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wanächs(icht), wen-, win(d)- (h)on-, mon-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 62f.
Wortart: Adjektiv
Kompositum zu: -ächs
Bedeutungen
1
schief, verdreht, verzogen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°wenn an Wogn oda an Menschn sei Gstell nimma stimmt, nacha isa wonax Schützing 48.2324058, 12.8146204
°wanachsad „windschief“ Kirchberg PAN48.285957, 13.016266
°windachsig „wenn die Waage beim Wagen nicht stimmt“ Hinterschmiding WOS48.823014, 13.6010532
°der is hunax gwaxn „schief, hat einen Buckel etc.“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
der … mit einem pogen ruecken … get wonex wie ein alter wagen Sachs, Fastnachtssp. hg. von E.Götze, Halle 1884, IV,140,86
bonax ainax „auf einem Beine hinkend“ Zaupser 17 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
auch Drehwuchs aufweisend (von Bäumen)
°„drehwüchsig“ Raubling RO47.7885222, 12.1077994
2
nicht schmiegsam
wīnęksi „von einem Bettuch, das sich nicht schmiegt“ nach Schweizer Dießner Wb. 229 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil, Germanist, Volkskundler
3
krank, in schlechter körperlicher Verfassung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°honax „leicht krank, wenn man nicht das Bett hütet“ Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462
°kimmt der wenachs daher „marode“ Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
honax „heimlich eine galante Krankheit haben“ Höfler Krankheitsn. 240 Höfler, Max: Deutsches Krankheitsnamen-Buch, München 1899.

*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
auch beschwipst, leicht betrunken
°windachsig sein „einen Schwips haben“ °Söldenau VOF48.559651, 13.217541
4
unsympathisch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°a honachsa Deifi „zuwiderer Mensch“ Hochstadt STA48.056208, 11.2687446
auch hinterhältig
°a wanachsiger Kund „raffiniert, durchtrieben“ St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
Die Form wanächs weist auf ein Komp. ahd. *wanahsi ‘keine Achse habend’. Variantenvielfalt z.T. durch volksetym. Umdeutung des Erstgliedes (oαn- nach ein-, houw- nach halb-); vgl. Schmid in: Sprachwiss. 17 (1992) 62-67 Sprachwissenschaft, 1976ff. .
In heutiger Mda. verschiedene Var.: wån- westliches Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (ND); wen- (MB, TÖL); weαn- (TÖL); won- (MB, WOR; BOG); woun- (ND); oαn-, on- Oberbayern mehrfach, an- (FFB); hon- südliches Oberbayern, hån- (VIB), hoαn- (RO), houw- (WM), hun- (BEI); mon- (WM). Allg. -ạkʃ, vereinz. -ękʃ (LL). Formen auf -icht, -ig durch Suffixersatz.
  • Schmeller I,88, II,917 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 17 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • Schwäb.Wb. VI,400 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB XIII,645 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • W-1/52, 140a/15
verfasst von: H.U.S.