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verbrinnen
durch Feuer zerstört werden, vernichten
durch Feuer zerstört werden (wie abbrinnen, Bed.1a)
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
da is ois sauba vabruna Röhrnbach WOS48.7395895, 13.5224166
’s Häusl, ’s Viach is ma verbrunna Friedl Gsangl 40 Friedl, Paul: Die Gsangl des Baumsteftenlenz, Grafenau 1975.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
Ös ist ja besser i habs als wenn als vabrinnt KunovH 76 Anon.: Kuno von Hartenburg oder Der Freundschaftsbund oder Die Raubritter auf Felseck oder Die Braut des Gemordeten. Ritterschauspiel in 4 Aufzügen, masch. Kiefersfelden 1887.
Mundart von Kiefersfelden RO
Mundart von Kiefersfelden RO
diu marha ist farprunnan 9.Jh. SKD 69,61 (Muspilli) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
das die benche verbrinnent München M48.139686, 11.578889, 1284 Corp.Urk. II,76,19 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
mein hör Feter muß wissen, dass alle Schulden mit verbrunen seyn Bilanz 1782 16 Meidinger, Franz Sebastian: Bilanz zwischen Landshut und Straubingen seit der dahin verlegten Regierung und dem grossen Brande allda 1782, neu hg. und kommentiert von Anton Mößmer, Straubing 1998.
*1748 Steinweg R, †1805 Landshut; Stadtprocurator
*1748 Steinweg R, †1805 Landshut; Stadtprocurator
Phraseologie
Redensart(en):
Du mußt ja verbrinna und verbrat’n da herin [so heiß ist es] Meier Werke I,109 Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
durch Feuer vernichten, verheizen
verbrennen, durch Feuer vernichten, verzehren lassen
Dialektbelege
Wurzln vobrinna Deisenhofen M48.0188961, 11.5915687
gleichfals verbrannen sie der Auer Schloß Fliglsperg Landshut LA48.545368, 12.145157, 1446 Chron.dt.St. XV,293,15f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Phraseologie
In festen Fügungen:
Judas / Jude verbrinnen Osterbrauch
1c
durch Brand geschädigt werden, Hab u. Gut verlieren (wie abbrinnen, Bed.1b)
Dialektbelege
Jacob Korentéwr gibt yeczo auch newr 60 den, wann [weil] er hart verbrúnnen ist 1418 AbhMchn 23 (1906) 609 (Jägerb.) Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1763ff.
wiewol bißhero … den jenigen/ so etwan verbrunnen … das bettlen vnd samblen nit gar verwöhrt worden Landr.1616 684 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
(sich) durch Leuchten verbrauchen
†sich durch Leuchten verbrauchen
Dialektbelege
ain jedweder Zunfftgenoß, der ausbleibt … ehe der Khertzenlichtlein ains … verbrint München M48.139686, 11.578889, 1560 Zils Handwerk 82 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
beim Kochen, Backen durch zu starke Hitze verderben
Dialektbelege
s Brod is vabruna Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
dass d’Nuln ja ned vobrinnan Obing TS47.9990609, 12.4054592, SZ 61 (2005) Nr.248,45 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
ist daz der ofen ze heiz ist, daz daz brot verbrinnet Pfründe Geisenfd 436, 438 Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.
Geisenfeld PAF
Geisenfeld PAF
sehr braun, rot machen (von der Sonne)
Dialektbelege
vabruna „von der Sonne verbrannt“ Glonntal48.3813319, 11.414508
sich zu stark erhitzen, vergären
Dialektbelege
dea Mist is sauwa vobruna, dea is nima fij vi guad daußt Erding ED48.3064441, 11.9076579
6
erfrieren lassen
Dialektbelege
Da hat eahm da Reif de ganz Bluah [Blüte] verbrunna Bauer Oldinger Jahr 88 Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.
*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM
*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM
†durch Berührung mit etwas Heißem verletzen (wie anbrinnen, Bed.4)
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
i hob ma d’Hand vobrunna Kirchdorf FS48.457828, 11.651210
bald hat oans … a Fingerl verbrunna Franz Lustivogelbach 8 Franz, Hermann: Lustivogelbach. Heimelige Geschichten in oberbayerischer Mundart, München 1925.
*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
Literatur
- Schmeller I,359 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ III,985 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. II,1083f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. V,644-646 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. IV,123 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- Lexer HWb. III,83f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- WMU 2037 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
- Ahd.Wb. I,1408 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Fragebögen:
- S-94B13
verfasst von: A.S.H.
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