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Bifangpflug, Bi-fänge-, Bif(l)ing-
Beet- od. Häufelpflug
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°Bifangpflua Kumreut WOS48.775154, 13.5131257
°mitn Bifengpflouch host de Bifeng gmacht, neida „[jeder]“ Bifeng is zwoamal duachfohan worn Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
Biflingpflouch Sperber Pflugformen 127 Sperber, Helmut: Die Entwicklung der Pflugformen in Altbayern. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München 1982.
Literatur
- WBÖ III,89 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Fragebögen:
- W-24/41
verfasst von: J.D.
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Drehling1, Dreh(r)erling, Dräd(l)erling, Drahling
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 324f.
Link zum PDF: Band 4, Spalte 324f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
sich drehender od. zum Drehen geeigneter Gegenstand
Kinderkreisel
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der Drahraling Inzell TS47.7633488, 12.7492369
Drahling Rastbüchl WEG48.691410, 13.750759, DWA XII,44 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
drehwüchsiger Baumstamm od. Balken daraus
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°Drahling Kreuth MB47.6410174, 11.7442455
3
†Holzscheit, das am Schlitten zum Bremsen angehängt wird
Dialektbelege
„Der Holzknecht … lenkt den Schlitten … und mäßigt dessen Schnelligkeit durch eine hinten mit Ketten befestigte, aus mehreren Scheitern (Drehlingen) bestehende Schlepplast“ Reder Bayerwald 133f. Reder, Heinrich v.: Der Bayerwald, Regensburg 1861.
mit einem Strohbüschel zusammengebundene kleine Garbe
Dialektbelege
°a Drahterling „kleine Garbe, die mit einem Strohbüschel zusammengebunden wird“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
(kreisförmige) Stelle im Feld, an der Getreide u.ä. niedergedrückt ist
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
a den Droadfejd hand Dralen drin Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045
°Drahling „vom Wind oder Wild“ Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
Pfln.
Vogelmiere (Stellaria media) od. Klebkraut (Galium aparine)
Dialektbelege
°a Draheling Unterföhring M48.1949828, 11.6449481
Etymologie
Ahd. drâling stm., Abl. von drehen; Ahd.Wb. II,623 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff. .
Literatur
- Schmeller I,560-562 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ V,295 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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Drittel(s)dirne, Dritt(l)er-, Dritt-
untergeordnete dritte Magd
Verbreitung
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°Dritterdirndl „niedrigste Arbeiten: Schweine, Hennen füttern, kehren, putzen“ Albaching WS48.1103044, 12.1112803
°Dian, Mittadian, Drittldian Ergolding LA48.5763412, 12.1714786
°Drittdirn „Mädchen für alles, Lehrling auf dem Hof“ Ried FDB48.291062, 11.043123
„der Gäu-Brauch, daß der Knet der Dirn, der Anderknecht der Anderdirn, der Drittler der Drittldirn … die Sast [Sense] dengelte und wetzte“ Häring Gäuboden 31 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr., Landwirtschaftsdirektor
*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr., Landwirtschaftsdirektor
die Dritteldiern „unverheiratete Person, die … als dritte Dirne … nach der Ober- und der Mitterdirn, in einer Bauernwirthschaft dienet“ Schmeller I,564 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„Im Dachauischen bekömmt … die Drittldirn 8 – 10 fl. 10 Ellen Leinwand“ Westenrieder Beytr. IV,402f. Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Literatur
- Schmeller I,541, 564 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: A.S.H.
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Erst(l)ererbams
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1003
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1003
Kompositum zu: Bams1
Erstkläßler
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
döi Erstlarabambs tatn se a scho afmandln Rötz WÜM49.341854, 12.5319894
Wöi ar amal mitn Earstarabambsalan Kiarch oaschaut Heinrich Stiftlanda Gschichtla 48 Heinrich, Barbara: Stiftlanda Gschichtla. Heiteres und Besinnliches aus dem Stiftland, Kallmünz 1982.
*1924 Waldsassen TIR
*1924 Waldsassen TIR
verfasst von: B.D.I.
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Hafenbutzen, Hage(l)-, Hennen-
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Hage(n)butte
verfasst von: A.R.R.
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Kasper(l)theater
Kaspertheater
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
Kaschpertheater Passau PA48.567378, 13.431710
Kasperl-Theater Pocci Neues Kasperl-Theater , Titelbl. Pocci, Franz: Neues Kasperl-Theater, Stuttgart 1855.
2
Affentheater
Dialektbelege
zweng was spuistn uns nachat des ganze Kasperltheater vor, du spinnata Teifi, du? Altb.Heimatp. 63 (2011) Nr.11,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Literatur
- WBÖ IV,1205 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.
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Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
L-m-a-A-Gefühl
Gleichgültigkeit
Sachgruppen
Empfindung/Ausdruck der Empfindung
Dialektbelege
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†Pfal(l)
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 459
Link zum PDF: Band 2, Spalte 459
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Überreste römischer Befestigungen
Dialektbelege
„die Landmarkung, welche … in unseren Tagen das Vallum Hadrians, der Pfahl … genannt wird“ Denkschriften der Bayer. Akad. d. Wiss. 8 (1824) [8.Abh.,] 3
Man sicht noch alle anzaigen diser lantwer, welche die Römer ‘vallum’ nennen nents iezo der g’main man … ‘auf dem pfal’ Aventin IV,690,27-29 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Etymologie
Wohl aus lat. vallum, vallus ‘Wall, Schanzpfahl’; Frühnhd.Wb. IV,21 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff. .
Literatur
- Schmeller I,423f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- DWB VII,1598 (Pfahl) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. IV,21 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: J.D.
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picke(l)-packe(l)
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 741
Link zum PDF: Band 2, Spalte 741
Auszählwort, in
Phraseologie
Auszählv.:
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
oans zwoa drai, Biggi, baggi Heu, Biggi, baggi Löffelstiel, Alte Weiber fressn viel, Junge müssn fastn, s Brot liegt im Kastn, Kimmt d’Maus, rabt’s aus, Bummele bummele außer draus Haag WS48.161165, 12.162987
Oans, zwoa, drei, bicke backe bei, Bicke backe Pfefferkorn, der Müller hat sei Frau verlorn, hat sie nimma gfundn, i glaub, sie is verschwunden Bekh Reserl 66 Reserl mit’n Beserl. Altbayerische Volksreime, ges. von Wolfgang Johannes Bekh, Pfaffenhofen 1977.
*1925 München, †2010 Rappoltskirchen ED; Schriftsteller, Rundfunkredakteur
Eins, zwei drei – Bickl, backl, neu. Backl, bickl, Pfannenstiel – Steht a Mannl auf der Höll Schlicht Bayer.Ld 474 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
Oans, zwoa, drei, bicke backe bei, Bicke backe Pfefferkorn, der Müller hat sei Frau verlorn, hat sie nimma gfundn, i glaub, sie is verschwunden Bekh Reserl 66 Reserl mit’n Beserl. Altbayerische Volksreime, ges. von Wolfgang Johannes Bekh, Pfaffenhofen 1977.
*1925 München, †2010 Rappoltskirchen ED; Schriftsteller, Rundfunkredakteur
Eins, zwei drei – Bickl, backl, neu. Backl, bickl, Pfannenstiel – Steht a Mannl auf der Höll Schlicht Bayer.Ld 474 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
Literatur
- WBÖ III,135f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schw.Id. IV,1078 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. II,349 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- Braun Gr.Wb. 463 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
verfasst von: A.R.R.
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praktizieren, prak(l)azieren, †prattigieren
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 35f.
Link zum PDF: Band 3, Spalte 35f.
Wortart: Verb
†ausführen, ins Werk setzen
Dialektbelege
sonderlich wo … in gleichem fahl das closter Wessespronen zu Mornweiß practiciert hat Fried-Haushofer Dießen 16 Fried, Pankraz und Heinz Haushofer: Die Ökonomie des Klosters Diessen. Das Compendium Oeconomicum von 1642, Stuttgart 1974.
Dießen LL
Dießen LL
wie es immer bey groß oder kleine Wasser … practiciert werden möchte Beratzhausen PAR49.096118, 11.809578, 1780 Hartinger Ordnungen II,463 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
(in einer Praxis) den Beruf ausüben
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°der praklaziert scha lang nimma „als Arzt“ Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
I hoff … dass morgn wieder praktiziern könna Altb.Heimatp. 61 (2009) Nr.33,8 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
„1456 erläßt man … ein Verbot wegen der fremden Ärzte, die zu der stat komen und prattigiren on urlaub meiner herren“ Knapp Rgbg.Gerichtsverf. 267 Knapp, Hermann: Alt-Regensburgs Gerichtsverfassung, Strafverfahren und Strafrecht bis zur Carolina. Nach urkundlichen Quellen dargestellt, Berlin 1914.
†kundig, erfahren
Grammatik
Partizip Präteritum
Dialektbelege
könde man … einen andern hierinen erfahrnen und practicierten rechtsgelehrten … zu recht ziechen Fried-Haushofer Dießen 22 Fried, Pankraz und Heinz Haushofer: Die Ökonomie des Klosters Diessen. Das Compendium Oeconomicum von 1642, Stuttgart 1974.
Dießen LL
Dießen LL
den praktischen Teil einer Ausbildung absolvieren
Dialektbelege
praktiziern „als Praktikant“ Passau PA48.567378, 13.431710
In den Ferien praktiziert er am Bau Zehetner Bair.Dt. 270 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, München 1997.
*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
verfrachten, an einen anderen Ort bringen
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°braggazian Grafing EBE48.044733, 11.965002
der Groschen, Halbpatzen und Kreutzer etc., welche von Juden … aus der Stadt practicirt … werden wollen 1693 Urk.Juden Rgbg 451 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
Etymologie
Aus mlat. practicare; Pfeifer Et.Wb. 1035 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Literatur
- WBÖ III,717 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,1342 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. V,574-578 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. II,560 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- DWB VII,2051f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. IV,909f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Braun Gr.Wb. 471 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat - Singer Arzbg.Wb. 178 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Komposita
verfasst von: A.S.H.
zum SeitenanfangCC-BY-SA
Thomas, Thama, Tham(a)l, Thomal
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1649f.
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1649f.
Apostel (urspr. Fest 21. Dezember)
Phraseologie
Phras.:
„ungläubiger Thomas … jemand, der … bevor er glaubt, unbedingt selbst nachprüfen muß, was man ihm gesagt hat“ nördliche Oberpfalz, Oberpfalz 78 (1990) 194 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
°Da Helmut haout g’schaut wöi da unglaibiche Thomas [ungläubig geschaut] Kraus lusti 66 Kraus, Wolf: A weng lusti – A weng b’sinnli. Gsaangla und G’schicht’n aas’m Stawold, 3Pressath o.J.
*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier
*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier
I woöt, i wa nöt dabai gwön wia da Damal „ich wollte, ich wüßte von der Geschichte nichts“ Aicha PA48.671978, 13.289834
Deifö Dåma! „harmloser Fluch“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Reim:
°bumbumbum Zipföhaum, Dåmal wejs gårnöd glaum Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Volkskunde
Die Thomasnacht ist eine Rauhnacht ( Schönwerth Leseb. 157 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler ) u. gilt auch als Losnacht ( löseln), in der Blei gegossen wird Oberbayern, Oberpfalz (dazu PA, PAN; SEL; FDB). °„Heiratslustige Mädchen können ihren künftigen Hochzeiter im Traum sehen, wenn sie um Mitternacht auf ihrem Strohsack hüpfen und rufen: Strouhsog, i tritt de, heilega Thomas, i bitt de, zoagma an Dram mein herzliabstn Mann!“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606, od. Bötståd i trit dö, Dåmal i bid dö, låß mia r erschain den Herzliabstn main! Rottal48.431054, 12.852333. „Auch die Frage nach dem zukünftigen Dienstplatz wurde … beantwortet. Dazu mußte die Magd um die mitternächtliche Stunde in den Obstgarten gehen, einen dünnen Kriachbomm schütteln und dabei rufen: Doumas, i bidd di, Bemmla i schiddl di, Hundla etz bell, wo na muaß i an d’Stell. Die Himmelsrichtung, in der daraufhin ein Hund bellte, war auch die des nächsten Dienstplatzes“ Wölzmüller Lechrainer 48 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL ;– zu weiteren Losbräuchen vgl. Hager-Heyn Drudenhax 57-61 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf., Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , Wuttke Volksabergl. 233, 238 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. .– In da Thomasnacht, da derf niat gspunna werdn, sunst passiert wos Steinlohe WÜM49.4497501, 12.6470064, Oberpfalz 70 (1982) 355 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– „So viele Eier die Hühner am Thomastag legen, so viel Unglück im nächsten Jahr“ Waldkirch VOH49.724108, 12.385068.– „Der Tag, an dem im Bayer. Wald der Weihnachterer [Weihnachtssau] sein Leben lassen muss, ist der Thomastag … darum der Spruch: Dös war dennerst zum Teufel schelt’n, wenn’s eahm am Thomastag d’Sau stehl’n tat’n“ Schlicht Bayer.Ld (Straubing 1927) 517 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller .– Da der (Sankt-)Thomastag der Tag der Wintersonnenwende ist, heißt es: Da dum e drãnt an dox um e Funk Irgertshm 14 Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.
*1923 Irgertsheim IN .
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler ) u. gilt auch als Losnacht ( löseln), in der Blei gegossen wird Oberbayern, Oberpfalz (dazu PA, PAN; SEL; FDB). °„Heiratslustige Mädchen können ihren künftigen Hochzeiter im Traum sehen, wenn sie um Mitternacht auf ihrem Strohsack hüpfen und rufen: Strouhsog, i tritt de, heilega Thomas, i bitt de, zoagma an Dram mein herzliabstn Mann!“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606, od. Bötståd i trit dö, Dåmal i bid dö, låß mia r erschain den Herzliabstn main! Rottal48.431054, 12.852333. „Auch die Frage nach dem zukünftigen Dienstplatz wurde … beantwortet. Dazu mußte die Magd um die mitternächtliche Stunde in den Obstgarten gehen, einen dünnen Kriachbomm schütteln und dabei rufen: Doumas, i bidd di, Bemmla i schiddl di, Hundla etz bell, wo na muaß i an d’Stell. Die Himmelsrichtung, in der daraufhin ein Hund bellte, war auch die des nächsten Dienstplatzes“ Wölzmüller Lechrainer 48 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL ;– zu weiteren Losbräuchen vgl. Hager-Heyn Drudenhax 57-61 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf., Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , Wuttke Volksabergl. 233, 238 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. .– In da Thomasnacht, da derf niat gspunna werdn, sunst passiert wos Steinlohe WÜM49.4497501, 12.6470064, Oberpfalz 70 (1982) 355 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– „So viele Eier die Hühner am Thomastag legen, so viel Unglück im nächsten Jahr“ Waldkirch VOH49.724108, 12.385068.– „Der Tag, an dem im Bayer. Wald der Weihnachterer [Weihnachtssau] sein Leben lassen muss, ist der Thomastag … darum der Spruch: Dös war dennerst zum Teufel schelt’n, wenn’s eahm am Thomastag d’Sau stehl’n tat’n“ Schlicht Bayer.Ld (Straubing 1927) 517 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller .– Da der (Sankt-)Thomastag der Tag der Wintersonnenwende ist, heißt es: Da dum e drãnt an dox um e Funk Irgertshm 14 Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.
*1923 Irgertsheim IN .
Schreckgestalt, die am (Vor-)Abend des 21. Dezember von Haus zu Haus zieht, um unartige Kinder zu bestrafen, nur in
Phraseologie
Phras.:
blutiger Thomas °Niederbayern mehrfach:
da bluadö Damal Plattling DEG48.7772562, 12.8750665
„„recht seltsame Dinge … vom blutigen Thomas, der ein mit Blut besudeltes Bein zur Tür hereinstreckt““ Peinkofer Werke II,132 Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.
*1891 Tittling PA, †1963 Zwiesel REG; Schulleiter, Schriftsteller
da bluadö Damal Plattling DEG48.7772562, 12.8750665
„„recht seltsame Dinge … vom blutigen Thomas, der ein mit Blut besudeltes Bein zur Tür hereinstreckt““ Peinkofer Werke II,132 Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.
*1891 Tittling PA, †1963 Zwiesel REG; Schulleiter, Schriftsteller
da Tamal mitm bluatönga Haxn Bischofsmais REG48.918027, 13.081500
Glüadi Tamal Schöfweg GRA48.8395213, 13.2296061
Thomas mit dem Hammer / Hammer mit dem Thomas °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt:
°da Dama mitn Hamma Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
„Thamer mit dem Hammer … ein wilder Bursche, der, oft einen Metzgerschurz umgebunden, mit einem Schmiedehammer an die Fenster klopft und den Kindern droht, ihnen auf die Köpfe zu schlagen“ Dittrich Kinder 201 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.
*1911 Kötzting
°da Dama mitn Hamma Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
„Thamer mit dem Hammer … ein wilder Bursche, der, oft einen Metzgerschurz umgebunden, mit einem Schmiedehammer an die Fenster klopft und den Kindern droht, ihnen auf die Köpfe zu schlagen“ Dittrich Kinder 201 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.
*1911 Kötzting
Reime
Da Dàmà mit n Hàmà schlagt s Wâwerl âm Kopf., Sagt s Wâwerl zin Dàmà: du knipfata Knopf Furth CHA49.308165, 12.8452877, Brunner Heimatb.CHA 167 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Da Dàmà mit n Hàmà schlagt s Wâwerl âm Kopf., Sagt s Wâwerl zin Dàmà: du knipfata Knopf Furth CHA49.308165, 12.8452877, Brunner Heimatb.CHA 167 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Da Thama midn Hamma spird d’Moidlar in Kamma und d’Boumar ins Haus, nau kummas widar aus Rötz WÜM49.341854, 12.5319894, Schönwerth Leseb. 172 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler , ähnlich ROD
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler , ähnlich ROD
Da Damma midm Hamma treibt d’Moidla aas da Kamma, spirrt d’Boubma in d’Hennaschteich. Kinda, drum bessats eich! mittlere Oberpfalz, Oberpfalz 67 (1979) 353 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Spruch
Ich bin der Thomas von Aquin, in mei’m Sackl hon I mein’ Hammer drin Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, Bayer.Heimatschutz 30 (1934) 19 Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
Ich bin der Thomas von Aquin, in mei’m Sackl hon I mein’ Hammer drin Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, Bayer.Heimatschutz 30 (1934) 19 Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
Vorn.: Domas, Dåma, Daml, Damal, ferner Dåm (PA), Dåuma (NEW; FDB), Domerl (FFB; SR), Damala (FDB), Domai (BGD), Domi (BGD)
Phraseologie
Reim:
Toma, des is a Noma! Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
einfältiger, unbeholfener Mensch
Grammatik
Diminutiv
meist als Maskulinum
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°a so a Damerl – mit dem hamms so wos macha könna! Ismaning M48.2242434, 11.6715263
°die is a richtigs Damerl Pemfling CHA49.2653429, 12.61139
„Thamerl … Einfaltspinsel“ Stemplinger Altbayern 68 Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor
Literatur
- WBÖ V,146-148 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Komposita
verfasst von: M.S.
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Hinweis:
Dieser Artikel ist ein Platzhalter für dieses Stichwort, da es sich noch in Bearbeitung befindet und künftig in die BDO eingespeist wird.
Triste
Wörterbuch:
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