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schnecklen, schneckelen, schneckeln

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Verb
Wortfamilie: Schnecke
Bedeutungen
1
schneckenförmig (zusammen-)drehen
Bewegung, Wechsel, Veränderung/Stillstand
Ries
schneckele Ries, Schupp-Schied, Bd. I 80 Schupp-Schied, Gerda: Werktehäs ond Sonntefloisch. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben I, Nördlingen, 1984, Auflage 2
2
sich locken, sich kräuseln (Haar)
reflexiv  
physische Eigenheiten d. Körpers (Verben, z.B. abmagern)
Schwaben vereinzelt
Meinǝ Haur schnägglǝt sich arg Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 49 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
I mẽu dean Kerlǝ mit de gschnecklatǝ Håår Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 53 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
3
Schleim absondern (vor dem Kalben)
reflexiv  
Rind
Wemding DON48.8745463, 10.7240157
dī̜ǝ [Kuh] šnegld si̜ Wemding DON48.8745463, 10.7240157, SBS 11 K 25 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
4
gehen wie ein Storch (alt)
Bewegungen mit den Beinen, Fortbewegung
Schwaben
Schneckeln Schwaben, Journal 3.7 23 Beiträge zu einem Schwäbischen Idiotikon, in: Journal von und für Deutschland 3, 7. Stück, S. 21-24, 1786
5
herausputzen
5a
sich (auffallend) zurechtmachen
reflexiv  
geschlechtsunspezifische Kleidung u. ä. (z.B. Brieftasche, Handtasche, Etui)
Lehmingen 48.9812658, 10.6107737, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Willmatshofen A48.279196, 10.6548358, Zoltingen DLG48.724355, 10.5193493
Was geit 's doch für bildsaubre Mädla, / so g'schnecklat ond fei, wia 's i ma! Willmatshofen A48.279196, 10.6548358, Wörle 47 Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
Ear kommt nuirdings recht gschnecklat drhea Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 53 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
5b
(schön) herrichten
Bedingung
Thannhausen KRU48.2829292, 10.4682347
Jetz schtauht 's [das Haus] weiter donda / beim Kläascht'rle hald / wia nui ond wia g'schnecklat / vo scheascht'r Geschtalt Thannhausen KRU48.2829292, 10.4682347, Thoma, Bd. II 23 Thoma, Karl Borromäus: Schtaudablätt'r. Mundartgedichte aus dem Mittelschwäbischen und aus den Stauden, Ziemetshausen, 1987, Auflage 2
abgeleitet von Schnecke
  • Schwäb.Wb. III 488 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. V 1047 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 3017 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schmeller II 547 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS