, Schupp-Schied, Bd. III 24f. Schupp- Schied, Gerda: Vo Leit ond Viecher. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben III, Nörlingen, 1988
Etymologie
ahd. dingôn, dingen, mhd. dingen, Ableitung von Ding; Kluge-Seebold 202Kluge, Friedrich/Seebold, Elmar: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/Boston, 2011, Auflage 25
Literatur
- Schwäb.Wb. II 214f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB III 1731-1733 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
- Schmeller I 517f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
- WBF 161 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: EF
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abdingen
abwerben
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°laß di net obdinga, bleib in deina Stej! Pörnbach PAF48.6160194, 11.4608309
°dea håut ma mein Knecht odunga Dietkirchen NM49.2917801, 11.58445
Des ho scho ’n onern Baarn verschmocht (beleidigt) … wenn da oaner ’n onern an Ejhojtn odingt hot KÖZ, VIT, BJV 1954,196 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
daß kein Hamermaister dem andern kein Schmidmensch abdingen soll vor Ostern München M48.139686, 11.578889, 1464 Lori Bergr. 77 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Es solle auch ain Nachbahr dem anderen unter der Jahrszeit kheinen Ehehalten abdingen Burgweinting R48.9904506, 12.1397936, 1722 Hartinger Ordnungen II,490 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
aus dem Dienstverhältnis ausscheiden, den Dienstvertrag aufkündigen
Grammatik
auch reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
Dialektbelege
°ma Knecht hout heier odingt Thiersheim WUN50.0769705, 12.1264857
Damit … die zweÿerleÿ herrschafften selbsten solcher abgedingten ehehalten wegen nicht in widerwillen gerathen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1681 Wüst Policey 142f. Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
3
sich durch Verhandeln einigen, übereinkommen
Grammatik
auch †reflexiv
Dialektbelege
daz der herr oder die frawe mit dem ehalten niht abdingent Obb.Landr.1346 75 Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
†abdringen, abnötigen
Dialektbelege
was … A. … in dem chrieg abgedingt hat, das nicht bezalt ist … das soll zebeiderseit alles ab sein Abensberg KEH48.8167, 11.85, 1383 Rechtswb. I,34 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
beschenken
Dialektbelege
°„der Firmpate hat den Firmling abdunga, ihm ein Geschenk gegeben“ Reichenhall REI47.729564, 12.881491
Literatur
- Schmeller I,518 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,84 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
abdingen
Geldzahlung des Erben an Eltern bei Hofübergabe leisten
Sachgruppen
Eigentum, Besitz
Dialektbelege
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†abteidingen
durch Vereinbarung od. gerichtlich abgewinnen
Dialektbelege
wann einer einen Wandel [Geldstrafe] abtaidingt mit einem armen Mann Wasserburg WS48.0615171, 12.220026, 1470 BLH VII,253 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
2
sich vergleichen, absprechen
Dialektbelege
Chain hantwerch sol abtaidigen mit dem richter umb der stat gesetzt 2.H.14.Jh. Stadtr.Mchn (Dirr) 533,19f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
3
sich versöhnen, Frieden schließen
Dialektbelege
das si mit den veinten umb dhein [kein] gelt nicht abteydingen sullen 1388 Knapp Rgbg.Gerichtsverf. 121 Knapp, Hermann: Alt-Regensburgs Gerichtsverfassung, Strafverfahren und Strafrecht bis zur Carolina. Nach urkundlichen Quellen dargestellt, Berlin 1914.
Literatur
- Schmeller I,585 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ IV,1342f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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andingen
in Dienst nehmen, geben
wie dingen, Bed.1a
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°i muaß ma an Schweiza oodinga Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
andingen „einstellen“ Lentner Bavaria Almen 276 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Von Almen, Schützen, Wirtshäusern, Märkten etc.etc., hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1987.
*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
Ein Metzgergeselle darf nur auf 2 Jahr angedingt werden Freising FS48.402335, 11.741887, 1588 Zils Handwerk 93 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
1b
†in Dienst geben, an einen Dienstherrn vermitteln
Dialektbelege
andingen „an jemand verdingen“ Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
†wie dingen, Bed.2b
Dialektbelege
so di messer etwaz verdinen mit tragen … daz sullent si tailen mit einander und kainem andingen 1460 Runtingerb. III,240 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Michaeln Furttner Kistlern … ist die Neue Kanzl zemachen angedingt Niederaschau RO47.776530, 12.316872, 1688 Jahn Handwerkskunst 396 Jahn, Maud: Handwerkskunst in der ehemaligen Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.
Hohenaschau RO
Hohenaschau RO
bestellen
3a
†(im Wirtshaus) bestellen
Dialektbelege
Mit dem Göid … ding ö am Martinö … bei unsan Wirth a Freibier und a Freiwurscht o Schlicht Dorftheater 64 Schlicht, Josef: Dorftheaterspiele in der Volkssprache von Ober- und Niederbayern, Steinach b.Straubing 1894.
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
(das Hochzeitsmahl) beim Wirt vorbestellen, meist
Phraseologie
in der Fügung:
Hochzeit andingen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
s Håuzadodinga „mit kleinem Mahl für Brautpaar, Hochzeitslader und Musikanten“ St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
„Am Sonntag drauf wird die Hochzeit angedingt und dem Wirthe gesagt, wie viel Hochzeitsgäste kommen und das Mahlgeld … bestimmt“ DAH, FFB, OA 35 (1875/1876) 207 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
daß etliche … angedingte Hochzeiten bey den Würthen und Gastgeben allhier gehalten Weißenburg WUG49.0305748, 10.9718974, 1739 Voltz Chron.WUG 245 Voltz, Georg: Chronik der Stadt Weissenburg im Nordgau und des Klosters Wülzburg, Weißenburg 1835.
s Håuzadodinga „mit kleinem Mahl für Brautpaar, Hochzeitslader und Musikanten“ St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
„Am Sonntag drauf wird die Hochzeit angedingt und dem Wirthe gesagt, wie viel Hochzeitsgäste kommen und das Mahlgeld … bestimmt“ DAH, FFB, OA 35 (1875/1876) 207 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
daß etliche … angedingte Hochzeiten bey den Würthen und Gastgeben allhier gehalten Weißenburg WUG49.0305748, 10.9718974, 1739 Voltz Chron.WUG 245 Voltz, Georg: Chronik der Stadt Weissenburg im Nordgau und des Klosters Wülzburg, Weißenburg 1835.
auch (die Kosten dafür) mit dem Wirt vereinbaren
Dialektbelege
s wird 1-2 Mark übers andingt Mohlgeld [Kosten pro Person] drübergweist (geschenkt) Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
4
†(das Hochzeitsmahl) selbst bezahlen
Dialektbelege
„Beim angedingten Mahle zahlt jeder Hochzeitsgast für sich das Mahlgeld an den Wirth“ Oberpfalz, Bavaria II,278 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
†vor Gericht
5a
(als Zeugen, Rechtsbeistand) anwerben, verpflichten
Dialektbelege
Man sol auch den zewck aynsten andingen und im sibenstund zuͦsprechen 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 390,7f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
5b
vor Gericht laden
Dialektbelege
der fürst kam vor seinen räten angedingt ins recht Arnpeck Chron. 557,34f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).
*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
6
†wie dingen, Bed.4b
Dialektbelege
was sie mit einander haben andingt Schönsleder Prompt. L5r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
7
†steuerlich veranlagen
Dialektbelege
die stewrer sullen … die andingen und bringen, alz si höchst mügen vor 1377 Stadtr.Mchn (Dirr) 600,24-26 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Literatur
- Schmeller I,517f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 104 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ V,84f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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andingen
eine Lohnarbeit, einen Dienst annehmen
Sachgruppen
Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.; Eigentum, Besitz
Verbreitung
Oberstaufen SF47.5538309, 10.0206483
Dialektbelege
[Da habe ich]: fiǝr ǝ Joor aadingǝt Oberstaufen SF47.5538309, 10.0206483, mündlich zufällig gehörte mundartliche Ausdrücke, Sprecher nicht namentlich erfasst
gegen Bezahlung für die Erledigung einer Aufgabe verpflichten
bestellen, in Auftrag geben
Sachgruppen
Hochzeit/Ehestand (z.B. ledig, verheiratet); Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.
Verbreitung
Belzheim NÖ48.9621483, 10.5285316, Großaitingen SMÜ48.2281905, 10.7814824, Marktoffingen NÖ48.9270866, 10.4748818
Dialektbelege
Iatz muasch dr abbr nocht dein Hoagsatanzuch bal andenga! Belzheim NÖ48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 12 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
Phraseologie
nach disem wird die Hochzeit beim Wirt andinget" die Bewirtung für eine Hochzeit beim Wirt in Auftrag geben, Großaitingen SMÜ48.2281905, 10.7814824, Birlinger Wb. 482 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
2b
engagieren
Sachgruppen
Musizieren; Instrumente
Verbreitung
Ries
Dialektbelege
„Bei ihm [dem Leiter der Tanzkapelle] wurde d Musik adengt“, Ries, Schupp-Schied, Bd. II 201 Schupp-Schied, Gerda: Ausm Krätzatuach. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben II, Nördlingen, 1983
Literatur
- Schwäb.Wb. I 188f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB I 1733f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
- Schmeller I 517f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS
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andingen
etwas haben wollen, sich etwas wünschen
Sachgruppen
Wunsch, Bitte, Dank/Undank
Dialektbelege
Dienstboten anstellen
Sachgruppen
Entgelt, Lohn
Dialektbelege
å̄dinga „auch ausdingen, Sinn: etwas b. Handwerker bestellen; Knecht/Magd f. ein Dienstverhältnis gewinnen“, Neustadt a.d.Aisch NEA49.579544, 10.613944 ↗
etwas bei einem Handwerker bestellen
Sachgruppen
Handel, Finanz
Dialektbelege
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†anteidingen
Bedeutungen
1
rechtlich belangen, anklagen
Dialektbelege
der genannt Barth ainen Rath … zu Recht angedaigt hat 1466 Bergmann Mchn 57 (Urk.b.) Bergmann, Michael v.: Beurkundete Geschichte der Churfürstlichen Haupt- und Residenzstadt München von ihrem Entstehen, bis nach dem Tode Kaiser Ludwigs des Vierten, München 1783.
2
rechtsgemäß beanspruchen, um etwas vor Gericht klagen
Dialektbelege
noch alle di habe … umb di 100 lb nimmermere ansprechen, anteidingen noch anvirtigen schuͤln noch muͤgen 1367 Rgbg.Urkb. II,315 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
verfasst von: A.S.H.
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aufdingen
einstellen, in die Lehre nehmen
wie dingen, Bed.1a
Dialektbelege
aufdinga Dingen eines neuen Dienstboten Ingolstadt Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
Wurden … die Nothwendige Bauleuth auffgedinget vnd zu dem vorhabenden Werck angestehlet Hueber Granat-apfel 224 Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.
*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
in die Lehre nehmen
Dialektbelege
oin als Löiaboum afdinga Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
„Von nun an soll kein Lehrjunge aufgedingt werden, der nicht seinen Schul-Entlassungs-Schein von der Königl. Schulinspection beibringt“ Rgbg.Intelligenzbl. 1 (1811) 455 Regensburger Intelligenzblatt, Regensburg 1810-1814.
da sie bey rödlichen maistern aufgedingt, doch under der lehrzeit zur hauß- oder pauernarbeit gebraucht München M48.139686, 11.578889, 1668 BJV 1958,118 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
2
wie abdingen, Bed.2
Dialektbelege
aufdiŋα „in der Fischerzunft … Dienst kündigen“ nach Schweizer Dießner Wb. 16 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.
*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
3
†zur Beförderung auferlegen, aufgeben
Dialektbelege
Dingt ainer ainen fuͦrman wein auf umb lon Obb.Landr.1346 149 Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
DIngt einer einem Fuhrman Wein auff vmb Lohn Landr.1616 331 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Literatur
- Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,85 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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aufdingen
gegen Lohn in Dienst nehmen, einstellen (alt)
Sachgruppen
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung; Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.
Verbreitung
Mickhausen SMÜ48.2409342, 10.639933
Dialektbelege
aufdingen „bei Hirtenbuben“, Mickhausen SMÜ48.2409342, 10.639933, Birlinger Wb. 117 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
die Gesellen- oder Meisterprüfung ablegen
Sachgruppen
Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.; Schule, Unterricht, Lesen, Schreiben, Rechnen
Verbreitung
Hindelang SF47.506114, 10.372303
Dialektbelege
aufdingen Hindelang SF47.506114, 10.372303, Willi 249 Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
Volkskunde
Bei den Nagelschmieden geschah dies an Maria Opferung (21. November).
Literatur
- Schwäb.Wb. I 369 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB III 1734f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
- Schmeller I 517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF
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ausbedingen
1
wie dingen, Bed.5a
Dialektbelege
Do’ wird si’ ausbedunga, Daß zwoa Prozent Provision Er zahlt Schmidt Altboarisch 64 Schmidt, Maximilian: Altboarisch in Vers und Prosa, Leipzig o.J.
*1832 Eschlkam KÖZ, †1919 München; Hauptmann, Schriftsteller
*1832 Eschlkam KÖZ, †1919 München; Hauptmann, Schriftsteller
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°wia i an Hof übagem hob, hob a ma des ausbedunga Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°i hob mir d’Milli ausbedunga Salzweg PA48.6150777, 13.4813577
Literatur
- Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: A.S.H.
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ausdingen
1
wie dingen, Bed.4b
Dialektbelege
ạs-diŋa „vereinbaren“ Kollmer II,44 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Dy sol er mir wezalen aͤuf liechtmezz und nur gut R., han ich âuztingt 1400 Runtingerb. II,153 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
ausbedingen
wie dingen, Bed.5a
Grammatik
auch reflexiv
Dialektbelege
°er war so ausdüngat, daß ma nit zsamkemma san Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
D· Ursch … hát si’ aus’dingt, dás s· haəmdärf., bàl’ iərə‘ Muədə‘ hintəri [ins Wochenbett] kimt Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
so hab ich mir vnd mein Nachkomen … vorbehalten vnd ausgedingt, dy selbigen gult vnd Treid … nemen Schamhaupten RID48.915181, 11.596585, 1471 MB XVII,361 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
sich als Altenteil ausbedingen
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°der hod si oi Dog a Maß Muich ausdunga Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
Host d’ dir nachha aa ois’s richti ausdunga, Hammaschuasta? Graf Werke XI,2,22 (Kalendergesch.) Graf., Oskar Maria: Werkausgabe, 16 Bde, München 1994.
*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
die sie zu verfridung jrer außgedingten Gründt gebrauchen Landr.1616 750 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
sich als (zusätzliche Sachleistung zum) Dienstbotenlohn ausbedingen
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°a Deanschtboot hot si auf Liachtmeß a Poor Schuah oder a Gwand ausdingt Weilheim WM47.839932, 11.140986
do hots fir (d’) Dirn, grod wej firn Kne’t a hergrichts Tou(ch) (Leinwand) gebn, an a(u)sdingts KÖZ, VIT, BJV 1954,197 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
zwoa paar Stiefln und 6 Ell’n saubere Leinwa’d hat er si’ ah no’ ausdunga Schubaur Vermächtniß 92 Schubaur, Sohnland: Mein Vermächtniß an Bayern, Leipzig 1831.
wie abdingen, Bed.1
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°der hod ma mein Knecht ausdingt Vilzing CHA49.1770286, 12.6770617
Literatur
- Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,85 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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ausdingen
sich als Altenteil ausbedingen
Grammatik
reflexiv
Sachgruppen
Eigentum, Besitz; Bedingung
Verbreitung
Belzheim NÖ48.9621483, 10.5285316
Dialektbelege
„von dem leben, was man sich ausdengt hat“, Belzheim NÖ48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 15 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
Literatur
- Schwäb.Wb. I 462 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB III 1735 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
- Schmeller I 517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF
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ausdingen
etwas bei einem Handwerker bestellen
Sachgruppen
Handel, Finanz
Dialektbelege
ausdingen „auch andingen, Sinn: etwas b. Handwerker bestellen; Knecht/Magd f. ein Dienstverhältnis gewinnen“, Neustadt a.d.Aisch NEA49.579544, 10.613944 ↗
etwas haben wollen, sich etwas wünschen
Sachgruppen
Wunsch, Bitte, Dank/Undank
Dialektbelege
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†austeidingen
Bedeutung
auslösen, aus Gefangenschaft freikaufen
Dialektbelege
die Parsperger … haben … die Armen … benöthiget, daß sie sich … um Geld haben austhaidingen müssen 1491 BLH X,388 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Literatur
- WBÖ IV,1343 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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†baudingen
ein Baugeding(e) halten
Dialektbelege
wenn ein Herr Siz und Pawdingen will Rottenbuch SOG47.7330172, 10.9654353, 1435 Lori Lechrain 138 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
verfasst von: A.S.H.
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†bauteidingen
vor einem grundherrschaftlichen Gericht verhandeln
Dialektbelege
Er sol auch alliu jar … putedingen mit den selben herren nach gewonheit anderr muller Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, 1353 MB L,414 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
Literatur
- Westenrieder Gloss. 71 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
verfasst von: A.S.H.
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bedingen
1
†wie dingen, Bed.2b
Dialektbelege
„daß die bedungene Scharwerk nebst anderen gleich- oder mehr privilegirten Abgaben nicht bestehen möge“ Landr.1756 176 Codex Maximilianeus Bavaricus, Civilis. Oder Neu Verbessert- und Ergänzt-Chur-Bayerisches Land-Recht, München 1756.
†wie dingen, Bed.4b
Dialektbelege
Es soll auch kain endturtl [Endurteil] mit bedingten worten … gesetzt werden Passau PA48.567378, 13.431710, 1536 Wüst Policey 307 Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
Zwischen obersagtem Liebherr und Daisenbergerin … sind nachfolgende Heyraths Pacta ausgeredt, bedungen und beschlossen worden 1792 Schelle Bauernleben 119 Schelle, Heinz: Chronik eines Bauernlebens vor zweihundert Jahren, Rosenheim o.J.
Tagebücher der Familie Daisenberger, Oberau GAP, 2.H.18.Jh.
Tagebücher der Familie Daisenberger, Oberau GAP, 2.H.18.Jh.
3
†wie dingen, Bed.5a
Dialektbelege
Hette … ein Bestandtman [Pächter] jhme … bedingt vnd vorbehalten/ daß er in keinen weg … außzeziehen schuldig Landr.1616 279 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Dialektbelege
°des is bedunga woan Alfeld HEB49.429024, 11.543695
„gegen einen gewissen bedingten Lohn in Dienste zu bringen“ Westenrieder Gloss. 105 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Literatur
- Westenrieder Gloss. 105 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ V,85 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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†beteidingen
vereinbaren, aushandeln, festsetzen
Dialektbelege
„die heyrat zwischen der Neuen Wirtin und dem Kammerer von drei Männern auf jeder Seite beteidingt … wurde“ Wunsiedel WUN50.0373241, 12.0027278, 1513 Singer Hochzeit 12 Singer, Friedrich Wilhelm: Hochzeit im Sechsämterland, Arzberg/Hohenberg 1988.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
2
wie teidingen, Bed.9
Dialektbelege
betheidigten in mit gueten worten, das er die pös gesellschaft alle urlaubt Aventin V,214,6f. (Var.) (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
3
Dialektbelege
daß solche [Verbrecher] nit obenhin … durch iemand anders betheidiget 1658 Wüst Policey 755 (Landsordnung Oberpfalz) Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
Literatur
- Schmeller I,585 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 577 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ IV,1343f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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Dingens
Mann (pejor): alter Mann, der sich für junge Mädchen interessiert
Sachgruppen
Mann mit ungebührlichem Verhalten
Dialektbelege
zum SeitenanfangCC-BY
eindingen
†wohl in Gerichtsbezirke einteilen
Dialektbelege
Decurio Inthingon Freising FS48.402335, 11.741887, 9.Jh. StSG. IV,328,12 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
in Dienst nehmen (sich) verdingen
wie dingen, Bed.1a
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
eidinga Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
2b
wie hinandingen
Grammatik
†reflexiv
Dialektbelege
er hat sich beim beken eindingt Schönsleder Prompt. L5r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
†wie andingen, Bed.1b
Dialektbelege
daß sie keinen … so … ohne einwilligung der herrschafft auß dem dienst tritt, anderer herrschafft zubringen … oder eindingen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1654-1656 Wüst Policey 387 Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°do hob i mir no a Paar Schua und an Schurz eidunga Gundelsheim DON48.909960, 10.843580
†auferlegen, zur Pflicht machen
Dialektbelege
’s Konsistorö, muas auf dö Arma mehr schaugn als auf dö Reicha! dös is iahm eidunga! Schlicht Dorftheater 82 Schlicht, Josef: Dorftheaterspiele in der Volkssprache von Ober- und Niederbayern, Steinach b.Straubing 1894.
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
daß ein jeder Benefiziat … die Vesper solle singen helfen, so ist es ihnen den Herrn Carmelitern … zu thun nicht eingedingt Regensburg R49.013904, 12.100040, 1622 VHN 13 (1868) 141 Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, 1846ff.
†wie dingen, Bed.3c
Dialektbelege
daz Ir … solch uälle von den die es vberfüren, vns eindinget Landshut LA48.545368, 12.145157, 1426 MB V,499 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
†wie dingen4c
Dialektbelege
Auf dis dingt der procurator den armen das recht ein Straubing SR48.877718, 12.579576, 16.Jh. Rosenthal Stadtrechtsgesch. 336 Rosenthal, Eduard: Beiträge zur deutschen Stadtrechtsgeschichte. Zur Rechtsgeschichte der Städte Landshut und Straubing nebst Mitteilungen aus ungedruckten Stadtbüchern, Würzburg 1883.
7
†in Obhut, Kost geben
Dialektbelege
ds Kündt … durch den becl. Kündts-Vattern … der weithern erziehungs willen anderwerths eingedungen werdte StA Mchn Hofmark Amerang Pr.18 (6.9.1753) Staatsarchiv München
Literatur
- Schmeller I,93, 518 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 122 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ V,85 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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eindingen
Bedeutung
sich als Dienstbotenlohn ausbedingen
Sachgruppen
Entgelt, Lohn; Bedingung
Verbreitung
Ries
Dialektbelege
„s Eidingte (das Ausbedungene) ... für eine Magd z.B. ein doppelter Bettüberzug, ein Paar Wolldecken“, Ries, Schupp-Schied, Bd. I 23 Schupp-Schied, Gerda: Werktehäs ond Sonntefloisch. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben I, Nördlingen, 1984, Auflage 2
Etymologie
Literatur
- Schwäb.Wb. II 596 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB III 1736 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
- Schmeller I 93, 518 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF
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Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
eindingen
Geldzahlung des Erben an Eltern bei Hofübergabe leisten (oder festlegen ?)
Dialektbelege
etwas haben wollen, sich etwas wünschen
Sachgruppen
Wunsch, Bitte, Dank/Undank
Dialektbelege
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†einteidingen
Bedeutung
wohl vor Gericht vorladen, einbestellen
Dialektbelege
Sj ettlich mal vbel Tractiert, sej schon Zum dritten mal eindadigt worden 1598 Stadtarch. Rosenhm B/C PRO 140, 29 Stadtarchiv Rosenheim
Literatur
- Schmeller I,585 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: A.S.H.
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†fürdingen
Bedeutung
im voraus abmachen, vereinbaren
Dialektbelege
dem Pflastermaister … für Stain samtt Furlon und Taglon fürgedingt ist … ii Pfund vi Schilling Pfennig 1485 Dorner Herzogin Hedwig 67 Dorner, Johann: Herzogin Hedwig und ihr Hofstaat. Das Alltagsleben auf der Burg Burghausen nach Originalquellen des 15. Jahrhunderts, Burghausen 2002.
Burghausen AÖ
Burghausen AÖ
verfasst von: A.S.H.
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†gedingen
vor Gericht
sich an jmdn in einer gerichtlichen Entscheidung wenden, jmdn als Richter anrufen
Dialektbelege
Appello gidingo Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. I,750,55 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
wie dingen, Bed.3c
Dialektbelege
daz si gedingen umbe ir arbeite daz ewige lon zenphahenne Spec.Eccl. 136,24f. Speculum Ecclesiae. Eine frühmittelhochdeutsche Predigtsammlung (Cgm.39), hg. von Gert Mellbourn, Lund 1944.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
Benediktbeuern TÖL (?), 2.H.12.Jh.
mag ain yetzlich man, pfaff oder lay … an dieselben notel [Aufzeichnung] wol gedingen Straubing SR48.877718, 12.579576, 1322 Lerchenfeld Freibr. 11 Die altbaierischen landständischen Freibriefe mit den Landesfreiheitserklärungen, hrsg. durch Gustav v. Lerchenfeld, München 1853.
wie dingen, Bed.4b
Dialektbelege
Placui gidingota Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. I,684,25 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
der gibt auch mir den sælben zins/ oder swi man gedinget München M48.139686, 11.578889, 1296 Corp.Urk. III,555,25f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
wie dingen, Bed.5a
Dialektbelege
Pacisci gidingon Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,669,64 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
4
günstige Bedingungen bekommen
Dialektbelege
sô mäht er ze hove wol gedingen Kaiserchr. 299,11947 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Regensburg. (?), 12.Jh.
5
wie dingen9
Dialektbelege
di in dih gloubant iouh in dih gidingant 11.Jh. SKD 182,2 (Otlohs Gebet) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
Literatur
- WBÖ V,86 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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hinandingen
sich verdingen, einen Dienst annehmen
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
°da Knecht hot si wieda nading Tandern AIC48.429795, 11.354426
verfasst von: A.S.H.
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hinandingen
sich verdingen, einen Dienst annehmen
Sachgruppen
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung; Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit allg.
Verbreitung
Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984
Dialektbelege
„ein Dienstbote, der auf einen Platz nā̃deŋǝd hatte ... erhielt 5 Mark“, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß 269 Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Literatur
- BWB III 1734 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
verfasst von: EF
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hindingen
(sich) verdingen
wie hinandingen
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°ea hod si hidunga Fahlenbach PAF48.6332484, 11.5723698
1b
†wie andingen, Bed.1b
Dialektbelege
„Da mir … von dem … Stadt-Magistrat die Erlaubniß Dienstboten hindingen zu dürfen, ertheilt worden ist“ Regensburger Wochenbl. 23 (1833) 329 Regensburger Wochenblatt, 1815-1945.
die Ehehalten in andere Dienst/ one vorwissen der vorigen Herrschafft … hindingen Landr.1616 660 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
2
†sich mit einer Klage, Berufung an ein Gericht wenden
Dialektbelege
wär aber yemant da dingen wolt der sol nyndert anderswo hinn dingen dann gen Aspach 14.Jh. MHStA Kloster Asbach Amtsbücher u. Akten 1,fol.65v Hauptstaatsarchiv München
Literatur
- Schmeller I,517, 1118 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,86 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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†notteidingen
Bedeutung
Gewalt antun
Dialektbelege
Wer trölich außtrit/ oder jemand beuehet [befehdet] oder notthedigt Landsfreyhait 1553 ,fol.vv ERclärung der Landsfreyhait in Obern vnnd Nidern Bayrn widerumb vernewert, o.O. 1553.
Literatur
- Schmeller I,585f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ IV,1346 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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tedi(n)gen
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1466f.
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1466f.
Bedeutung
gerichtlich verhandeln
teidingen
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teidingen, teidigen
Wörterbuch:
Wortart: Verb
Pragmatik: ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
gerichtlich verhandeln
Dialektbelege
daz daz getædinget/ vnd geendet werde mit dem rechte Regensburg R49.013904, 12.100040, 1288 Corp.Urk. II,355,30f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
was sich händel im gericht Aschau begeben hat, haben die von Freiberg und ir vorfodern … ye und ye getädingt 1477 Breit Verbrechen u.Strafe 36 Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.
Hohenaschau RO
Hohenaschau RO
unsere landsaessen … die ihnen strafbare frevel … nit thaidigen 1658 Wüst Policey 741 (Landsordnung Oberpfalz) Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
verhandeln, beraten
Dialektbelege
in sachen dy geistlichen und pürgerschafft belangend … etlich tag … getedingt Regensburg R49.013904, 12.100040, 1522 Chron.dt.St. XV,47,5f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
3
streiten, Meinungsverschiedenheiten austragen
Dialektbelege
Ich hab mit in geredt und getaͤdingt mit mund zu múnd Hartlieb Dial. 322,23f. Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
4
beschließen, bestimmen
Dialektbelege
man würd die sach teidingen, das es zu kainer schlacht kummen solt Aventin IV,528,22f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
sich einigen, eine Übereinkunft treffen
Dialektbelege
die nechsten zwai jar ze taidingen mit allen den fremden juden, die jetzů hie sint 1354 Rgbg.Urkb. II,45 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
auch einwilligen
Dialektbelege
Wird er aber Dinckh flüchtig [sich dem Gericht entziehend] … und tädingt er Nicht in den dreien tagen Neuburg ND48.729111, 11.185670, 1332 OA 45 (1888/1889) 250 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
vermitteln, schlichten
Dialektbelege
daz wir also getaidingt haben/ zwischen der fursten/ hertzog Ludwigen/ vnd hertzog Otten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1291 Corp.Urk. II,604,7f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Hertzog Albrecht … tädingt zwischen Hertzog Jörgen und der von Ulm Füetrer Chron. 220,1-3 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.
*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
zuteilen, zusprechen
Dialektbelege
Vnd ist … im daz obengenant guͤt mit allem zwͤgehoͤrn … getaydingt vnd gesprochen Vilsbiburg VIB48.448482, 12.355795, 1386 Urk.St.Veit 133 Die Urkunden des Klosters St. Veit. 1121-1450, bearb. von Hellmut Hör, München 1960.
St. Veit MÜ
St. Veit MÜ
wohl büßen, eine Strafe erleiden
Dialektbelege
Andre Sighart … hat tadingt darumb (daß) er … dem Jorg Daxen ein tod swein fur sein stuebn venster … hat zogen Holzhausen WOR47.880441, 11.350574, 1511 BJV 1956,128 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
9
jmdn zu etwas bewegen, bringen
Dialektbelege
herzog Wilhalm … wolt sich nit mer in den krieg tädigen lassen Arnpeck Chron. 617,25-27 Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).
*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Etymologie
Ahd. -tagadingôn, mhd. tagedingen, tege-, tei-, Abl. von Teiding; Kluge-Seebold 957 (verteidigen) Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
Literatur
- Schmeller I,585 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 577 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ IV,1341f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Komposita
verfasst von: A.S.H.
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teidingen
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: teidingen
verfasst von: A.S.H.
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†überteidingen
Bedeutung
wie teidingen, Bed.9
Dialektbelege
uberthedingten in mit gueten worten, das er … ân wer und harnasch für den künig … käm Aventin V,214,6-9 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
verfasst von: A.S.H.
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umdingen
den Dienst wechseln
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
umdinga Starnberg STA48.0001038, 11.3508972
verfasst von: A.S.H.
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†unterteidingen
Bedeutung
wie teidingen, Bed.6
Dialektbelege
zu untertaidingen, und zu versuchen, ob Wir mit samt den … Bischöffen … noch etwas Gutes … erlangen mögen 1460 BLH V,42 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Literatur
- Schmeller I,586 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ IV,1346 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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verdingen
(sich) verdingen
wie hinandingen
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°i stäi bei deam Bauan aus und vading mi beim Stäffibauan Dietfurt RID49.036005, 11.582364
de se auf an Bauernhof ois Knecht oder Dirn vodunga ham Pinzl Bäuerin 140 Pinzl, Christoph: Eine Bäuerin wie im Buch. Literarisierte Lebensgeschichte — ein Beispiel aus der Hallertau, München 1995.
Erinnerungen von Maria H., *1903 Haselbuch MAI, †1986 Mainburg; Bäuerin
Erinnerungen von Maria H., *1903 Haselbuch MAI, †1986 Mainburg; Bäuerin
D· Ursch hàt si’ zu’n Maərbauə’n və‘dingt Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
daß den verdingten Ehehalten … am Werchtag zu spilen oder zu kuglen/ keineswegs weiter gestatt werde Landr.1616 697 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
wie andingen, Bed.1b
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°da Vadinga håd an Gnecht vadingd Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
I’ hab’ g’hört, daß du ’s Pechlerdirndl verdinga willst Meier Werke I,519 (Natternkrone) Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
alls ich In verdingt hab vmb wein 1 fl 30 k. 1590 Gassner Rgbg.Vkde 39 Gaßner, Heinz: Kleine Regensburger Volkskunde. Brauch und Glaube im alten Regensburg, neu hg. von Emmi Böck, Regensburg 1996.
2
sich verpflichten, sich rechtlich binden
Grammatik
†reflexiv
Dialektbelege
Da Baua is … Ollweil ’m Land vodingt Schuegraf Wäldler 9 Schuegraf., Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
†wie dingen, Bed.2b
Dialektbelege
daz der charrenman [Fuhrmann] ein ander strazz vert, dann im der chaufman verdingt zefuͤrn 1299 Rgbg.Urkb. I,98 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
bei dem … Orgelmacher zu Lauf in die Klosterkirchen ein neues Orgelwerk pro 250 fl. anzufrimbden [bestellen] und zu verdingen Amberg AM49.445718, 11.852457, 1710 VHO 64 (1912) 105 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
†wie dingen, Bed.3c
Dialektbelege
Proclamauerit … uirdingit Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. II,115,69 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
wie dingen, Bed.4a
Dialektbelege
°verdingen „verhandeln“ Straßkirchen SR48.8311567, 12.7212851
6
†rechtmäßig übergeben
Dialektbelege
das derselb khauffer … solch vich … wider an den stal verding 1542 Wüst Policey 413 Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
7
†wie andingen, Bed.3a
Dialektbelege
NAch dem sich etliche Pfarrer in jhren Pfarrhöfen zu schencken/ auch verdingte Mahl zu halten … vnderstehn Landr.1616 537 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Literatur
- Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 616 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ V,85f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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verteidingen
†wie teidingen, Bed.1
Dialektbelege
als er ez nach sines Rates rat vertaidinget hat Mühldorf MÜ48.2405007, 12.5250991, 1291 Corp.Urk. II,660,35f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
es soll … über unser Grundt und Poden niemand sigiln … noch anderstwo vertättigt werden Osterhofen VOF48.701699, 13.012130, 1440 Hartinger Ordnungen I,355 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
solche freflung vor ihnen gebuerlich vertheidigen lassen 1658 Wüst Policey 739 (Landsordnung Oberpfalz) Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
†schlichtend beilegen
Dialektbelege
daz der Chriech … ist von Herm Hainrich … vnd vlrich dem Tannær … vertaidingt Edlhausen PAR49.06131495895782, 11.90301142847704, 1299 Corp.Urk. IV,606,5-9 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Grammatik
†reflexiv
Dialektbelege
daz si sich mit vns also vertaidinget habent Mühldorf MÜ48.2405007, 12.5250991, 1285 Corp.Urk. II,135,1f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
wo er sich anders mit vns/ vnd deß erschlagnen Freunden/ nit verthädigt/ oder verträgt Landr.1616 436 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
4
†richterlich verurteilen, mit einer best. Strafe belegen
Dialektbelege
Peter Puhler beclagt Jorgen tatnhauser vmb 24 glden ist bekhenntlich vnd … parzbezalen vertedigt 1559 Stadtarch. Rosenhm Abt. B/C PRO 136, 61 Stadtarchiv Rosenheim
als Verteidiger vor Gericht vertreten
Dialektbelege
sa Vatrötta hådn guad vataitigt Mittich GRI48.440634, 13.396183
Sie brauchen mi net z’verteidingen Thoma Werke III,255 Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.
*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
daß … der arme Gefangne … durch einen bestellten Redner … verthädigt worden Landr.1616 820f. Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
6
gegen Angriffe schützen
Dialektbelege
do hots an Nodernkini … drent daba, den hammant d’onern voteidigt KÖZ, VIT, BJV 1953,36 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
gegen Vorwürfe verteidigen, für jmdn od. etwas eintreten
Dialektbelege
verteidinga Passau PA48.567378, 13.431710
wo i doch meine Ehre vateidign hob miassn Tochtermann Oiß wos Recht is 172 Tochtermann, Erwin: Oiß wos Recht is! 63 heitere Geschichten aus dem weißblauen Amtsgericht, München 1982.
*1930 München
*1930 München
Literatur
- Schmeller I,585f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 627 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ IV,1344-1346 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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wegdingen
wie abdingen, Bed.1
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°auf Weihnachtn werd ma wegdingt Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
wie abdingen, Bed.2
Grammatik
reflexiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der hot si nomal wegdunga und s Droogöd zruckgebn Wettstetten IN48.823139, 11.414169
verfasst von: A.S.H.
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zudingen
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
°der Knecht hat si a loderne Joppm zuadingt Arzbach TÖL47.710102, 11.555499
D· Ursch … hát iər ə~ Pàr Schuəh und ə~ hár-w-ə~s Heməd zuə‘dingt Schmeller I,517 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
†wie andingen, Bed.5a
Dialektbelege
Herr Ulrich Brobst ze Pollingen … hat begert Hansen von Vilnpachs zu Furleger [Anwalt, Fürsprecher], der im erlaubt ist, und zudingt München M48.139686, 11.578889, 1433 MB X,160 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
auch sich (als Zeuge, Rechtsbeistand) melden
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
Also ist chomen Barbara Schaͤczin von Perckhofen v. hatt sich zuͦgedingt, als recht ist Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1455 OA 24 (1863) 344 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Literatur
- Schmeller I,517f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,86 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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Dieser Artikel ist ein Platzhalter für dieses Stichwort, da es sich noch in Bearbeitung befindet und künftig in die BDO eingespeist wird.
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Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1466f.
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