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Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.

pelzen

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Verb (schwach)
Wortfamilie: Pelz
Bedeutungen
1
Obstbaum veredeln
er w. gabalzt „dar Bam wärd ogaworfn wenn er veredelt wird, heisst es er w. gabalzt“, Untereisenheim 49.884051, 10.157952 ↗
"Bämä bälzn" Eggolsheim FO49.770304, 11.055809 ↗ Neuses a.d.Regnitz FO49.772396, 11.032219 ↗ Pautzfeld FO49.764920, 11.029263 ↗
(gebälzt) „owörfn-wenn später veredeld (gebälzt) wird“, Breitenbach FO49.780981, 11.183561 ↗ Ebermannstadt FO49.781555, 11.179088 ↗
baͦlz Brünnstadt SW49.903570, 10.302214 ↗
ballz Knetzgau HAS49.992743, 10.546238 ↗
balz Kleinrinderfeld 49.700555, 9.844683 ↗
balz en „balz en oder au fpfropfen“, Obervolkach KT49.872532, 10.258603 ↗ Volkach KT49.863990, 10.230933 ↗
belzn Biengarten HO50.164503, 11.749977 ↗ Diepoltsdorf LAU49.608624, 11.356458 ↗ Oberkrumbach LAU49.545914, 11.396810 ↗ Osternohe LAU49.588595, 11.369712 ↗ Schnaid FO49.769963, 10.946194 ↗ Straas HO50.178396, 11.770331 ↗
bēlzn Rettern FO49.755083, 11.101103 ↗
bálz Schönbach HAS50.007038, 10.663493 ↗ Schönbrunn HAS49.998362, 10.714964 ↗
bä lzn Prölsdorf HAS49.874454, 10.625713 ↗ Zettmannsdorf BA49.866557, 10.655082 ↗
bälzn Pödeldorf BA49.909773, 10.990464 ↗ Streitberg FO49.811207, 11.219214 ↗ Wohlmuthshüll FO49.775002, 11.223140 ↗
bölzn [schlecht lesbar], Übermatzhofen WUG48.916506, 10.960839 ↗
gebalsd Geusfeld HAS49.886994, 10.499807 ↗ Wustviel HAS49.887366, 10.527590 ↗
gebalzt Limbach HAS49.982441, 10.631435 ↗
gipalzt Wasmuthhausen HAS50.207443, 10.744772 ↗
palzen Breitbach SW49.847233, 10.428427 ↗
peltsn „(peltsn : veredeln)“, Neuhaus b.Hollfeld BT49.910018, 11.225855 ↗
pelzen [schlecht lesbar], Spalt RH49.175063, 10.925133 ↗
pälzn Ottensoos LAU49.508576, 11.340206 ↗
2
sich ausruhen, faulenzen
Aufgabe, Pflicht (deren Erfüllung oder nicht)
der hout si a scho ganz schöi bölzt „auf den Pelz hinlegen“, Betzenstein BT49.681095, 11.417901 ↗
si a gern a weng bölzn Betzenstein BT49.681095, 11.417901 ↗
Pels´n vo der Arwet Donnersdorf SW49.972775, 10.419714 ↗
Ar hoͣtsi gepelzt Kleinochsenfurt 49.669858, 10.061141 ↗
Dar Belzt sich Ludwigsstadt KC50.487294, 11.384838 ↗
Der bolzt sich Rehau HO50.248393, 12.035160 ↗
Dää bälzt sich Kupferberg KU50.139009, 11.578501 ↗
belzen Ostheim WUG49.023674, 10.690877 ↗
belzn Langenaltheim WUG48.893971, 10.929319 ↗
bolsn Peulendorf BA49.949829, 11.035936 ↗ Zeckendorf BA49.960460, 11.056930 ↗
böizn Möckenlohe EI48.823105, 11.227494 ↗
dea pölzt si Volsbach BT49.866271, 11.419530 ↗
der belzt si Obernbreit KT49.659022, 10.164453 ↗
der pelzt si Burgbernheim NEA49.451419, 10.324038 ↗ Kühlgrün WUN50.204764, 12.171523 ↗
er belzt si Rohr RH49.341278, 10.888896 ↗
er böezt se Dollnstein EI48.872686, 11.074209 ↗
paͤlzaͤ Ippesheim NEA49.602491, 10.225098 ↗
pe=älzd Ippesheim NEA49.602491, 10.225098 ↗
pelz Mittelsinn MSP50.191774, 9.618063 ↗
pelzn Kühlgrün WUN50.204764, 12.171523 ↗
pelzt sich Ipsheim NEA49.526455, 10.482758 ↗ Lenkersheim NEA49.503933, 10.455925 ↗
3
Mauer mit Pflöcken abstützen
Hausbau (Haus im Allgem. betr.)
die Mauer wird büzt Irlahüll EI48.974548, 11.422859 ↗
a Maua ōbüzn Workerszell EI48.926240, 11.150002 ↗
d' Maua bülzn Altdorf LAU49.385662, 11.356483 ↗
Maua biltzn Ellenbach LAU49.489739, 11.443102 ↗
Maua böizn Buxheim EI48.804212, 11.291904 ↗
Maua bülzn Grub LAU49.341523, 11.377868 ↗
Maue bülzn [Vorlage unterstrichen], Brand ERH49.583848, 11.185311 ↗ Eschenau ERH49.572316, 11.197753 ↗
Mauen bülzn Dambach 49.462902, 10.970742 ↗ Zirndorf 49.444555, 10.955018 ↗
Mauer böizn Meilenhofen EI48.802993, 11.186075 ↗ Nassenfels EI48.798869, 11.227767 ↗
a Mau büzn Dollnstein EI48.872686, 11.074209 ↗
a Maua bölzn Kauernhofen FO49.767629, 11.081687 ↗ Pinzberg FO49.691240, 11.102708 ↗ Poxdorf FO49.663810, 11.070237 ↗ Rettern FO49.755083, 11.101103 ↗
a Maua bülzn Langenaltheim WUG48.893971, 10.929319 ↗
a Maue bülzn Effeltrich FO49.659347, 11.094076 ↗ Langensendelbach FO49.639736, 11.070998 ↗
a Maur bülzn Eismannsberg LAU49.403736, 11.437324 ↗ Unterrieden LAU49.400405, 11.393351 ↗
bilzn „Mauer“, Betzenstein BT49.681095, 11.417901 ↗
bälzn „Mauer“ [Umschrift unsicher], Nagel WUN49.977899, 11.919610 ↗
bülz'n „Mauer“ [Bild, Zeichnung], Kersbach LAU49.541640, 11.358722 ↗
bülzn „bei der Mauer“, Gräfenberg FO49.644683, 11.246705 ↗
4
etwas mit Pflöcken abstützen
Gartenbau
bülzen Übermatzhofen WUG48.916506, 10.960839 ↗
belzn Hetzelsdorf FO49.726912, 11.204640 ↗ Mittelehrenbach FO49.689070, 11.171909 ↗
bilzn Eismannsberg LAU49.403736, 11.437324 ↗ Unterrieden LAU49.400405, 11.393351 ↗
bölzn [Umschrift unsicher], Seußling BA49.941837, 11.639320 ↗
böüzn [Bild, Zeichnung], Selingstadt RH49.130332, 11.149466 ↗
bülzn Altdorf EI48.987114, 11.280395 ↗ Diepoltsdorf LAU49.608624, 11.356458 ↗ Meckenhausen RH49.170793, 11.288335 ↗ Offenhausen LAU49.448892, 11.411238 ↗ Osternohe LAU49.588595, 11.369712 ↗ Pommelsbrunn LAU49.504675, 11.509190 ↗ Schupf LAU49.444376, 11.481309 ↗
büzn Grafenberg RH49.019762, 11.276320 ↗
pützn Rieshofen EI48.934783, 11.306300 ↗
5
Baum mit Pflöcken abstützen
Gartenbau
n Balkn balzn Bad Windsheim NEA49.503122, 10.414786 ↗
n' Bamm bülzn Altdorf LAU49.385662, 11.356483 ↗
Bām bü(l)zn Mörlach RH49.200509, 11.250052 ↗
Bam bilzn Diepersdorf LAU49.460820, 11.290109 ↗
Bam bülzn Eschenbach LAU49.530021, 11.491311 ↗
Bam pilzn Ottensoos LAU49.508576, 11.340206 ↗
Bamm bülzn Grub LAU49.341523, 11.377868 ↗
an Bam bilzn Burgthann LAU49.349257, 11.312761 ↗
an Bam bülzn Eismannsberg LAU49.403736, 11.437324 ↗ Unterrieden LAU49.400405, 11.393351 ↗
an Bam büzn Adelschlag EI48.839599, 11.218576 ↗ Dollnstein EI48.872686, 11.074209 ↗
in Bam pilzn Raitenberg LAU49.602877, 11.472418 ↗
6
Fußball schießen
Sport
belzen Elbersberg BT49.750894, 11.446396 ↗ Hellmitzheim KT49.668965, 10.325463 ↗ Körbeldorf BT49.773378, 11.496602 ↗
bälzen Haag BT49.869807, 11.561230 ↗ Unternschreez BT49.887911, 11.582101 ↗
belzn Neudrossenfeld KU50.015321, 11.496893 ↗ Pilgramsreuth HO50.222401, 12.029007 ↗ Presseck KU50.199331, 11.650564 ↗ Rehau HO50.248393, 12.035160 ↗ Wetzhausen SW50.194731, 10.412018 ↗
7
schlecht, minderwertig ausbessern
Schneider, Textilverarbeitung
des ist belzt Hellmitzheim KT49.668965, 10.325463 ↗
gebalzt „kurzes helles a“, Kleinlangheim KT49.774521, 10.283049 ↗
gebalzt Kleinochsenfurt 49.669858, 10.061141 ↗
gebölzt Sulzthal KG50.133735, 10.034474 ↗
8
nicht übermäßig belasten, Ruhe gönnen
der Schlaf/Erschöpfung/Erholung
pelzen Lengfeld 49.807951, 9.986417 ↗
pelzn „auch“, Edlendorf HO50.251600, 11.755243 ↗
9
streiten
Ausdruck oder Geste der Abneigung (Meinung sagen, Kritik)Streit
gebelzt Traindorf KU50.174982, 11.601992 ↗ Weidmes KU50.181004, 11.594007 ↗
10
streiten von Kindern um etwas
Ausdruck oder Geste der Abneigung (Meinung sagen, Kritik)Streit
sie belzn miteinander Neu- und Neershof CO50.268109, 11.045237 ↗ Waldsachsen CO50.277824, 11.030636 ↗
11
verhauen, verprügeln
i pelz di Tiefenpölz BA49.889279, 11.112503 ↗
pelz'n „nein, dafür“, Warmersdorf ERH49.723422, 10.689264 ↗
12
werfen
Schniabolln bälzn Fischbach KC50.216746, 11.379893 ↗
Schnibolln pelzen Tröstau WUN50.028529, 11.928259 ↗
13
Ableger machen (in Fügung)
Queckn pelzn Großenseebach ERH49.630892, 10.878057 ↗
14
Erdschollen nach dem Pflügen zerkleinern
Feldarbeit
Schrolln belzn Steinberg KC50.281655, 11.366723 ↗
15
fällen
holzverarb. Handwerk
pelzen Wildensorg BA49.879549, 10.858633 ↗
16
junge Pflanzen ins Erdreich setzen
Gartenbau
pelzen Rehau HO50.248393, 12.035160 ↗
17
jäten
Feldarbeit
Queckn-belzn „Unkraut hacken“, Beutelsdorf ERH49.592130, 10.895202 ↗ Herzogenaurach ERH49.568299, 10.882858 ↗
18
ohrfeigen
gepelzt [Redensart]
19
veredeln (in Redensart)
Gartenbau
Quacken balz „Quecken veredeln“, Gerolzhofen SW49.898304, 10.324856 ↗
20
zu dicht säen
Acker-, Getreidebau
gebalzt Mainbernheim KT49.708203, 10.218718 ↗ Michelfeld KT49.696365, 10.177329 ↗

pelzen1, ‑ern

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 230f.
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
aus Pelz gefertigt
a pelzerne Pelzhaum Deisenhofen M48.0188961, 11.5915687
ain pelzein snuere dein keusch hüef [Hüfte] umbfuere Mönch v.Salzb. 47,22 Der Mönch von Salzburg. Die geistlichen Lieder, hg. von Franz Viktor Spechtler, Berlin/New York 1972.

2.H.14.Jh.
meinem Weib ein Pöezers Röckhel gemacht 1681 Poschinger Glashüttengut Frauenau 54 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
übertr. verfilzt
an buizen Board „verfilzt“ Haimhausen DAH48.315762, 11.554494
2
gefühllos
i hon heunt a ganz a pelzene Zunga Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
3
sonderbar
°a ganz a pelzener Siach „ein sonderbarer Kerl“ Burggen SOG47.7754845, 10.8164397
  • WBÖ II,976 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,840f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1225f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,199 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1536 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1244 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: H.U.S.

pelzen1

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Verb
Wortfamilie: Pelz
Bedeutungen
1
sich (vor der Arbeit) drücken, faulenzen
reflexiv  
Aufgabe, Pflicht (deren Erfüllung oder nicht)
Schwaben vereinzelt
Zon Brōtzeitmacha bisch widdr dō, abbr bei dr Erbat hosch de halt widdr amōl belzt Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul (Ergänzungen) Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke mit Ergänzungen (Computerausdruck), 2001
I schaff wia bleed, und dr Bua belzǝt se drweil auf/uff m Kannapee Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 22 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
2
nur in Phraseologie:
2a
sich nicht mehr wohlfühlen, es nicht mehr aushalten können
Empfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, MOD vereinzelt
sich nicht/nimmer pelzen können etwas (eine unangenehme körperliche Empfindung) fast nicht mehr aushalten können Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005:
ii khaabe numma belze „z. B. vor Hitze“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 54 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf., 2003

's Biǝblǝ kãã sich nemǝ bǝlzǝ voǝr Miǝdsẽĩ Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 47 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995

I kãã mi it bǝlzǝ voǝr Schmerzǝ Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 47 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
2b
sich nicht mehr sehen lassen können
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung
Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
sich nicht mehr pelzen können Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005:
ea khaa se numma belze „er ist in der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 54 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf., 2003
  • BWB II 231f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
verfasst von: BS

pelzen2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 231f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
in fester Fügung:
sich nicht / nimmer pelzen können u.ä.
1a
sich nicht (mehr) wohlfühlen, es nicht (mehr) aushalten können
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°die Hausleit san so bes, das i mi nimma pelzn konn Moosinning ED48.2778235, 11.8450943
°do muaß i geh, i ko mi nimma pelzn vor lauter Staunzn [Stechmücken] Straubing SR48.877718, 12.579576
°i kann me voa Wäiding [Schmerz] nimma pelzn Kemnathen PAR49.1124289, 11.6236257
dö … ham sö ön eahnanö oitn Hiawan [Häusern] nimma peïzn kinna Bischofsmais REG48.918027, 13.081500, Bayerwald 30 (1932) 80 Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.
1b
nicht mehr bleiben können, sich nicht mehr sehen lassen können
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach
°der kon se nimma bäizn „hat sich unmöglich gemacht“ Unterföhring M48.1949828, 11.6449481
°der hat soviel ausgfressen, dass er si in unserm Dorf nimma pelzn kann Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
1c
sich nicht mehr aufrecht halten können
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°i hob mi nimma pelzn kinna vor lauta möid Kirchendemenreuth NEW49.7769088, 12.091831
auch die Selbstbeherrschung wieder finden
°der kann si vor Lachng nimma peizn „nicht mehr halten“ Günzenhausen FS48.322894, 11.601758
2
sich (vor der Arbeit) drücken, verdrücken
reflexiv  
2a
faulenzen, nichts tun
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°do beizdasi wieda den gånzn Dog, da Leabua, boi da Moasda ned do is Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°der bälzt se „legt sich auf die faule Haut“ Schönwald REH50.199638, 12.087804
do huift ’s eahm nix, wenn a si gern bejz’n daad Bauer gut bayer. 174 Bauer, Josef Martin: Auf gut bayerisch. Eine Fibel unserer eigenen Sprache, München 1969.

*1901 Taufkirchen ED, †1970 Dorfen ED; Schriftsteller
auch nicht schwer arbeiten müssen
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der haout si a Pöstl g’soucht, waoua se belzn kann Weiden WEN49.676727, 12.162220
2b
sich drücken
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°desmåe hoat er si nimmer pelzen könna „bei der Anerkennung der Vaterschaft“ Sengenthal NM49.234870, 11.461983
bǫ̈ltßn „sich (vor etwas Unangenehmen) drücken“ nach Denz Windisch-Eschenbach 215 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
2c
sich verdrücken, fortmachen
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°pelz di! „verschwinde!“ LA
°der pelzt sich „verdrückt sich“ Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
„davonmachen = belzn Brunner Wdmünchen 396 Brunner, Johann: Geschichte der Grenzstadt Waldmünchen in der bayerischen Ostmark, Waldmünchen 1934.
3
grob, derb
Partizip Präteritum  
°Oberbayern vereinzelt
°des is a ganz a pöizda! Senkenschlag DAH48.4016898, 11.3277636
  • Suddt.Wb. II,199 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Denz Windisch-Eschenbach 215 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,56f. Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Konrad nördl.Opf. 3 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Schilling Paargauer Wb. 12 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 40 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-18/21
verfasst von: J.D.

pelzen2

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Verb
Wortfamilie: pelzen1
Bedeutung
(einen Obstbaum) veredeln
Pflanzenleben allgemeinObstbaum, Fruchtbaum
Schwaben mehrfach
pelza Buchdorf DON48.7833688, 10.8277857, MG 90, 8 Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Baumbölza Weicht KF47.9985964, 10.6712, MG 90, 8 Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
ahd. pelzōn, mhd. belzen, pelzen, aus vorrom. *impeltare 'einpfropfen'; Kluge-Seebold 692Kluge, Friedrich/Seebold, Elmar: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/Boston, 2011, Auflage 25
  • Schwäb.Wb. II 840 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 232f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
  • Schmeller I 389f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

pelzen3, pf-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 232f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
veredeln, aufpfropfen
1a
(einen Baum, Strauch) veredeln
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
an Obstbam pföizn Bergen TS47.806743, 12.589905
°as Reiser zum Beizn Malching GRI48.313106, 13.188530
d’Raousn afs schlåufade Auch pelzn Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
„Jeder Bauer und Gütler verstand sich früher auf’s Boi’zn Schilling Paargauer Wb. 61 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
Pelzen „pfropfen, impfen“ Delling I,63 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
übertr. alt genug, um etwas zu tun, zu verstehen
Partizip Präteritum  
übertr.
°der is no gar ned boizzt „nicht trocken hinter den Ohren“ Eiting 48.121782, 12.536729
streng behandeln
°der braucht s Pelzn „etwas strengere Behandlung“ Schwend SUL49.413599, 11.641697
1b
(ein Reis, ein Pflanzenauge) aufpfropfen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
an Ang von an guatn Bam bölzbmar af an schlähtn Bam Aiterhofen SR48.8456935, 12.6195292
aufnn stockh gepeltzt … dannoch dem paem eingeleybt BertholdvCh Theologey 167 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
Redensart(en):
°der ghert aufn Kuadreck pelzt „ist zu nichts zu gebrauchen“ Griesbach GRI48.450524, 13.196384

Übertr.:
einen Rausch pelzen u.ä. sich einen zweiten Rausch antrinken °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°er håt sein Rausch wieder pelzt Töging 48.2547192, 12.5864967
2
von einem veredelten Baum od. Strauch stammend
Partizip Präteritum  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
des san pelztö Zwötschgn Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Des san pölzte Kersch Bauer Oldinger Jahr 89 Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.

*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM
vorberürte articl des gepelzten und wilden obst … zu rechtlicher erkanntnus gesezt Winhöring 48.2670046, 12.6509702, 1594 Grimm Weisth. VI,142 Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
3
anpflanzen
°Oberpfalz vielfach, Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°der geht zum Bam pöitzn Lindberg REG49.034235, 13.252886
°heunt hama wieda ’n ganzn Nomittoch Kraut pelzt Stefling ROD49.2130215, 12.2044804
Unsa Waldung, döi wou da Voda no belzt hod, drentahal’ da Seign Schwägerl Dalust 198 Schwägerl, Maria: Dalust und daspächt, Nabburg 31980.

*1895 Schwandorf., †1960 Nabburg; Hausfrau
Consitum … gipelzot Windberg BOG48.9412587, 12.7458649, 12. Jh. StSG. I,489,41f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swer in eines mannes paungartten … im sein paum abhawet … muos im ander paum hin wider peltzen Frsg.Rechtsb. 112-114 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
Verner soll sich auch menigelich befleißen, guete fruchtbare Paumb pelzen und einpflanzen zlassen Niederaichbach LA48.6068504, 12.3167686, 16.Jh. Hartinger Ordnungen I,270 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
4
Ableger machen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°die Erdbeern pelzn Ruhmannsdorf VIT49.115366, 12.850103
„Für das Pelzen (= Ableger machen) der Geranien … wird aber dieses Sternbild [Jungfrau] für günstig gehalten“ Marzell Volksbot. 100 Marzell, Heinrich: Bayerische Volksbotanik, Nürnberg [1925].

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
5
Bäume ausschneiden
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Bamm belzn Trommetsheim WUG49.028050, 10.867691
6
flicken, stopfen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°pelzt mer hoit oan Fleck aufn andern Polling WM47.8113117, 11.1330907
°Sockn pelzn Tittling PA48.7278412, 13.3806245
pelzt ihm … einen neuen Flicken auf die Joppe Altb.Heimatp. 6 (1954) Nr.43,7 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Ahd. pelzôn, mhd. belzen, p-, pf-, aus vorrom. *impeltare; 24Kluge-Seebold 689 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). . Zu pf-; vgl. WBÖ II,980 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
bęltʃn u.ä., auch bǫ̈l- u.ä. Oberpfalz (dazu GAP, WM; WUN; N), im Vokalisierungsgeb. bęi- u.ä., daneben bǫi- Oberbayern (dazu KEH, KÖZ, LAN, MAL, WOS), beα‑ (LAN, VOH), bę̄- u.ä. (, MB; MAL, REG, VIB), südöstliches Oberbayern pfęitʃn.
  • Delling I,63 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,389f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,979-982 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,840 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,199 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1535f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1242-44 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,215 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Gl.Wb. 458 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Angrüner Abbach 12 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 163 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Denz Windisch-Eschenbach 215 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,56f. Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 79 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Schilling Paargauer Wb. 100 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 34 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-66C46, 86A5, M-90/8, W-17/46, 18/17, 95/31
verfasst von: H.U.S.J.D.

pelzen3

Wörterbuch:
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Wortart: Verb
Wortfamilie: pelzen2
Bedeutungen
1
schlagen (alt)
hauen, verprügeln
Kaufbeuren KF47.8803788, 10.622246
pelzen Kaufbeuren KF47.8803788, 10.622246, Wagenseil 152 Wagenseil, J.: Verzeichnis einiger Kaufbeurischen Provinzialwörter, in: Olla Potrida, 2. Stück, Nr. VIII, S. 149 - 154, Berlin, 1784
2
(einen flachen Stein) über eine Wasseroberfläche hüpfen lassen
GewässerGesellschaftsspiele, sonst. Spiele
Hiltenfingen SMÜ48.1620724, 10.7194164
belza Hiltenfingen SMÜ48.1620724, 10.7194164, MG 75,33 Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
unklar, wohl zur gleichen idg. Wurzel wie Bolzen (idg. bheld- 'pochen, schlagen'); WBÖ II,977
verfasst von: BS

pelzen4

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 236f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
einen Schlag versetzen
1a
schlagen, verprügeln
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°den ham s’ richti pelzt Gottfrieding DGF48.638461, 12.536209
auch mit einem Schlag, Wurf., Schuß treffen
pəlz·n … Einen, ihm eins versetzen, ihn treffen, es sey mit einem Schlag, Wurf oder Schuß“ Schmeller I,390 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1b
einen Schlag versetzen
in fester Fügung:
jmdm eine pelzen u.ä. einen Schlag versetzen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°wie er gar zu frech woan is, hob i eam a Gherige belzt Brennberg R49.0699652, 12.3969462
1c
übertr. deutlich zu verstehen geben, die Meinung sagen
°dem hob i’s beidst „dem habe ich’s gesagt“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
2
werfen, umwerfen
2a
werfen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°der Lausbua tuat scho wieda Stoana pelzn Kreuth MB47.6410174, 11.7442455
°er hat an Schulpack ins Eck pelzt Fürstenzell PA48.5229974, 13.3147436
Er pelzt ’n [Sand] granti’ über ’s Pflaster Aus seiner Schürz’n löffiweis’ Franz Pegasus 37 Franz, Hermann: „Hansl“, mei’ Pegasus. Oberbayerische Geschichten und Gedichte, München 1926.

*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
übertr. fristlos entlassen
°den ham’s pelzt „fristlos entlassen“ Ammerhöfe WM47.7723116027521, 11.0599932942297
2b
umwerfen, zu Boden werfen
°pelzen „einen beim Raufen zu Fall bringen“ Zeiling 48.132595, 12.432004
2c
hinfallen, stürzen
unpersönlich  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°den hot’s belzt „er ist vom Rad gestürzt“ Neunburg NEN49.3487414, 12.3819853
2d
niederschießen
in fester Fügung:
Da hat er immer eine Prügelfreud, wann er so ein’ Lumpen über den Haufen gepelzt [niedergeschossen] hat Queri Rochus Mang 1 Queri, Georg: Die Schnurren des Rochus Mang, Baders, Meßners und Leichenbeschauers zu Fröttmannsau, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
3
wuchten
geh her und hilf mir, na pelzma den Stoa auf d’Seitn Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
Herkunft unklar. Wohl zur gleichen idg. Wz. wie Bolz(en); WBÖ II,977 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,390 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,976f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1614 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,199 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Angrüner Abbach 12 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 163 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Kollmer II,56f. Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • W-17/35-37, 18/22
verfasst von: J.D.H.U.S.

pelzen4

Wörterbuch:
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Wortfamilie: Pelz
Bedeutungen
I
1
aus Pelz
StoffeSchuster, Lederverarbeitung u. Pelzverarbeitung
Westallgäu
beltsǝ Westallgäu, Gruber 99 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
2
mit krausem, struppigem Haar
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Niedersonthofen SF47.6306914, 10.2356151, Seeg FÜS47.6536845, 10.6067673
a bölzaner Siach Person mit dichtem, krausem Haar, Seeg FÜS47.6536845, 10.6067673, MG 161, 1 Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
a Bölzena Person mit struppigem Haarwuchs, Niedersonthofen SF47.6306914, 10.2356151, MG 91, 22 Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
3
sich taub anfühlend (z. B. ein eingeschlafenes, erfrorenes, geschwollenes Körperteil)
Hirn und Nerven
Schwaben vereinzelt
I ben beim Zaa(n)narzt gweesǝ, mei(n) Bakǝ isch noo ganz bǝlzǝ Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 70 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Mein Zehen ist bǝlzǝ Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
„Einzelne Gliedmaßen des Menschen, meist Hände oder Finger, können auch belze, d. h. gefühllos werden, wenn die Blutzufuhr durch Druck oder Abschnürung gehemmt ist“, Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Epplen 108 Epplen, Hermann: Obergünzburger Mundartbuch, Obergünzburg, 1972, Auflage 1
4
unempfindlich gegen Ermahnungen, Ratschläge u. Ä
Auffassungsgabe
Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Simmerberg LI47.586506, 9.945707, MOD vereinzelt
a belzena Siech Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 54 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf., 2003
belze „begriffsstutzig“, Simmerberg LI47.586506, 9.945707, Baldauf 10 Baldauf., Albert: Westallgäuer Wörterbüchlein, Kempten, 1955
5
ohne Saft, im Fruchtinnern trocken, mit Hohlräumen (Rettich, Radieschen, Rübe)
Gemüse/Hackfrucht/Grünfutter
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Simmerberg LI47.586506, 9.945707, MOD vereinzelt
Dǝr Räätǝ isch duur ond duur bǝlzǝ Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 175 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
II
Faulpelz
substantiviert  
fauler, liederlicher Mann
Mittelberg KE47.640064, 10.434712
α beldsαna Mittelberg KE47.640064, 10.434712, Bernegg 68 Bernegg, Karlheinz: Phonologische Untersuchungen zur Mundart von Maria Rain, Kreis Oberallgäu, Gemeinde Mittelberg (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
mhd. belzīn
  • Schwäb.Wb. I 840f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 230f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
verfasst von: BS

pelzen5

Wörterbuch:
Bedeutung
abstützen
pülzen