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treiben

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 327-334
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
dazu bringen, sich in eine Richtung od. an einen best. Ort zu bewegen
1a
(Vieh) an einen best. Ort treiben, antreiben
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°de Baurn ham heut scho gen Oim triem Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
Ochsn treim „an der Göpelmaschine“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
S’ easchtmol treim m’a huit auf d’ Wies Schuegraf Wäldler 5 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Daz pæide lǒte/ vf ir paider wæide sǒlen treiben vnde ezzen alse vor sechzich iaren Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763, 1293 Corp.Urk. III,21,3f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
si sollen das vich sittlich uber die pruggen treiben Thierhaupten ND48.566224, 10.908864, 15./16.Jh. Grimm Weisth. VI,201 Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
Umwillen … ihre kleine Mägdl und Knaben, Von ·8· biß ·9· Jahren, zum Stier treiben gebraucht StA Mchn Hofmark Amerang Pr.19 (6.7.1761) Staatsarchiv München
1b
(ein weibliches Tier) zur Begattung zum männlichen Tier bringen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d’Sau zon Bäan dreim Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Früher hamm’s Kuah no zum Stier triebn Obertraubling R48.968446, 12.161635, SZ 32 (1976) Nr.217,18 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
1c
vor sich hertreiben, forttreiben, verjagen
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Hexentreim Peitschenknallen in der Walpurgisnacht Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
treib doch den Hund außn Zimmer Weiden WEN49.676727, 12.162220
Damit der Moasta ruhig schlafa ko, treibt er de Kundschaft ausm Haus SZ 36 (1980) Nr.40,21 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Arcire … tripan wohl Regensburg R49.013904, 12.100040, 1.H.9.Jh. StSG. I,26,7 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die sol man mit herten sclaͤgen dvrch das spital triewen Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, um 1250 Sammelbl.HV.Eichstätt 64 (1971) 32 (Spitalregel) Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 1886ff.
daß gspill, dz hat mi ärschling [rückwärts] triben Landshut LA48.545368, 12.145157, um 1650 Jb.Schmellerges. 2012, 21,129 Jahrbuch der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft, 1981ff.
Ausruf der Verärgerung:
dei dreibt me as’n Haus „gibt nicht nach, bis sie ihren Willen durchgesetzt hat“ nach Konrad nördl.Opf. 61 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
1d
jägersprl.
jägersprl.
1dα
eine Treibjagd od. einen Abschnitt davon durchführen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°heid dans dreim Rechtmehring WS48.1238948, 12.1598525
°an Bogn treibn Mainburg MAI48.640589, 11.7820705
auch wildern (vom Hund)
treibn „wenn ein Hund eigenmächtig jagt“ Arget WOR47.9407052, 11.642578
Treibjagd
Als Substantiv, Als Neutrum 
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°etzet gehts Treim å Hütting ND48.7977697, 11.1114482
1dβ
bei einer Treibjagd den Schützen zutreiben
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°durchs Holz treibn Schierling MAL48.830662, 12.141191
1e
ein Haberfeldtreiben ( siehe Haferfeld) durchführen
°z’Hoizkiacha [MB] hams drim Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
Heut’ Nacht da treib’n s’ beim Farba drent, Zwanz’g Kerl stehna scho’ vor’m Haus Dreher Juhschroa 2 Dreher, Konrad: Der Juhschroa. Gedichte in oberbayerischer Mundart, München [1888].

*1859 München, †1944 Fessenheim bei Nördlingen; Gründer des Schlierseer Bauerntheaters, Volksschauspieler, Schriftsteller
auch mit einem Haberfeldtreiben bestrafen
Do währma hoit an G. und an H. glei treim Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 1892 Neue Dt. Rundschau 5 (1894) 54
„Im Jahre 1790 wurde dem Probst von Fischbachau [MB] getrieben Kern Haberfeldtreiber 54 Kern, C[arl]: Die Haberfeldtreiber. Oberbayerisches Sittenbild, Stuttgart 1855.
1f
(Holz) zu Tal gleiten lassen od. triften
°südliches Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°heint is a Weda gen treim, heint pfeifans „nasse Baumstämme rutschen schneller“ Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967
°Blecha dreibn „vom Berg auf einer Lage von anderen Stämmen ins Wasser hinabschubsen“ Grafenried VIT49.0956993, 13.0114733
då is früahrers à „Wihrd“ [Wehr] g’wën, wâ s’ den Båh á’g’schwejjt hamànd, wâ s’ då à Meterhojz ’triebn hamànd Haller Frauenauer Sagen 96 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
1g
(Holzklötzchen, Kreisel, Reifen o.ä.) im Spiel od. Brauch treiben, schlagen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°den gånzn Dåg duada Greisldreim, d’Schuiaufgåb måchda ned Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°als Kinda ham mia um d’Wett Roaf triem Blaibach KÖZ49.1660042, 12.811389
„das Daubentreiben, wobei es galt, die Daube solange anzuschießen, bis sie auch vom besten Schützen nicht mehr erreicht werden konnte“ Altb.Heimatp. 14 (1962) Nr.2,19 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
auch (Ostereier) herabrollen lassen
°Eiertreibn „Ostereier über ein Lattengestell laufen lassen“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
1h
lenken, steuern
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
den Pfluag treiba „die Pflugtiere lenken“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
°heit muaß da Sepp an Stoarz treibn „mit der hinten am Langholzfuhrwerk herausragenden Stange um die Kurven lenken“ Straßkirchen SR48.8311567, 12.7212851
stoαtstraim Buxheim EIH48.806599, 11.291840, nach Weber Eichstätt 179 Weber, H[einrich]: Wörtersammlung von Eichstätt und Umgebung, in: ZHM 3 (1902) 59-84, 5 (1904) 134-140, 145-185.

*1867 Kaiserslautern, †1951 Rosenheim; Dr.phil., Oberstudiendirektor
1i
durch Hineintreiben, Einschlagen dazu bringen, sich in eine best. Richtung zu bewegen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°an Bam min Kei in de Richdung treim Rechtmehring WS48.1238948, 12.1598525
auch (Wurzelstöcke) roden
°mia genga moang zon Stöcktreibn Mintraching R48.9516342, 12.240373
1j
durch Strömung dazu bringen, sich zu bewegen, strömen lassen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°den Staub hats übern ganzn Hof triebn Bayerbach GRI48.410219, 13.143243
dahs es mir had die Drän in die Augn triebn SZ 3 (1947) Nr.70,2 (L. Thoma) Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
so die schiflæut von not auf den sant getriben werdent von vngewiter Konrad vM BdN 274,14f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Dy nachwinnd gunnden in vasst dannen treiben Füetrer Poytislier 20,62 Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
1k
beschleunigen, eine Kraft, Zugkraft ausüben
°treibts? „hat der Spaltkeil einen Zug und arbeitet sich ins Holz?“ Breitenberg WEG48.703449, 13.792904
Dà muǝs mǝ~ ei~spérrn (den Hemmschuh anwenden), dà treibts z·stark Schmeller I,640 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1l
(bewegliches Gut) an einen Ort bringen, transportieren
ob ein ravp/ vͦz eins herren land in des anderr gefvͤrt oder getriben werd Regensburg R49.013904, 12.100040, 1293 Corp.Urk. III,115,46-48 A Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
dem soll der Richter Pfandt antworten [übergeben] lassen/ die er treiben oder tragen mag Landr.1616 271 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
1m
treideln
„Allgemein nannte man dieses Gegenwärtsfahren leerer Fahrzeuge Treiben oder Geschirrtreiben, weil man ja die Fahrzeuge Geschirre nannte“ Neweklowsky Schiffahrt I,336 Neweklowsky, Ernst: Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau, 3 Bde, Linz 1952-64.
Alle Schöfftreiber … sollen mit der Anzahl Rossen … Das Treiben von Ditmaning aus bis gegen Lauffen … vleißig verrichten Salzburg  47.809245, 13.048875, 1581 Lori Bergr. 318 (Schiffordnung zu Laufen) Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
2
strömen, von einer Strömung bewegt werden
2a
mit Druck, Kraft fließen, strömen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°dös Wassa im Boch treibt fest Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
auch unter hohem Wasserdruck stehen
°der Schlauch treibt Polling WM47.8113117, 11.1330907
2b
von einer Strömung (fort)bewegt werden
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Zuin draim låusn Mittich GRI48.440634, 13.396183
Zue der Gerichtspruggen von der Schopperstatt [Schiffsbaustelle] ein Zillen gedriben 1609 Stadtarch. Rosenhm GRE 43,fol.67v Stadtarchiv Rosenheim
auch: sich langsam vorwärtsbewegen
°„wenn einzelne Wolken am Mond vorübertreiben, meint man, diese bleiben stehen und der Mond wandert, der Mondschein treibt Weiherhammer NEW49.6334157, 12.0664164
Wohl best. Art zu fischen, bei der die Strömung genutzt wird
piscatoribus Ecclesie non licebit habere retia que dicuntur Schrotnetz [wohl mit Gewichten beschwertes Netz], non artem illam que vulgariter dicitur treiben exercere Niederalteich DEG48.7655635, 13.0254067, 1271 MB XI,246 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
2c
sehr windig, stürmisch sein
Es sturmt und es schneibt, Es wedat, es treibt Thoma Werke III,17 (Heilige Nacht) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
3
durch Drehen antreiben, in Bewegung setzen od. halten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°oana treibt de Windmui und oana trogt auf „beim Putzen von Getreide“ Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471
d’Ros draimt an Göppö Mittich GRI48.440634, 13.396183
°Dama treibn Daumen übereinander drehen Hahnbach AM49.532038, 11.798393
Hacknzylinder … a kloane Maschin, de hammant vier Mann triebm KÖZ, VIT, BJV 1954,198 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
4
(die Bremsvorrichtung, bes. die Kurbel) durch Drehen festziehen, bremsen
drạem Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484, nach SOB V,334f. Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
5
durch ein od. mit einem Gerät (drehend) pressen, drücken, stoßen, rieseln lassen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°s Troit is durch d’Riesl [Getreidesieb] triem worn, balst [wenn du] an schöin Saua [Sauerteig] host wolln Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
Die hab ich durch die Fleischmaschin getrieben Halbinger Jahrgang 1900 118 Heim, Carlamaria: Josefa Halbinger, Jahrgang 1900. Lebensgeschichte eines Münchner Arbeiterkindes, München/Zürich 1990.

Halbinger, J., *1900 Erching FS, †1973 München; Wäschereiarbeiterin, Putzfrau
Wann die kitten Birn gesoden sein, so nimb gesch…wındt dz marck ŭnd treibs dŭrch ein enges sieb Pickl Kochb.Veitin 96 Pickl, Simon: Das Kochbuch für Maria Annastasia Veitin. Kommentierte Edition einer Kochbuchhandschrift aus dem Jahr 1748, München 2009.

Oberpfalz
6
einschlagen, durch Schlagen befestigen
6a
einschlagen, hineintreiben
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°treib d’Nägl in an Kistndeckl! Freising FS48.402335, 11.741887
°an Pfäll in Buan treim Brand WUN50.015119, 12.147158
6b
hinaufschlagen, durch Schlagen befestigen, anbringen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a Reifa werd jez aufs Faßl triem Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
7
(Hohlräume) durch Bohren, Graben herstellen
Tunnel in Berg treibn München M48.139686, 11.578889
Ob … etlich vnnser Burger … in den obgenanthen zweyen Meillen neue Fänge [Lagerstätten] vnnd Grieben fachen [in Besitz nehmen] vnd treiben wurden Amberg AM49.445718, 11.852457, 1455 Lori Bergr. 46 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
die vor Alters getriebenen Bergwerke 1784 Berggesetze 331 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
8
austreten, durch häufiges Treten bahnen
Der … weg ist nit verkrumpt Sund’ gar slecht vnd wol getribn Ebersberg EBE48.077749, 11.966843, 15.Jh. Clm 5833,fol.69v Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Tribner weg „via trita … celebris“ Schönsleder Prompt. Kk4r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
9
(Teig) ausrollen, flach, platt drücken u. ausbreiten
„den Teig … treibe ihn mit der Hand in die Länge“ Huberinn Kochb. 453f. Baier’sches Kochbuch für Fleisch- und Fasttäge, hg. von Johanna Maria Huberinn, Stadtamhof 21802 (Neudr. München 1974).
10
(Metall) treiben, dadurch herstellen
10a
(Metall) treiben, durch Schlagen formen
Silber, Kupfer treibm „zu Figuren, Gefäßen“ München M48.139686, 11.578889
10b
durch Treiben von Metall herstellen
Ein starck Parr silberene Leichter, von Lauberch [Laubwerk] getriben München M48.139686, 11.578889, 1581 MJbBK 16 (1965) 123 (Inv.) Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
11
durch Bewegung entstehen lassen, formen
s Korn treibt Welln Pechofen TIR49.962209, 12.249384
12
austreiben, ausschlagen, keimen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
s Kerndl treibt Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Föichtn dreim Söllitz NAB49.5361882, 12.2373382
obs scho wieda treibm d’Krokus und Tulpm Gleissner Genauer betrachtet 9 Gleißner, Anna-Elisabeth: Genauer betrachtet. Gedichte und Gedanken in Oberpfälzer Mundart und in Schriftdeutsch, Pressath 2013.

*1942 Wondreb TIR; Schriftstellerin, kaufmännische Angestellte
13
anschwellen, aufgehen (lassen), beim Aufgehen hervorbringen
13a
anschwellen, dicker werden, sich bilden (von einer Beule)
°Oberbayern vereinzelt
°jetzt treibt scho da Binkl „nachdem einer sich angestoßen hat“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
auch
°Oberbayern vereinzelt
°den treibts an saubern Binkl auf d’Höh Niederbergkirchen 48.312232, 12.5075581
13b
aufgehen (lassen), beim Aufgehen hervorbringen
13bα
aufgehen, durch Hefe o.ä. aufgetrieben werden
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
s Brot ischt triebe „hat nach dem Aufgehen große Löcher“ Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
i muas mera Mej dazudoa, was ma sunst zstårg draibt Mittich GRI48.440634, 13.396183
13bβ
aufgehen lassen, auftreiben (von Hefe o.ä.)
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
dö Geam treim nimma guat Simbach PAN48.267054, 13.025393
13bγ
beim Aufgehen, Aufgetriebenwerden hervorbringen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°dös Broud treibt heint Bloudan Wettstetten IN48.823139, 11.414169
14
gären, überschäumen
14a
gären, schäumen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
da Most hot drim Mittich GRI48.440634, 13.396183
°dös Böia treibt owa heint wieda, daou haoust meja Scham in Kröigl als wöi Böia Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
Dés Biǝr hàt gàr ét [nicht] ’tribm, wiǝ mǝ~s au’gspünd·t hàt Schmeller I,640 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
14b
überschäumen, schäumend über den Rand eines Gefäßes fließen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°s Bier treibt ausn Faß Allersberg HIP49.2513012, 11.2356812
auch Gas zischend entweichen lassen
s Mineralwasser draibd „läßt Kohlensäure zischend entweichen“ Floß NEW49.7255408, 12.278355
15
drängen, einen Drang verspüren
15a
(ungeduldig) drängen, zu etwas veranlassen, nötigen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
wås treibsch denn går a so? Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
Werd scho d’ Natur sei, de wo oan so treibt Dingler bair.Herz 30 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Inpellere … tripan Freising FS48.402335, 11.741887, 9.Jh. StSG. II,190,33f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz wir di vorgenanten Mvͤnzær iht betwungenlichen treiben/ daz si deheinen man zv ir geselleschaft … setzen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1295 Corp.Urk. III,380,40-42 B Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
was hat dich darzu triben? Schönsleder Prompt. Kk1r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
15b
Unrast verspüren, innerlich zu etwas veranlaßt, genötigt werden
unpersönlich  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°heint treibz mi aba wieda Endlhausen WOR47.9428042, 11.5760235
Wenn oan’ ’s Fouder a’sganga-r-is, na hots-n ejer triebm dazou, daß er a’striebm hot KÖZ, VIT, BJV 1954,202 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
unruhig, aufgeregt
Partizip Präsens  
°heid bisd owa dreiwad „unruhig, aufgeregt“ Neufraunhofen VIB48.3919929, 12.2163668
16
reizen, ärgern, erzürnen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°der treibt oan bis zum Gipfe Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
Dåudamiit koa(n’ ma-n trei(b’m Braun Gr.Wb. 671 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
17
brünstig sein
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dö Katz tuat traim Marschall MB47.870411, 11.712601
Der Bock treibt erscht seit gestern Thoma Werke VII,231 (Jagerloisl) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
18
schwärmen (von Bienen)
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
da Imp håt si triem Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
°der Bien treibt Kastl NM49.366922, 11.683545
19
Geburtswehen haben, zu gebären beginnen
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°die Kuh treibt si Monheim DON48.8423558, 10.8562708
20
aus dem Körper ausscheiden, absondern lassen
20a
allg.
Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
a schwaisdraibads Mittl Haidmühle WOS48.8249464, 13.7759515
dös dreib n Schwoas Derching FDB48.408873, 10.963980
das bru von kichernn … treibt vil vnflatz vonn dem menschenn Landshut LA48.545368, 12.145157, 1.H.15.Jh. ObG 5 (1961) 355 Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
„Einen Löffel voll Baum-Oehl … mit warmen Wein ausgetruncken … treibet die Monat-Zeit Schreger Speiß-Meister 158 Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
20b
verdauungsfördernd sein, wirken
de Kirschen … de hom vielleicht driem Altb.Heimatp. 67 (2015) Nr.35,10 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
20c
(eine Fehlgeburt, Totgeburt) ausscheiden lassen
Der walsem … treibt … daz tod kint auz der muͦter Konrad vM BdN 391,21f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
er sol gen Geisenfeld [PAF] ziehen zuo den Klosterfrauen vmb ain wasser/ daz todt kind von der frawen zuotreyben Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462, 1526 BJV 2012,115 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
21
machen, anstellen, unternehmen, betreiben
21a
allg.
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°i muaß ebbs treim, damit i wieda gsund werd Siglfing ED48.317352, 11.896888
mit dem ko ma treibn, wos ma will Maiersreuth TIR49.9876882, 12.409859
Da Herr Dokta hat verzählt, daß äs [ihr] in Huglfing so an Unfug trieben habt’s Thoma Werke III,381 Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
aguntur – ..tripan 9.Jh. Frsg.Gl. 488 Ernst, Oliver, Andreas Nievergelt und Markus Schiegg: Althochdeutsche Griffel-, Feder- und Farbstiftglossen aus Freising. Clm 6293, Clm 6308, Clm 6383, Clm 21525, Berlin/Boston 2019.
inwendig sint sie vol vnchæusch mit gir vnd treibent ir vnfuͦr [Unsitte] mit kuͤssen Konrad vM BdN 277,9f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Was böse that ein jeder hat/ In disem Leben triben Gesangb. 131 Catholisch Gesangbüechlein Auff die fürnembste Fest durchs gantze Jahr, München 1613.
Phras.:
es (zu weit / aufs äußerste) treiben sich (äußerst) unangemessen, unerträglich, übel aufführen, benehmen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
treibs fei nit gar z’weit! Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
ös [ihr] treibt sös so lang, bis daß krank werds Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Dea draibts so narrisch und so wuid, des hoit koa Mensch ned aus Ende Goggolori 71 Ende, Michael: Der Goggolori. Eine bairische Mär. Stück in acht Bildern und einem Epilog, Basel 1984.

*1929 Garmisch-Partenkirchen, †1995 Stuttgart; Schriftsteller

Es treiben Geschlechtsverkehr ausüben
°de treims mitanand Tölz TÖL47.760208, 11.562798
Treibts’es no! Am helllichten Tag, treibts’es eahm af de Händ, wia d’Muckn! Reitmeier-Stammberger Woyzeck 27 Reitmeier, Johannes und Thomas Stammberger: Woyzeck. Ein Drama in bairischer Mundart nach Georg Büchner, Viechtach 1996.

Reitmeier, J., *1962 Kötzting; Autor, Regisseur, Intendant. Stammberger, Th., *1968 Kötzting; Autor, Regisseur, TV-Redakteur

Es nicht mehr lange treiben bald sterben Mittelfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
der treibts a nimma lang Viechtach VIT49.0800743, 12.8862723

weil as sua wöi sua nimma lang treibt Wir am Steinwald 1 (1993) 24 Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V., 1993ff.

wia lang werd ers no traibn (noch leben)? Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

Wie man es treibt, so geht es u.ä. die Folgen des eigenen Tuns muß man tragen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
Wia mas traibt, so gets Aicha PA48.671978, 13.289834
Was man treibt, das bleibt Baier.Sprw. II,152 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer

Wortspiel mit Bed.15a :
dör dreib åls, wos eam eed [nicht] dreib „er macht vielerlei, mal dies und mal das“ Derching FDB48.408873, 10.963980
21b
(gewerbsmäßig) betreiben
21bα
(beruflich) ausüben, sich mit etwas befassen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Föidbau traim Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
Zauwarai khinant mar wenög Laid draim, dö åid Probstbaren hads khinnt Mittich GRI48.440634, 13.396183
Und hot de Wöarta afegschriem, Mit denen ea sei Kunst hot triem Schuegraf Wäldler 80 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Swer … mit vnsern … Burgærn … chaufmanschaft/ treibet Unterschneitbach AIC48.4456776, 11.1090468, 1296 Corp.Urk. III,478,4f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
ES soll kein Richter/ noch GerichtsProcurator … Wirthschafft treiben Landr.1616 20 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Phras.:
Ein jeder treibt, was er gelehrnet Schreger Speiß-Meister 30 Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
21bβ
führen, unterhalten
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
er treibt sei Sach, sei Gschäft guat Weiden WEN49.676727, 12.162220
Döi trei(b)m’s nu neat lång … das Geschäft“ Braun Gr.Wb. 671 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
auch (sein Leben) auf best. Weise führen, zubringen
ein peschaut leben sol man treiben, das macht sueslich schlaffen Tegerns.Hym. 13,27f. Gillitzer, Berta: Die Tegernseer Hymnen des Cgm. 858, München 1942.

Tegernsee MB, vor 1454
22
im Wert, Betrag verändern od. erhöhen
Oberbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Preis treim Derching FDB48.408873, 10.963980
mit der besten Freundin die Telephonrechnung in d’ Höh’ treib’n Mchn.Stadtanz. 51 (1995) Nr.4,7 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
Ahd. trîban, mhd. trîben, germ. Wort wohl idg. Herkunft; Kluge-Seebold 928 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,640f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ V,379-385 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.