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A2, A-A

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Stuhlgang, feste menschliche Ausscheidung (Kindersprache)
Verdauung u. diverse AusscheidungenSäugling, Kleinkind
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Illertissen ILL48.221764, 10.1058969
Muǝsch a A machǝ? Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
i muǝs ā-a ... sagt das Kleinkind, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Komm, mach doch amal a schea's āa-le Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Finkele 128 Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
onomatopoetisch
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. I 2 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 5 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • WBF 23 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

A3, Ahlein, Alein

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: wohl Neutrum
Wortfamilie: a
Bedeutung
Liebkosung von Wange zu Wange (Kindersprache)
meist Diminutiv  
MimikEmpfindung: positiv (Freude, Glück usw.)
Schwaben vielfach
ein Ahlein geben zärtlich die Wangen aneinander reiben, sich gegenseitig zärtlich mit den Wangen berühren Schwaben mehrfach:
Komm, gib deara Tante a schea's Aale Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Finkele 128 Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983

Si Bärbele, a Balg, a netta / V'rliabed 'n und git a A' Weiler LI47.583409, 9.915440, Holzer, Schnäddrbäs 32 Holzer, Fridolin: D' Schnäddrbäs vu Wilar, Weiler, 1931, Auflage 2

Krieg i a Aale? Ostallgäu, Rinderle 14 Rinderle, Johannes: Der Dialekt im Ostallgäu. Die Uibr isch bei dr Eisr obadoob, Kempten, 2015, Auflage 6
Kleinkinder geben ihren Eltern oder Personen, die sie mögen, gern ein Ahlein. Dabei schmiegen sie ihre Wange gegen die Wange des anderen und sagen dazu: Eia! oder aa aa!.
a
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: BS

A-a

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 5
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
Pragmatik: kindersprl.
Bedeutungen
1
Stuhlgang
Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Schwaben mehrfach
das A-a Passau PA48.567378, 13.431710
der A-a Dietldorf BUL49.204807, 11.945855
Haoust öitzat scha n Aa Aa gmacht? 1Singer Arzbg.Wb. 7 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
du sollst nicht mehr Aa Ins Winderl thun Sturm Lieder 114 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Auch in adv. Verwendung:
a-a gehen „bei Kindern, Haferl sitzen“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
In gleicher Bed. Ä-ä
2
übertr. auf Schmutziges, Abstoßendes
°gei wek, des is a-á „schmutzig“ Hirschau AM49.545957, 11.943774
„etwas ist ạ͂̓ ạ͂̓, d.h. ein Gegenstand des Abscheus“ nach Dietl Erg.Schmeller II,14 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
ʔạʔạ̊, daneben ʔạ͂ʔạ͂̓ mit spontaner Nasalierung. Onomat.
  • WBÖ I,31 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,1f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,1 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,4 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Berthold Fürther Wb. 3 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 1 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Dietl Erg.Schmeller II,14 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

    *1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 61 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • 1Singer Arzbg.Wb. 7 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: A.R.R.

ach

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 54–56
Wortart: Interjektion
Pragmatik: erweiterte Formen °vereinz. kindersprl.
Bedeutungen
1
Ausdruck von körperlichem Schmerz, Qual oder Mühsal
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
ååch — jez hosd mi auffidreddn Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°ach, tout ma mei Fouß wei Stefling ROD49.2130215, 12.2044804
für wâr wirt [in der Hölle] getân kunt/ ach ach, wê wê/ ach und ach und immer wê Anf.14.Jh. ZDA 6 (1848) 385,578-580 (Antichrist) Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
Redensart(en):
(nicht) ach und (nicht) weh sein unpäßlich sein, sich unwohl fühlen °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach:
°mir is nöt ach und nöt weh, aber i bi sauschlecht beinand Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
°dö is allweil achal und weh Attenhausen LA48.561003, 12.0056521

Auch in Scherzversen:
°achal, mei Fuaß, wenn i arbatn muaß Landshut LA48.545368, 12.145157
°acherl acherl, mei Kacherl! Nandlstadt FS48.5370361, 11.8043442
Erweitert
°achada, jatz is ma d’Hex eigschossn Marquartstein TS47.7608226, 12.4604809
°achala, mei Zechan mit’m Henneraugn Landshut LA48.545368, 12.145157
acherl, acherl! „der Ausruf eines Menschen, der große körperliche Schmerzen leidet, z.B. an einer Wunde“ Delling 10 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
2
Ausdruck des Bedauerns, allg.verbr.
°ach, wenn i bloß mehra Zeit hätt’ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
°ach, is des a Kreiz mit dem Buam Pettendorf R49.058203, 12.004542
ah, ah denne! so [ni]chomint si danne [so kommen sie nicht mehr frei] 11.Jh. Maurer relig.Dicht. I,71,46f. (Merigarto) Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts, hg. von Friedrich Maurer, 3 Bde, Tübingen 1964-70.
da pracht sie mir ain narrenkapp und ain reim darauf ‘ach du grosser lapp’ Fischer Mären 161,159f. Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
In fester Fügung:
°ach Gott und neun Heiling [Heilige] Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388

auch mit scherzh. Anlehnung an das Zahlw.
°acht Gott und nei Heiling Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632

Scherzfrage
°Ach Gott und neun Heiling, Da Meßna vo Kreiling, Da Pfarra und sei Bua, wiavui hamans Paar Schua? Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, Winkler Heimatspr. 68 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor

Reim:
°achal achal, jetzt keman Zachal [Tränen] „tröstend zu einem Kind, das zu weinen beginnt“ Kirchseeon EBE48.072091, 11.884945
3
Ausdruck der Ablehnung, allg.verbr.
°ach, gib endle a Ruah Heimhart LAN48.659571, 12.850786
°ach, des glaabsd a selwa niad Amberg AM49.445718, 11.852457
und dann vertuschen sie’s, wenn was passiert. Ach hörts mir auf! Halbinger Jahrgang 1900 80 Heim, Carlamaria: Josefa Halbinger, Jahrgang 1900. Lebensgeschichte eines Münchner Arbeiterkindes, München/Zürich 1990.

Halbinger, J, *1900 Erching FS, †1973 München; Wäschereiarbeiterin, Putzfrau
Auch im Ärger
°ocherla, dej Scheißschul! Marchaney TIR49.85834, 12.4248452
In festen Verbindungen wie:
ach nein, ach was
°gehst mid as Voiksfest? — ach na, mi gfreids heid ned Osterhofen VOF48.701699, 13.012130
åx wos pfaif ãixe [pfeif darauf] nach Brunner Wondreb 61 Brunner, Hubert: Phonetische und phonologische Beschreibung der Mundart von Wondreb (Lkr. Tirschenreuth/Stiftland), Ex.masch. Regensburg 1973.

*1947 Würzburg
4
Ausdruck der Verwunderung
°ach, geh weida, dös gibts ja dennert nöd Tittling PA48.7278412, 13.3806245
In festen Verbindungen:
ach nein, ach so
°an Dane sei Kuah hot zwoa Keiben kriagt — ach na, wirkle? Oberlaimbach EG48.583214685640286, 12.977995149974998
°ach so, warum hod ma denn des koana gsogt! Pettendorf R49.058203, 12.004542
5
Ausdruck der Bewunderung
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°ach, is des schej Berching BEI49.106580, 11.440020
ǭxαlα „Ausruf der Bewunderung und des Staunens“ nach Denz Windisch-Eschenbach 98 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
6
Anrede einleitend
Ach, möchtens net so freundlich sein, Herr Nachbar … und möchtens ein wenig nach links nüber rücken Valentin Werke I,19 Valentin, Karl: Gesammelte Werke, 4 Bde, München/Zürich 21983.

eigentlich Fey, Valentin Ludwig, *1882 München, †1948 ebd.; Volksschauspieler
7
subst.
7a
wehleidige Person
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°is der Bua a Achal! Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°dös is a alts Acherl, dö hat allaweil was zum Jammern Griesbach GRI48.450524, 13.196384
7b
Schmerz
°ein Acherl haben Rosenheim RO47.857172, 12.116561
Sprichwort/-wörter:
°unter jedn Dach wohnt a Ach Weiden WEN49.676727, 12.162220
7c
In fester Fügung
Ach und Krach
7cα
äußerste Mühe
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°mit Ach und Grach kon a se no daholdn Brennberg R49.0699652, 12.3969462
7cβ
angenehme Lebensverhältnisse
°in Ach und Krach leben „gut leben“ Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454
7cγ
Feindschaft
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°in Ach und Krach leben „in Streit und Hader“ Pliening EBE48.198026, 11.797444
Ahd. ah, mhd. ach, germ. Wort unklarer Herkunft; Hiersche I,22 Hiersche, Rolf: Deutsches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1986ff. .
Angaben sind wegen der Emotionsgebundenheit nur bedingt möglich. Meist å̄x, ǭx (auch mit Überlänge), åχ, ǫχ; in Bed.3 ạ̄x, ạχ. Große Vielfalt erweiterter Formen: mit dem Suff. des Dim. -αl(α) Gesamtgeb. vielf.; auf -lai (DGF, EG, GRI, VOF); auf -ai Oberbayern mehrfach, auf -laids(e) , -lads(e) Niederbayern mehrfach; auf -αdα, -αdai, -αdαlα, -αdαnα u.ä. Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach; reduplizierte Formen åxåx, åxαråx u.ä. Oberbayern mehrfach.
  • Schmeller I,22 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Delling 10 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • WBÖ I,50 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,88f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,64 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • 2DWB I,1344-1377 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,533f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,17 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,64 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 4 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 3 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 98 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Rasp Bgdn.Mda. 15 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • 1Singer Arzbg.Wb. 153 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-22/34-37, 140a/14
verfasst von: H.U.S.

ade, -s, adieu, h-, -s, alde, addio

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 141f.
Wortart: Interjektion
Bedeutungen
1
Abschiedsgruß, z.T. ugs, allg.verbr. außer °Oberfranken, °Mittelfranken veralt.
°Muadda adje! – dengg da nix, bois a bissei schbeda wead heid! (Ef.) Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°so, jetzt sag noch zum Herrn Pfarrer schön adé (Ef.) Pfaffenberg MAL49.0170126, 12.665917
„das früher allgemein übliche Ade! oder Adjö! ist seit Kriegsbeginn [1914] ziemlich verschwunden“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
°adé „vielleicht älter als Behüte dich Gott!“ Dietfurt WUG48.942784, 10.933235
°Adê! wir müaßn iezt hoamgeha~ nordwestliches Oberbayern, Hartmann Volksl. 233 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil, Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
„Also, gilt scho. Grüß Gott!“ „Hadjeh!“ Thoma Werke III,284 (Pürschgang) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
„In der Stadt sagt man … zum Abschied … ‘Adieu’ (ausgesprochen adiöh oder gar adiäh) … auf dem Land hie und da adiäh oder die alte Form adiös Lachner Bayr. 47 Lachner, Johann: 999 Worte Bayrisch, München 1978.

Pseudonym für Mollier, Hans, *1895 München, †1971 ebd.; Dr.phil, Journalist, Schriftsteller
Allde, got sol pewaren/ ewch, fraw, weipliche zucht! Füetrer Gral 310,1 Füetrer, Ulrich: Die Gralepen in Ulrich Füetrers Bearbeitung, hg. von Kurt Nyholm, Berlin 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Adio! heist es, Meister zahlet mich aus JordanvW I,147f. Jordan von Wasserburg: Fluenta Jordanis, 2 Bde, Stadt am Hof 1742‑45.

eigentlich Raisberger, Joseph, *1670 Wasserburg, †1739 Rom; Franziskaner
Adie! schöne Welt! Sturm Lieder 61 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Auch in fester Verbindung:
adiö derweil! Goodwin Ugs. 103 Goodwin, H. Buergel: Über Umgangssprache in Südbayern, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1904-06, BIL.B. Uppsala 1905, 58-108.

*1878 München, †1931 Saltsjöbaden bei Stockholm; Dr.phil, Universitätslektor für dt. Sprache

Redensart(en):
französisch ade sagen sich heimlich davonmachen Hohenhard TIR49.9321296, 12.0613167
2
übertr. vorbei, zu Ende
Sunst adjes und gute Nacht, wenn du net Obacht gibst! Queri Von kl.Leuten 131 Queri, Georg: Von kleinen Leuten und hohen Obrigkeiten, München 21914.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
Aber, Wies’n ade – des war’s [soviel zum Oktoberfest] Mchn.Stadtanz. 47 (1991) Nr.41,1 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
3
spazierengehen, weggehen, kindersprl.
°ade gehen spazierengehen, weggehen Thanning WOR47.9227532, 11.5348463
Mhd. adê, aldê aus afrz. adé, spätere Entl. aus frz. adieu u. it. addio; Hiersche I,29f. Hiersche, Rolf: Deutsches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1986ff. . Zu den Var. mit -s ebd.; zur Var. mit h- Fremdwb. I,6 Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88. . Zu Bed.3 siehe auch atta.
adḗ Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken mehrf. (dazu WOR; MAL, VIT), -s (TIR), (M); ạdjȫ́ (NEW), -ḗ (M, STA; PA), -ḗs (LF, WS); ạdī́α (TÖL), -s (LL; FDB).
  • ADV K.99 Atlas der deutschen Volkskunde, hg. von Heinrich Harmjanz und Erich Röhr, Leipzig 1937-40, NF hg. von Matthias Zender, Marburg 1958-85.
  • Eichhoff Wortatlas I, K.48 Eichhoff, Jürgen: Wortatlas der deutschen Umgangssprachen, 2 Bde, Bern/München 1977f.
  • Hausser Abschiedsformeln 3-7, 11-22 Haußer, Christine: Deutsche Abschiedsformeln, Ex.masch. Erlangen 1978.

    *1953 Passau
  • Kretschmer Wortgeogr. 75f. Kretschmer, Paul: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache. Göttingen 21969.
  • Prause Grußformeln 94-102 Prause, Karl: Deutsche Grußformeln in neuhochdeutscher Zeit, Breslau 1930.
  • Schürmann in: Mutterspr. 104 (1994) 260-270 Muttersprache. Zeitschrift zur Pflege und Erforschung der Deutschen Sprache, 1949ff.
  • Schmeller I,67 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,80 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,102 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,90, 189 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,235, 241 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,1454f, 1457, 1491 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,616, 640f., 763 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,20, 35 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Berthold Fürther Wb. 4 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 3 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Maas Nürnbg.Wb. 63 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • 1Singer Arzbg.Wb. 8 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: J.D.

ade, adieu, adie1, ada

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
auf Wiedersehen, Grußformel unter Vertrauten
Grußformeln u.ä./Anrede
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Lauingen DLG48.5710836, 10.4305438, Obenhausen ILL48.234626, 10.318070, NÖ mehrfach, NU vereinzelt
ad'ī̜ǝ Dornstadt 49.0032124, 10.5832068, SBS 10 K 211 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Edith Funk. Band 10: Wortgeographie III, Heidelberg, 2005
adjee Nördlingen 48.8516578, 10.4885873, Goschenhofer 5 Goschenhofer, Eugen: Wörter der Nördlinger und der Rieser Sprache, wie ich sie gelernt und gebraucht und wie ich sie von anderen Leuten gehört habe (Wortliste in Maschinenschrift), 1999
Kindersprache:
fortgehen; spazieren gehen
ada/ada ada gõũ Kindersprache fortgehen; spazieren gehen, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 75 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995

Kindersprache:
ada ada machen mit der Hand zum Abschied winken Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Lauingen DLG48.5710836, 10.4305438:
ada ada machǝ Kindersprache mit der Hand zum Abschied winken, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 75 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Während im Norden das Wort bei vertrautem Umgang auch früher bereits verwendet wurde, verbreitet es sich in der Gegend von Neu-Ulm und Illertissen immer mehr in der jüngeren Generation und verdrängt das ursprüngliche Behüt Dich/Euch Gott. Die kindliche Form ada war auch in anderen Gebieten schon früher üblich.
mhd. adē aus afrz. a dieu, a deu, welches seinerseits aus lat. ad Deum '(ich empfehle dich) Gott' hervorgeht; spätere Entlehnungen aus frz. adieu; Pfeifer 12Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, München, 2000, Auflage 5
  • Schwäb.Wb. I 102 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 141f, 666f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 67 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
  • WBF 30 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

Allezlein, Allelein

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: allez
Bedeutung
junge Gans (Kindersprache)
Hausgeflügel
Belzheim 48.9621483, 10.5285316
Alläla Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 13 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
verfasst von: BS

Anebätz

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1310
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Kompositum zu: Bätz1
Bedeutung
Kot, Stuhlgang, kindersprl.
á~neipáts Dietl Erg.Schmeller II,14 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
Zum Bestimmungsw. vgl. Dietl Erg.Schmeller II,14 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
.
  • Dietl Erg.Schmeller II,14 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

    *1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
verfasst von: H.U.S.

ätsch, ätschelein, ätschbätsch, ätschebätsch, ätschegätsch, ätschgäckele, ätschibitz

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf der Schadenfreude und des Spotts, meist erweitert, auch in Wiederholung (Kindersprache)
Interjektion/AusrufEmpfindung: gegen/für andere/anderes (Liebe, Hass, Dank usw.)
Schwaben mehrfach
ätsch Memmingen MM47.9867696, 10.181319, Honold 14 Honold, Fritz: So schwätzt ma z' Memmenga ond drom rom, Memmingen, 1986, Auflage 1
ätsch, ätsch „wenn ein Kind etwas bekomt, das andere nicht“, Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 19 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
ätschale, i hau di griegt! Wittislingen DLG48.618268, 10.4155609, Hitzler Hitzler, Alois: Dialektsammlung (Wittislingen) (handschriftliche Wortliste), 1934
Ätsch bätsch Schneckenhofen GZ48.4020231, 10.2254325, Rau 2 Rau, Richard: Schwäbische Wörtersammlung aus dem Günzburger Umkreis (Computerausdruck), Schneckenhofen, 2000
ätschagätsch Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Ruf 10 Ruf, Hans: So schwätzt dr Schwaub, Türkheim, 1978
ätschibitz Thannhausen KRU48.2829292, 10.4682347, Thoma, Bd. I 47 Thoma, Karl Borromäus: Kerbla ond Greza. Mundartverse aus dem Mittelschwäbischen, Burgau, 1986, Auflage 2
ē̜dšge̜gǝle Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, E. Burkhart Erna Burkhart: mündliche Nachfrage, Niederraunau KRU
"Meist begleitet mit der Geste des 'Rübchen-Schabens' ‒ deshalb ist die Lautform wohl lautnachahmend für das Schabegeräusch" Kluge-Seebold 69
wohl onomatopoetische Bildung; Kluge-Seebold 69Kluge, Friedrich/Seebold, Elmar: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/Boston, 2011, Auflage 25
  • Schwäb.Wb. I 348 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 666 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 177f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF

Atta, Atte, Attel, Ätte, Drätt, Addi

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Vater, Papa (Kindersprache)
Familienleben/Verwandtschaft
Westallgäu, Mittelschwaben vereinzelt
adǝ Pfuhl NU48.4083018, 10.0391377, SBS 2 K 97 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Christine Feik. Band 2: Wortgeographie I, Heidelberg, 1996
adl̥ Döpshofen A48.2774788, 10.7017059, SBS 2 K 97 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Christine Feik. Band 2: Wortgeographie I, Heidelberg, 1996
dtre̜t u̜nd dtam Vater und Mutter, Westallgäu, Gruber 93 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
2
dummer männliche Person (alt)
dummer, starrsinniger, leichtsinniger Mann
Augsburg A48.3668041, 10.8986971
Addi Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Mertens 166 Mertens, H.A.: Versuch eines Augsburgischen Idiotikons, in: Journal von und für Deutschland, 6, 8. Stück, S. 166-171 (Ellrich), 1789
ahd. atto swm. ‘Ahne, Vorfahre‘, mhd. atte swm.‘Vater, Großvater, der Alte überhaupt‘, kindersprachliches Lallwort; Kluge-Seebold, V 69. Die im Westallgäu gesprochene Form ergibt sich aus der Verschmelzung des bestimmten ArtikelsKluge, Friedrich/Seebold, Elmar: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/Boston, 2011, Auflage 25 der mit der umgelauteten Form von Atte. Vgl. auch Datte
  • Schwäb.Wb. I 348f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 1535 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 666 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 171 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

au2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 678
Wortart: Interjektion
Pragmatik: erweiterte Formen vereinz. kindersprl.
Bedeutungen
1
Ausdruck des Schmerzes, allg.verbr.
au „Kinderausdruck des Schmerzes“ Passau PA48.567378, 13.431710
°au, äitz hoama an Finga eiglupt Wiesau TIR49.9107433, 12.1845209
Au, i han auf ə~ Àə’schel [Eierschale] auf’bissn! Schwäbl altbayer Mda. 98 Schwäbl, Johann Nep[omuk]: Die altbayerische Mundart. Grammatik und Sprachproben, München 1903.

*1852 Eggenfelden, †1915 Regensburg; Studienrat
Mit Dim.suff. erweitert
°Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach
°auala, tout des wejh Neukirchen KÖZ49.254479, 12.968590
°auala, i ho me zwickt Neumarkt NM49.279624, 11.4594662
auαlα nach Denz Windisch-Eschenbach 104 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
In fester Fügung au weh(elein)
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
au weh, mei Oam! Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
°auwäiala, auwäiala! Weiden WEN49.676727, 12.162220
Ao weiala! sagt d’ Kerschbäurin, wenns vom Baam abafallt! Bayerwald 25 (1927) 188 Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.
auwê, wie ain wehsel daz ist! Konrad vM BdN 202,26 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Drescherspruch für zwei Personen
au weh, au weh „Drischlsprücherl“ Häring Gäuboden 38 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor
2
Ausdruck der Bestürzung
Oberpfalz vereinzelt
au! Mühlbach RID49.022142, 11.616224
In festen Fügungen:
au weh / au weh zwick u.ä. °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
auweh zwick! jetzt hamma an Dreck! Traunstein TS47.8701474, 12.6423403
dös is a schöni Gschicht! auweh! Penzberg WM47.7518502, 11.3763014
Auweh, Leut – mir ham scho a Pech! Kobell-Wilhelm Brandner Kaspar 108 Kobell, Franz v. und Kurt Wilhelm: Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben, Rosenheim 1975.

Kobell, F. v, *1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil, Prof. für Mineralogie, Schriftsteller. Wilhelm, K, *1923 München, †2009 Straßlach WOR; Regisseur, Schriftsteller

Auweh Sachsen! Steht der Tod bei die Füaß vom Kini! Stemplinger Obb.Märchen I,12 Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor

Auweh, Muckerl! … wenn i da net zufälli an passend’n Schlüssel hab’, muaß i’s Schloß auslös’n Thoma Werke VII,86 (Altaich) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller

Auwehe aus ists mit euch! Bucher Charfreytagsprocession 131 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor

In mehrf. Wiederholung:
auwe auwe auwe! Höhenrain WOR47.9300543, 11.3948968

Auch Ausdruck des Bedauerns:
Au weh zwick, du armes Hascherl, geht’s dir so schlecht …? Rohrer Alt-Mchn 110 Rohrer, Max: Alt-Münchner Geschichten, München 1949.

*1887 Nürnberg, †1966 München; Hauptschriftleiter
3
Ausdruck der Schadenfreude
in festen Fügungen:
au weh / au weh zwick u.ä.
au-we, eitz hå͂nαde dαwíʃ̌t! nach Kollmer II,442 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.

Auweh zwick, etz ham man bei da Schokoladseitn, an Wastl Altb.Heimatp. 9 (1957) Nr.7,6 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

Scherzverse:
°auweh Schnepf, moang wiast kepft! „wenn Unheil droht“ Galgweis VOF48.612335, 13.004390
4
subst. Fügungen
4a
wehleidiges Kind
Oberbayern vereinzelt
bist håilt an Auwedαrl Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
4b
Tod
Meister Auweh (Auwedel) Delling I,47 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
auch Henker
„führte doch der Henker bisweilen die Bezeichnung Meister Auweh ObG 14 (1925) 48 Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
Ahd. au Ausruf der Entrüstung, zur Erregung der Aufmerksamkeit, mhd. ou, ou wê, ouwei; 23Kluge-Seebold 61 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 231995 (bearb. von Elmar Seebold). .
au, auch mit hartem Einsatz od. Dehnung.— Erweitert mit Suff. des Dim. auαl(a) u.ä. (BOG, KÖZ, SR; ESB, NEW, R, WÜM; WUN; N); mit weh Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz auwę̄, -we, -węi; ferner -węiαlα (BOG; NEW, NM, RID, SUL, WEN; N), auwēdαl (FFB).
  • Delling I,47 (Auweh) Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • WBÖ I,430 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,353 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,4 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,488 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,598, 1045 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,295 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,181, 193 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,695 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 10, 14 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 28, 32 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 104 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 68 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 23 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: B.Dü.

ausbächelen

Wörterbuch:
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Wortart: Verb
Wortfamilie: ausbachen
Bedeutungen
1
langsam aufwachen, nach dem Wachwerden noch ein wenig dösen (Kindersprache)
der Schlaf/Erschöpfung/Erholung
Hasberg KRU48.1836921, 10.4234609, Kempten KE47.7267063, 10.3168835, Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504, Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Tussenhausen MN48.1019964, 10.5613528
Sodele, ietz tue no schö' bäggele und wenn d' nau aufwachst, tuesch no' a wink ausbächele Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Epplen 73 Epplen, Hermann: Obergünzburger Mundartbuch, Obergünzburg, 1972, Auflage 1
„Wer noch nicht aus den Federn mag, will noch ausbächala, Hasberg KRU48.1836921, 10.4234609, Ebner NF Ebner, Hermann: Hasberger Wörterbuch (Computerausdruck), Untermeitingen, 2004
2
aufpäppeln (alt)
der Schlaf/Erschöpfung/Erholung
Augsburg A48.3668041, 10.8986971
auszbecheln „ein schwächliches Kind usw. sorgfältig pflegen“, Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 35/36 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
abgeleitet von ausbachen, vgl. auch bächlen
  • Schwäb.Wb. VI 1553 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 817 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
verfasst von: BS

Bäbä, -bb-

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: kindersprl.
Bedeutungen
1
Stuhlgang
d Bäbä „Stuhlgang, Exkrement“ Singer Arzbg.Wb. 29 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Pèpè machə~ Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
übertr. auf Schmutziges od. Abstoßendes
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°lang net hi, des is bäbä! Vilshofen VOF48.625161, 13.182905
bäbbä „Warnruf an ein Kind für ‘schmutzig’“ Judenmann Opf.Wb. 20 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
  • Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,2f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,549 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,895-897 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,3 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1057 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 14 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Denz Windisch-Eschenbach 214 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 69 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 29 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: H.U.S.

Baba1

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Speise, kindersprl.
°mogst an Bạbα Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
d Baabaa „Bezeichnung für Brot und überhaupt jede Speise in der Kleinkindersprache“ Singer Arzbg.Wb. 28 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Wohl Lallw. mit der Bed. ‘Kleinigkeit zu Essen’; WBÖ II,3 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ II,3 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,1 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Singer Arzbg.Wb. 28 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: H.U.S.

bäberln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 809
Wortart: Verb
Ableitung von: Bäbä
Pragmatik: kindersprl.
Bedeutung
Notdurft verrichten
pèpə-ln „cacare“ Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: H.U.S.

bafeln3, -ä-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 883
Wortart: Verb
Bedeutung
schlafen, v.a. kindersprl.
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
jetz tuat mei Kinderl bafelen Helfendorf AIB47.943981, 11.791698
°jetz han i a weng boafät Spiegelau GRA48.914473, 13.355166
bafeln „schlafen“ Goodwin Ugs. 103 Goodwin, H. Buergel: Über Umgangssprache in Südbayern, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1904-06, BIL.B. Uppsala 1905, 58-108.

*1878 München, †1931 Saltsjöbaden bei Stockholm; Dr.phil, Universitätslektor für dt. Sprache
Abl. von bafen3.
Oberbayern, Niederbayern, Schwaben bǭvln, vereinz. -əlαn (AIB), im Vokalisierungsgeb. -vin, -ven; Niederbayern, Oberpfalz bōven, vereinz. bǫuvln (EIH), bouvln (WM). Oberbayern (dazu EG, KEH) daneben mit Kurzvok. bǫfln, -en u.ä. Vereinz. mit Uml. bạ̄v- (TS), bạf- (AIC).
  • Schmeller I,212 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Fragebögen:
  • W-8/9
verfasst von: A.R.R.

bafen3

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 888f.
Wortart: Verb
Bedeutung
schlafen, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°ko der schö boufa! Wettstetten IN48.823139, 11.414169
Nbair. Ltgen mit -ǫu- (siehe auch bafeln3, baferln) setzen wie die schweiz. Formen ( Schw.Id. IV,1040 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff. ) *bâfen voraus, wohl kindersprl. Var. von mhd. schlâfen; vgl. Bad.Wb. I,108 Badisches Wörterbuch, bearb. von Ernst Ochs u.a, Lahr (Schwarzwald) 1940ff. .
bǭvm (PAF), bǫufα, -m (IN; AM, ROD).
  • Schw.Id. IV,1040 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,496 (pofen) Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
verfasst von: A.R.R.

baferln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 884
Wortart: Verb
Ableitung von: bafen3
Bedeutung
schlafen, kindersprl.
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dou schöi bouferln Sulzbürg NM49.180119, 11.4130431
verfasst von: A.R.R.

bah, pah

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutungen
1
Ausruf des Missfallens, Ekels, in Wiederholung (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Augsburg A48.3668041, 10.8986971
bā, bā! „Abmanruf = pfui, garstig!“, Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger, Grusz 3 Birlinger, Anton: Die Augsburger Mundart. Grusz an die Germanisten bei der XXI. Versammlung deutscher Philologen zu Augsburg, Augsburg, 1862
2
Ausruf der Geringschätzung, Ablehnung, auch erweitert
Interjektion/AusrufEmpfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Edelstetten KRU48.296984, 10.394822, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, Westallgäu
a-bá „ach nein!“, Westallgäu, Gruber 10 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
bah, was will ǝr denn dõǝ, dau kā̃ ǝr gaar nix machǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
phǝ, was gad des mī̜ ā̃! Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, Funk Burkhart-Funk, Edith: eigene Kompetenz, Niederraunau KRU
  • Schwäb.Wb. I 549 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF

bäh

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf des Missfallens, Ekels, auch in Wiederholung (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, Westallgäu
bē̜'bē̜ Westallgäu, Gruber I 256 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
Lass liigǝ, des isch bää! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
wohl onomatopoetische Bildung; vgl. Schwäb.Wb. I 549Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. I 549 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • WBF 73 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: EF

bähl

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Wortfamilie: bäh
Bedeutung
Ausruf des Missfallens, Ekels (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987
Desch bǝǝl, laß des liigǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Herkunft unklar, vielleicht Spielform von bäh
verfasst von: EF

bählen, behlen?

Wörterbuch:
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Wortart: Verb
Wortfamilie: bäh
Bedeutung
die Notdurft verrichten, scheißen (kindersprachlich)
Verdauung u. diverse Ausscheidungen
Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721
mama, ī̜ mūǝs bē̜lǝ! Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, E. Burkhart Erna Burkhart: mündliche Nachfrage, Niederraunau KRU
Herkunft unklar; vielleicht Ableitung von der Interjektion bäh; vgl. Schwäb.Wb. I 549Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936(ba)
Öffnungsgrad des Vokals schwankt zwischen offen und neutral
verfasst von: EF

baka

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf des Missfallens, Ekels (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: negativ (Schmerz, Verdruss)
Westallgäu
baka Westallgäu, Gruber I 256 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
Herkunft unklar
verfasst von: EF

Batzen1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1312–1314
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Unförmiges aus weichem od. klebrigem Material
1a
Klumpen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
er hat ganze Batzn Blut ausgspiem Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
°a dicker Batzn Zinzendorf R48.9837224, 12.4716162
Batzn „kleiner Haufen, Klumpen“ REG, Wildfeuer Kchdf.Ld 47 Wildfeuer, Alfred: Mägde und Knechte im Kirchdorfer Land, Landau a.d. Isar 1996.

*1973 Schlag REG
Batzn „ein weicher, unförmlich zusammengeknetteter Körper“ Delling I,58 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
las ain patzn oder khugel taigs in der mitten pleiben 1538 Cgm 4126,fol.23r (Kochb.) Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
1b
mißlungenes Backwerk
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
do host wieda an Batzn gmacht Tölz TÖL47.760208, 11.562798
2
Bez. einer Größe od. Menge
2a
große Menge
2aα
großer Geldbetrag, auch Batzen Geld
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°de Kua hot hibsch an Batzen kost Übersee TS47.8195907, 12.4802068
°des Roß hat an Batzn Geld kost Neukirchen a.Inn PA48.517592, 13.370333
°für des Roß howi an gscheidn Batzn ausgem meißn Brennberg R49.0699652, 12.3969462
Dös därf an schüina Batzn Geld kost hobm Oberpfalz 68 (1980) 174 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Es hat auch der gemeine Mann in der Zeit einen Batzen Geld Straubing SR48.877718, 12.579576, 1510 BLH XVIII,43 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
2aβ
übertr. großes Exemplar (eines Zustandes)
„Man weiß von ihm, daß … er meistens mit einem Bazen Rausch heim kam“ Angerer Göll 249 Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].

*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter
2b
kleine Menge
Diminutiv  
°Niederbayern vereinzelt
°do ghörat no a Batzl Soids eĩ Osterhofen VOF48.701699, 13.012130
Då is nu a Batzl Muas üwabliem Rasp Bgdn.Mda. 23 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
ein Pazl Thee „so vieler Thee, als man mit zweyen, dreyen Fingern fassen kann“ Westenrieder Gloss. 414 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
In adv. Fügung:
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
°ein Bätzlein ein wenig, er gibt auf oan Fuaß a baatsä nåch Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967
3
krankhafte Erhöhung am Körper
3a
Beule
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
n ganzn Kubf vulla Batzn Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
An da Stirn, an Hols und immantim [rundherum] warn Batzn van Mucknstichna Oberweißenbach REH50.165505, 12.085063, Schmidt Säimal 42 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
3b
Gichtknoten
Batzl Gebrontshausen PAF48.5972502, 11.6617217
3c
Schwiele
Oberbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Batzn Amberg AM49.445718, 11.852457
3d
Pickel, Mitesser, kleines Blutgeschwür
Diminutiv  
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Batzla im Gsicht Schloppach TIR50.0235094, 12.3427468
bạtʃl „Pickel“ nach Denz Windisch-Eschenbach 109 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
4
Auswuchs an Pflanzen
4a
Gallapfel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°dös Bladl hat an Batzn dro Herrnwahlthann KEH48.8452729, 11.9862628
4b
Knorren
Oberpfalz vereinzelt
Bazzn Mähring TIR49.9086456, 12.5284683
5
knollenförmige Bodenfrucht
5a
Rübenkohl (Brassica Rapa)
meist Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Baatzl „weiße Rüben, die zum Baatzlkraut verarbeitet werden“ Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
Bazeln oder Bettsoacher (weiße Rübe …)“ BzbV 1 (1912) 13 Blätter zur bayrischen Volkskunde, 1912-27.
Bátzl· Schmeller I,315 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
5b
Kohlrabi (Brassica oleracea)
Patzen Osterwaal MAI48.579853, 11.718600
5c
Runkelrübe (Beta vulgaris)
Oberbayern vereinzelt
Batzln Aichach AIC48.4589775, 11.1308417
6
Knäuel
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
a Bazn Woll Großmuß KEH48.8369506, 11.9586376
7
Schusser
Baddsn, Bazzn Christl Aichacher Wb. 146 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
8
Fleck, Klecks
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°der hat das ganze Heft voll Batzn Haarbach GRI48.502107, 13.148804
9
abwertend von Menschen
9a
korpulenter, plumper Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°des is a gscheider Batzn Ursensollen AM49.401638, 11.756443
9b
unsauberer od. unanständiger Mensch
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Batzn Eichstätt EIH48.892345, 11.189599
Pazn „ein sehr roher, schmuziger Mensch“ Westenrieder Gloss. 414 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
10
weinerliches Gesicht
°Oberbayern vereinzelt
°geh, mach ma koan so an Batzn hera Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045
11
Penis, kindersprl.
das Batzerl „bei Buberln Passau PA48.567378, 13.431710
12
Schnuller
°Mittelfranken vereinzelt
Batzl Wettelsheim GUN48.9826202, 10.8819593
13
Lätzchen
°Mittelfranken vereinzelt
°Batzel Behringersdorf LAU49.4840197, 11.1996494
14
Spielkarte
14a
Karte mit hohem Wert
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°schmier an Batzen! Burglengenfeld BUL49.2071077, 12.03996
14b
Typ von Spielkarten
ordinäre Pazen 1753 Bayerld 23 (1911/12) 1003 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
15
schlechte Schulnote
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°sießt [sonst] is ‘s Zeignis guat gwen, aba beim Singa war a Batzn dabei Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
°in da Mathes hab i an Batzen kriegt Essenbach LA48.6129604, 12.217017
Batzen „in der Schülersprache die Note IV“ Schlappinger Niederbayer I,35 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H, Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil, Studienprof, Heimatforscher
Abl. von batzen1; Kluge-Seebold 85 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .
båtʃn, daneben batʃə (LL, SOG), bǭdsn (BOG).— Pl. gleichl, vereinz. -nα (GRI), -tʃαx (FFB).— Dim. bạts(α)l, daneben bę- (AIC; GRI, PA), będslα (SC), bạ̄dsai (WOS).
  • Delling I,58 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,313f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 414 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser 15 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ II,508-512, 517f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,686 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,116f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1160 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,138-140 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Angrüner Abbach 11 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 18 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 40, 451 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 146 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 109 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,52f, 69, 315 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Konrad nördl.Opf. 6 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Lechner Rehling 154 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil, Volkshochschuldirektor
  • Maas Nürnbg.Wb. 70 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 23 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 32, 40 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-26P41, 77A15, W-11/4, 9f., 13/26-28, 15/30
verfasst von: H.U.S.

bi, piep, bib

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
I
Lockruf für Geflügel, v.a. Hühner
Interjektion 
Interjektion/AusrufHausgeflügelLockrufe/Scheuchrufe für Haustiere
Schwaben mehrfach
bi-bi-bi Bachhagel DLG48.63467, 10.3196907, MG 11,23 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Biberle, bib, bib! Reutti NU48.361732, 10.07218, Willi 537 Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
II
Küken (kindersprachlich)
 
Hausgeflügel
Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Memmingen MM47.9867696, 10.181319, Reutti NU48.361732, 10.07218, Westallgäu, Denklingen KF47.9149048, 10.8502939
„das Bibib, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
bī-bī Westallgäu, Gruber I 256 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
onomatopoetische Bildung; vgl. WBÖ III,130. bi, bib und piep sind lautlich nicht zu unterscheiden.
  • Schwäb.Wb. I 1090 (bi), 1091 (bib), 1093 (bibi) Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 726f. (bi), 732f. (Bibi), 763 (piep) Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
verfasst von: EF

Biberlein1, Bibelein

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: bi
Bedeutungen
1
Hühnerküken (kindersprachlich)
Hausgeflügel
Schwaben vielfach
D Biibarlǝ sind nächt gschlupfǝt Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 23 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
bi̜brle̜ Steinekirch A48.3705429, 10.5778734, SBS 11 K 119 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
bībǝlǝ Altusried KE47.8052615, 10.2136981, SBS 11 K 119 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
2
Kopflaus (ironisch)
Insekt, Spinne
Lindau LI47.559172, 9.692652
Bibbele Lindau LI47.559172, 9.692652, Götzger 9 Götzger, Heinrich: Wörterverzeichnis der Lindauer Mundart (Manuskript in Maschinenschrift), 1980
Ableitung vom Lockruf bi; WBÖ III,194
  • Schwäb.Wb. I 1092 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 1650 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 732f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
  • WBF 108f. Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: EF

Bibi, Bibelein

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 732f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortform: Diminutiv
; meist Diminutiv  
Ableitung von: bi2
Bedeutungen
1
Hühnerküken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°hossd’ d’Biwal scho aussalåssn? Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
am Misthȧffa kratzt Broudl [Bruthenne] mit de Biberl Bayerwald 28 (1930) 115 Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.
Redensart(en):
Dò woyn wida d-pibarl gschayda sêy òys wia dy òyd hêna! Kuen Bair. 60 Kuen, Otto: Da taat a dar aa stinka oder: Bairisch für Fortgeschrittene, München 1977.

*1910 München, †1994; Dr.phil, Gymnasialprof, Schriftsteller, Komponist
Kindersprl. auch Huhn (Gallus gallus)
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Bibi München M48.139686, 11.578889
2
Entenküken
„die kleinen Hühnchen und Entlein, die Singerln und Biberln Wiethaler Bauern Brot 89 Wiethaler, Ludwig: Bauern Brot. Von Lust und Plage der alten Bauernarbeit, München 1991.

*1925 Essenbach LA, †1983 Mirskofen LA; Studienprof.
3
Gänseküken
s Bibala Hohenfurch SOG47.8488238, 10.8984969
‘Schau, lauter Bibile’ … und das Kleine darf ein Ganserl streicheln“ Mchn.Turmschr. 44 Das Münchner Turmschreiber Buch. Bayerische Dichtersleut von heut, Rosenheim 1979.
4
junger Vogel, der noch nicht fliegen kann
Biberl Nestvogel Isen WS48.205394, 12.054023
5
Kind, das andere verklatscht
bīwαl „Kind, das andere bei Eltern oder Lehrer anschwärzt“ nach Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
Abl. vom Lockruf bi; WBÖ III,194 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,194 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1092 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,911f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,357f, 385 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1844 (Pieplein) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Angrüner Abbach 14 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Braun Gr.Wb. 51 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 140 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,59, 61 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Schilling Paargauer Wb. 53 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Fragebögen:
  • S-75C4.
verfasst von: A.R.R.

Bisel, Bisi

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 923
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Genitalien, v.a. kindersprl.
1a
Penis
meist Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°di Kloan ham a Bisal Neukirchen KÖZ49.254479, 12.968590
Bieserl „Penis (kleiner Buben)“ 3Zehetner Bair.Dt. 71 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 32005.

*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
1b
Vagina
dös Ei liegt … im Bieserl. Da tut der Mann mit der Frau was Böses und dann kommt’s in Bauch Christ Werke 70 (Erinnerungen) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
2
Urin
°Biesl Willharting AIB47.7872, 11.9794
Es soll gesund sein, wenn man … seinen eigenen Biesel trinkt 3Zehetner Bair.Dt. 71 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 32005.

*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
3
Siebener der Kartenfarbe Eichel beim Watten
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bisi dritthöchster Trumpf beim Watten Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Abl. von bisi.
  • Schw.Id. IV,1702 (Bisi) Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
verfasst von: E.F.

Blase

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1039–1041
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Ableitung von: blasen
Bedeutungen
1
Blase, Hohlraum
1a
auf der Haut
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
dea håd eam [sich] a Blåsn gånga Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
°Blöiserl aufm Lefzn Hexenagger RID48.919776, 11.686264
blà:sal „Bläschen, Pustel“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 44 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil, Germanistin, Studienrätin
die blasen nimbt immer zu: und wird in drei stunden gros Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 24 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
Bindts dan wider auf, so es plasen gewunnen hat Roßarznei (Brunnbauer) 68 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
In fester Fügung:
brennad Blåsn Brandblase Dießen LL47.9477942, 11.1049697

Redensart(en):
Dees zöiht Blåus’n „verursacht eine schmerzliche (ärgerliche) Verstimmung“ Braun Gr.Wb. 53 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
auch Blattauswuchs
°Blousn „Blattauswuchs“ Gunzendorf ESB49.7339507, 11.61242
1b
in festen u. flüssigen Stoffen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°s Wossa wirft Blosn Erding ED48.3064441, 11.9076579
dös Braoud is vul Blaousn Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
„Gläser zweiter Wahl, mit Schlieren, Blaserln Haller Geschundenes Glas 40 Haller, Reinhard: „Geschundenes Glas“, Grafenau 1985.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
1c
Beule in einer Schneide
°Oberbayern vereinzelt
°de Sans [Sense] hat a Blåsn Garching 48.132957, 12.5780213
2
Harnblase, daraus hergestellter Behälter, ugs.
2a
Harnblase
Oberbayern vereinzelt
Blasn München M48.139686, 11.578889
Meiner Banknachbarin muaß de ganze Aufregung … auf d’ Blasn gschlagn ham MM 19.9.1997, 32 Münchner Merkur, 1948ff.
kain vogel hât ain plâsen, dar umb, daz si wênig trinkent Konrad vM BdN 165,19f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
kümpt von kranckayt von der plasen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1434 Clm 7744,fol.69v Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Eyerschallen … zu Pulver gestossen … treibt … den Stein, er seye in Nieren oder Blasen Schreger Speiß-Meister 126 Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
2b
Beutel aus einer Schweinsblase
de Blosn Tabakbeutel Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
in einer plosen ein gruner beschlagner portten- [Borte] Rgbg.Judenregister 133 Volkert, Wilhelm: Das Regensburger Judenregister von 1476. In: Festschrift für Andreas Kraus zum 60. Geburtstag, hg. von Pankraz Fried und Walter Ziegler, Kallmünz 1982, 115-141.
3
Schwimmblase des Fisches
Mittelfranken mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
s Blasal Fischblase Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
4
Blasinstrument
4a
Musikinstrument
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
z.T. kindersprl.
°glang ma mei Blosn her „Trompete“ Uffing WM47.713198, 11.149683
°d Blosn „Mundharmonika“ Straubing SR48.877718, 12.579576
°da Vata haout n Hansl va da Kiawa a Blaosn mitbroat Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
4b
Signalhorn
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a Blosn „Horn der Dorfhirten“ Oberdorf AIC48.440575, 11.308172
°Blosn „haben die Schießmeister im Steinbruch“ Eging VOF48.714577, 13.265832
4c
Jagdhorn
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Blåsn Attenhausen LA48.561003, 12.0056521
5
Personengruppe, Clique, z.T. abwertend
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°koana håd mea gråd schdeh kinna vo dera Blåsn Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
då is a Blosn boranana gwen Lohberg KÖZ49.175960, 13.102845
°des is da a lustiche Blaousn! Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
wer des verrat, der g’hört nimmer zu unserer Blasn München M48.139686, 11.578889, SZ 13 (1957) Nr.125,9 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Ahd. blâsa, mhd. blâse swf, Abl. von blasen; 24Kluge-Seebold 129 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). .
(Teilw. ugs.) blǭsn, ferner -ō- Niederbayern (dazu AIC, SOB, SOG, TS; CHA, R, WÜM; FDB), blōsə u.ä. (FFB, GAP, LL, SOG, WM), blǫusn Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu IN; GRI, KEH, KÖZ; DON, ND), vereinz. blǭs (ED).— Pl. gleichl, vereinz. auch -nα (KÖZ, PA; AM).— Dim. blạ̄sl(α) , -sαl u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu BUL, OVI, ROD, WÜM), blęisl(α) , -sαl u.ä. Oberpfalz, Mittelfranken, blēs- (FDB), blǫusαl (AM, KEM, NAB).
  • Schmeller I,329 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,270f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1158 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,140f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,416 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,67 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,532f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,297 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1177 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 53 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 70, 106, 248 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Lechner Rehling 161 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil, Volkshochschuldirektor
  • Maas Nürnbg.Wb. 85 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 29 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 35 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 38 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-4M 5c, 26O28 ,52M3a, 57C73, 64M65, 78G6, W-29/49,52f, 32/39, 161/45
verfasst von: A.R.R.

bluterln, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1469
Wortart: Verb
Ableitung von: Blut
Bedeutung
Blut verlieren, kindersprl.
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
as bluatalt scho nimma Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
verfasst von: A.S.H.

Bolli

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1636f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: Bollen1
Bedeutungen
1
männliches Rind
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°du host a fests paar Bolle an dem Wong dro Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
2
Schafbock
Niederbayern vereinzelt
Bolö Drachselsried VIT49.1073441, 13.011453
bole nach Kollmer II,68 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
Ausruf im Spiel:
bole duʃ! „für Kleinkinder, wenn sie scherzhaft mit dem Kopf zusammenstoßen“ nach Kollmer II,412 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
3
kindersprl. Kater
„Kater … boli … Kinderwort“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418, nach SBS XI,468 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
4
von Menschen
4a
dicker, kräftiger Mensch
°Oberpfalz vereinzelt
°a fester Bolli Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
4b
sturer, grober Mensch
°Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Bole „büffelhafter Bursche“ Utzenhofen NM49.335734, 11.688265
bole „eigensinniger, trotziger Mensch“ nach Kollmer II,68 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Schwäb.Wb. I,1276 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Kollmer II,68 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • W-39/12
verfasst von: A.R.R.

Brunnen, Brunn

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 586–588
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Anlage zur Gewinnung, Förderung von Wasser
1a
(gefaßter) Brunnen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°Brindl „ständig fließender Brunnen“ Thanning WOR47.9227532, 11.5348463
°dös Wossa vom gschlonga Brunn kost hoid nix Wimm PAN48.505056, 12.333970
Brina „Mehrzahl“ Derching FDB48.408873, 10.963980
so trockn, daß … koa Wasser mehr aus’m Brunn rinnt Altb.Heimatp. 44 (1992) Nr.29,8 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Swer … einen prunnen verruͤnet [versperrt], daz man in niht geschepfen mack 1310-1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 258,3-6 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Lange zeit nit gerengt dz allent halben. die brünen aus gedrichnet 1636 Haidenbucher Geschichtb. 120 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
Phras.:
laufender Brunnen (gefaßter) Brunnen
lafada Brunn Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
laufender Brunnen im kleinen Hofraum“ Bayer.Landbötin 5 (1834) 426 Bayerische Landbötin, 1830-60.

In den Brunnen fallen zerstört werden, vergehen
dö Hoffnung is eam an Brunn gfain Mittich GRI48.440634, 13.396183
Mei Freud’ is in Brunna gfalln Winkler Heimatspr. 77 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor

Under disem ist das römisch reich im nidergang gar in brun gefallen Aventin IV,1153,25f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

„Hat aber einer seine Sache nicht ganz intelligent angefangen … du hast wieder amal vom dappigen Brunna trunkn Altb.Heimatp. 6 (1954) Nr.17,8 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

Auch einen / den tiefsten Brunnen kann man leer schöpfen u.ä. auch ein großes Vermögen läßt sich durchbringen Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
a-r-an tiafstn Brunna kå ma laar schepfa Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
Man kann auch an Brunnen ausschöpfen Wdmünchn.Heimatbote 20 (1989) 67 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.

Wenn das Kind / die Geiß / das Kalb in den Brunnen gefallen ist, deckt man ihn zu u.ä. Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt:
da Baua deckt’n Brunna zou, wen’s Kolb dasoffm is Floß NEW49.7255408, 12.278355
Wenn d’Goaß in Brunna gfalln is, na deckt ma’n zua „wenn es zu spät ist, werden Vorsichtsmaßregeln getroffen“ Wagner Zuwanderung 8 Wagner, Ludwig: Wie wirkt sich die starke Zuwanderung auf die Münchner Volkssprache aus? München 1939.

In dean Brunna, aas dean waou ma trunkn haout, derf ma niat speia Schemm Dees u. Sell 247 Schemm, Otto: Dees und Sell. Ein nordostbayerisches Hausbuch, Hof 1987.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor

Spiele:
in den Brunnen fallen °Oberbayern vereinzelt:
°in Brunna foin „das Mädchen muß sagen, wie viele Klafter es gefallen ist, so viele Küsse muß ihm der Bursche geben, um es auszulösen“ Holzkirchen MB47.884151, 11.697075

In den Brunnen fallen / Brunnen graben / suchen einen, der das Spiel noch nicht kennt, mit verbundenen Augen in ein Schaff Wasser setzen od. mit Wasser überschütten °Oberbayern vereinzelt:
°Brunngrabn Niederbergkirchen 48.312232, 12.5075581

Brunnen suacha Wildfeuer Kchdf.Ld 33 Wildfeuer, Alfred: Mägde und Knechte im Kirchdorfer Land, Landau a.d. Isar 1996.

*1973 Schlag REG


Sachlich: vgl. Wildfeuer Kchdf.Ld 33 Wildfeuer, Alfred: Mägde und Knechte im Kirchdorfer Land, Landau a.d. Isar 1996.

*1973 Schlag REG
.
In den Brunnen fallen Drischlegspiel, bei dem einer mit Wasser übergossen wird
In den Brunnen falln Mühlrad 1 (1951) 97 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff.
1b
Pumpe
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°da Brunn is hi worn Garching 48.132957, 12.5780213
°i muaß an Brunn richdn låssn Eining KEH48.8544634, 11.771948
°da pumpt da Brunna Sulzkirchen BEI49.168396, 11.357339
„das Brunnengeschöpf … Der Brunn ist brocha Lettl Brauch 115 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
1c
Wasserleitung, -hahn
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°geh an Brunna und wasch di „Wasserhahn“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
1d
Wasch-, Spülbecken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Bruna „moderner Ausguß mit Auslaufventil“ München M48.139686, 11.578889
2
Quelle
2a
(Heil-)Quelle, Quellwasser
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
mo woscht sö d’Aung ön an Brindl bei a Woifåhrt Zwiesel REG49.018157, 13.237674
s Brinl Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
Bal ma bein Brünndl sand hinta da schwarzn Wand Dingler bair.Herz 61 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil, Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
hol ə~n Brunnə~ „hole Trinkwasser“ Oberpfalz, Schmeller I,359 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
tau regan edo prunnun 8./9.Jh. StSG. I,182,29-31 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ez sind auch etzleich prunn, da von die laͤut cropfoht werdent Konrad vM BdN 128,10 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Dass die Leith bey disen Brindl grosse Andacht verricht Straubing SR48.877718, 12.579576, 1624 Aretin Beyträge IV,652 Aretin, Johann Christoph v.: Beyträge zur Geschichte und Literatur, vorzüglich aus den Schätzen der Königl. Hof- und Centralbibliothek zu München, Bd. 1-9, München 1803-1807.
Häufig in u. als Fln, ON u. Örtlichkeitsnamen
2b
übertr.
2bα
Tränen
a Brünnerl im Aug ham Griesbach TIR49.868667, 12.480773
2bβ
Ursache, Ursprung
Sie [Sonne] ist ein prunne oder ein vrsprinch der hitz Konrad vM BdN 86,12f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Homerus … ein prun, vater und anfang aller schrift und kunst Aventin IV,246,5-7 Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
3
Urin, in heutiger Mda. nur in Phras.
wan ers ausgetrunken hat, und will den Brunnen lassen Ernst Heilzauber u. Aberglaube Opf. 37 Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.

Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
daz tuch … legn uͤber di leber … alsofft … untz [bis] das der pruͤnn weiz wirt 1392 Runtingerb. II,24 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
deß natürlichen Brunnen keinen Gang gehabt München M48.139686, 11.578889, 1628 BJV 1958,64 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Phras.:
Brunnen machen urinieren , kindersprl.
°dua scheh dein Brunna måcha Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
ə~n Brunnə~ … machə~ Schmeller I,359 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

a Brünnerl machn Singer Arzbg.Wb. 44 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
4
Salzwerk
die gen Hall in den prünn arbaitend 1400 Stadtr.Mchn (Dirr) 573,5 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Ahd. brunno swm, mhd. brunne, burne sw/stm, germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 156 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .
brunα, -ū-, daneben brun Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, -ū- Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, R, ROD, WÜM; HEB, N), brund (FFB, FS; DGF, LA, MAI, MAL; ROD), vgl. Lg. § 27j Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , brū (TS), brum (PA), vgl. Lg. § 23a4 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Pl. gleichl. brunα (ED, M, WS; BT), ferner -i-(ED, LL, TÖL; NEW; FDB), brinαn (MB), brin Niederbayern.— Dim. brindl Oberbayern, Niederbayern, brinl Niederbayern (dazu EBE, ED, GAP, TS; NAB, R), brinαl Oberpfalz (dazu M, MB, RO, WS; GRI), brindlα (EIH), brinlα (AIC, FFB, TÖL; BT; , SC, WUG; FDB), -αlα (WM; LAU; FDB), brī̃l (ED, IN).
  • Schmeller I,359 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1169-1173 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

bum

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 722
Bedeutungen
I
auch in Wiederholung u. Abwandlungen
Interjektion 
1
Nachahmung eines dumpfen Schlages, Schusses
da geht’s: Bumm bumm! – Oa Granate um die anderne Christ Unsere Bayern II,91 Christ, Lena: Unsere Bayern anno 14/15, 3 Bde, München 1915.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Reim:
pumperdi pum, der Kaiser get um, mit Händ und mit Fiaß, mit eiserne Spiaß, håt d’Fenster eingschossn, håt Kugeln draus gossn, håt Bauern daschossn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026, ähnlich GRI
2
hinfallen, stürzen, kindersprl.
bum-bum … machen „kindersprl. … hinfallen, stürzen“ 4Zehetner Bair.Dt. 84 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 42014.

*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
II
verstärkendes Erstglied in Komp. -fest, -voll
Onomat.; Pfeifer Et.Wb. 183 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2 Bde, Berlin 21993. .
  • WBÖ III,1357f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Butterpappa

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1090
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Pappa
Bedeutung
Butterbrot, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Muatta, gib ma a Budabappal Eichendorf LAN48.633629, 12.8563755
verfasst von: A.R.R.

dada(da)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 962f.
Wortart: Interjektion
Ableitung von: da1
Pragmatik: v.a. kindersprl.
Bedeutungen
1
Ausruf des Wohlgefallens
Dá-dá „Ausruf der Kinder bey dem, was ihnen gefällt“ Schmeller I,475 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
schön
Als Adjektiv 
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dei Gleidal is owa daa-daa Simbach PAN48.267054, 13.025393
da-daa „(Kleinkindersprache) schön, in Ordnung“ Schilling Paargauer Wb. 90 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
etwas Schönes
Als Substantiv 
Das ist ein schönes Dádá, Dádá-l, Dádádə-l Schmeller I,475 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Spielzeug
°Dada „Spielsachen“ Mühldorf 48.2405007, 12.5250991
2
spazierengehen, in
Phras.:
dadada gehen spazierengehen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
°dada gehen Königstein SUL49.6075579, 11.6323925

°Dada gehen „schlafen gehen“ Bayersoien SOG47.692616, 10.991532

°Dada sagen „auf Wiedersehen sagen, winken“ Pleinting VOF48.659487, 13.119986
3
Lockruf für Hunde
„Hunde lockt man … mit: dada! Schwäbl altbayer Mda. 90 Schwäbl, Johann Nep[omuk]: Die altbayerische Mundart. Grammatik und Sprachproben, München 1903.

*1852 Eggenfelden, †1915 Regensburg; Studienrat
(kleiner) Hund
Als Substantiv, Als Maskulinum 
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dada „kleiner Hund, mit dem man spielen darf“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
„bei Kindern də’ Dada, ə~ Dadalė … Hund“ Schwäbl altbayer Mda. 90 Schwäbl, Johann Nep[omuk]: Die altbayerische Mundart. Grammatik und Sprachproben, München 1903.

*1852 Eggenfelden, †1915 Regensburg; Studienrat
4
Lockruf für Hühner
m’ da-da-da Lockruf für Hühner Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Kindersprl. Verdoppelung von da1; Schwäb.Wb. II,12 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36. .
  • Delling I,111 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,475 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,7 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: J.D.

dahlern

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1104
Wortart: Verb
Ableitung von: dahlen
Bedeutungen
1
sich einkuscheln, schlafen, kindersprl.
°dua du schea dalan Tandern AIC48.429795, 11.354426
2
(Unsinn) reden, schwätzen
°dea dalart lauta Unsinn „faselt“ Traidendorf BUL49.172291, 11.944055
verfasst von: M.S.

Datte, Datt, Datti, Dattel, Dätte, Dättel, Dätta, Deita, Datten

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Vater (Kindersprache)
Familienleben/Verwandtschaft
Schwaben vereinzelt
D'r Deidda huckt am Ofe dödda Weiler LI47.583409, 9.915440, Holzer, Schnäddrbäs 32 Holzer, Fridolin: D' Schnäddrbäs vu Wilar, Weiler, 1931, Auflage 2
Eia popeia schlag d' Händala zam, hoscht nor oi Dattale ond nor oi Mam Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws. 3 : Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.

Eia popeia schlag d' Händala zam, hoscht viele Dattala ond nor oi Mam Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws. 3 : Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
2
Großvater
Familienleben/Verwandtschaft
Ellzee KRU48.3396204, 10.318908
dade Ellzee KRU48.3396204, 10.318908, Ritter 114 Ritter, Maria Anna: Phonologische Untersuchungen zur Mundart von Ellzee a. d. Günz (Günzburg) (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
3
himmlischer Vater, Gott (kindersprachlich)
Glaube und Religion
Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911
Dadda Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Epplen 14 Epplen, Hermann: Obergünzburger Mundartbuch, Obergünzburg, 1972, Auflage 1
Alte Koseform wohl idg. Herkunft, vgl. mhd. tate swm.; WBÖ IV,963; vgl. Atta, ahd. atto 'Ahne, Vorfahre', mhd. atte 'Vater, Großvater, der Alte überhaupt'.
  • Schwäb.Wb. I 348f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 1535,1726 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB III 1315f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
  • Schmeller I 631 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF

dede

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1434
Bedeutung
Abschiedsgruß, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°itz mach schee dädä zun Opa! Rosenheim RO47.857172, 12.116561
de-dee „sagen die Kleinen, wenn sie winken gelernt haben“ Schilling Paargauer Wb. 91 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
Phras.:
dede gehen / fahren spazieren-, weggehen / -fahren °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°gej, gemma dedee Schmidmühlen BUL49.269026, 11.922982
Verkürzt aus ade in Wiederholung; Schw.Id. XII,29 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff. .
verfasst von: A.R.R.

deidei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1463f.
Bedeutungen
I
Interj.
Interjektion 
v.a. kindersprl. auch in Abwandlungen
1
Ausruf der Bewunderung, des Lobes od. als Hinweis auf etwas Schönes
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
ei dei dei „zu kleinen Kindern, wenn sie besonders gekleidet sind“ Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
deidei „Lob beim Gehenlernen“ Derching FDB48.408873, 10.963980
Sie tragt a goldres G’schnür, da ruaf: Dei, dei! Stemplinger Ovid 31 Stemplinger, Eduard: Vom Dirndel- und Buab’nfang. Frei nach Ovids ars amatoria, Freising/München 1922.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor
2
Ausdruck der Zärtlichkeit
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
deidei „beim Liebkosen kleiner Kinder“ Obersöchering WM47.7381272, 11.219643
3
Ausdruck der Beruhigung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
deina deina „beim Einschlafen eines Kindes“ Schönwald REH50.199638, 12.087804
Phras.:
dei dei legn „sich schlafen legen, zum kleinen Kind“ Volkenschwand MAI48.599833, 11.8711279
4
tanzen, spazieren, sich beeilen, in
Phras.:
deidei machen / gehen
4a
tanzen
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
„kleine Kinder machen deidei Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077
4b
spazieren
°gehn ma dei dei „gehen wir spazieren“ Haselbach BUL49.3423071, 12.0306755
5
Ausdruck der Eile
deidei „es eilt, pressiert“ Rudelzhausen MAI48.590190, 11.764904
II
schön
Adjektiv 
°Niederbayern mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°ja Dirnei, heit bist oba wieda deidei! Tiefenbach PA48.6237668, 13.3994972
eitʃ bīsd ǭwα widα dáidái! nach Kollmer II,414 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
auch sich übertrieben modisch kleiden
dö is deidei, recht gscheat bonanda „übertrieben modisch gekleidet“ Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
III
Subst.
 
1
etwas Schönes
Neutrum 
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
das Deidei „schönes Ding“ Passau PA48.567378, 13.431710
2
Spielzeug
Neutrum 
Niederbayern vereinzelt
du griagst a Deidei Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
3
Lächerliches, Albernes
Deidei „lächerliche Sache“ Perlesreut WOS48.780497, 13.4396096
4
Rausch
Maskulinum 
er hat an Dei-dei „Bierrausch“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Lallwort; WBÖ IV,1312 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ IV,1311f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Deinz, Deinzi, -el

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1517
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: deinzen
Bedeutungen
1
Kuß
Teinzel „Kuß“ WUN, Schmeller I,612 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
Kater
°a Deinz Weiden WEN49.676727, 12.162220
Dointz nördliche Oberpfalz, VHO 28 (1872) 243 (F.X. v.Schönwerth) Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
auch (junge) Katze
°Deinsl „jede, besonders junge Katze“ Nagel WUN49.9790889, 11.9197818
3
Kosen. für Kind, kindersprl, in heutiger Mda. nur in Phras.
teinzə „Schmeichelwort gegen Kinder“ WUN, Schmeller I,612 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Phras.:
Deinz tun / machen schlafen °Oberfranken vereinzelt:
°du toust öitzat a weng deinse Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087
auch in Wiederholung
°mach Deins, Deins! Nagel WUN49.9790889, 11.9197818
  • Schmeller I,612 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,1433 (Deinzellein) Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

deinzeln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1517f.
Wortart: Verb
Ableitung von: deinzen
Bedeutung
schlafen, kindersprl.
°tou nea schäi deinsalan Brand WUN50.015119, 12.147158
deinzl’n Braun Gr.Wb. 90 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
verfasst von: A.S.H.

deinzen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1518
Wortart: Verb
Bedeutung
schlafen, v.a. kindersprl.
°Oberfranken vielfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°ao bißl deinsn moußt halt erscht, nau orwats scho wieda Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
dainzn „sich schlafen legen in der Kindersprache“ Singer Arzbg.Wb. 49 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Wohl onomat.; WBÖ IV,1433 (-deinzel(le)n) Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
verfasst von: A.S.H.

Didi1, Didelein

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: unbekannt
Bedeutungen
1
Huhn (Gallus gallus domesticus) , kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt
°gehma Didde fuadan Garching 48.132957, 12.5780213
2
Küken
°Oberbayern vereinzelt
°Didai Halfing RO47.9500426, 12.2765095
Abl. vom Lockruf di; WBÖ V,26 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ V,26 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

Dochel, Dachel, Dockelein

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Hund (meist kindersprachlich)
Hund
Allgäu, Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504
Sieh, Meda, döt ischt ǝ kleĩs dåchele! „die Kindsmagd zum kleinen Mädchen“, Füssen FÜS47.5709212, 10.6977089, Birlinger Wb. 445 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
Doggele, Doggele, sä, sä! „Hunderuf und Locken bei Kindern“, Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 118 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
Dåchl Allgäu, Reiser III 693 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
2
Schimpfwort
Schimpfwörter
Westallgäu
Dochl Westallgäu, Allg. Wö. Benz, Huber, Mangold, Wimmer, GS Eglofs: Allgäuer Wörterbuch, Internet: www.dein-allgaeu.de/regionen, Auflage 1
Herkunft unklar
  • Schwäb.Wb. II 7, 237 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF

ellebätsch, ällebätsch

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf der Schadenfreude und des Spotts (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: gegen/für andere/anderes (Liebe, Hass, Dank usw.)
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203
Elǝbäätsch, ii hõũ gwonǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 205 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Ellǝbäätsch, jetzt håscht dei Strååf Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 37 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Herkunft unklar
verfasst von: EF

ellegätsch, ällegätsch

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf der Schadenfreude und des Spotts (kindersprachlich)
Interjektion/AusrufEmpfindung: gegen/für andere/anderes (Liebe, Hass, Dank usw.)
Kempten KE47.7267063, 10.3168835, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
äällagätsch Kempten KE47.7267063, 10.3168835, Jall Jall, Artur: Allgäuer Wörterbüchle von A - Z, Altusried, 1996, Auflage 1
Herkunft unklar
verfasst von: EF

esselen1

Wörterbuch:
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Wortart: Verb
Wortfamilie: essen
Bedeutung
essen (Kindersprache)
Ernährung (Essen)
Westallgäu
ǝassǝlǝ Westallgäu, Gruber I 128 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
abgeleitet von essen
verfasst von: BS

Guckähne, Guggnähne

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Wortfamilie: Ahn
Bedeutungen
1
männlicher Vorfahre
Maskulinum 
1a
Urgroßvater
AlterFamilienleben/Verwandtschaft
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Immenthal MOD47.8288761, 10.4053055, Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
Güggääne Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 113 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
Urähnas gugähna „Ururgroßvater“, Immenthal MOD47.8288761, 10.4053055, Martk. : Allgäuer Mundartkartei, Stadtarchiv Kempten (Allgäu)
1b
Ururgroßvater
auch Diminutiv  
AlterFamilienleben/Verwandtschaft
Allgäu, Vöhringen ILL48.2833039, 10.0832982
Guckihne Kaufbeuren KF47.8803788, 10.622246, Bopp 11 Bopp, Carl: Kaufbeurer Mundart, Kaufbeuren, 1929, Auflage 1
Gucknähle Vöhringen ILL48.2833039, 10.0832982, Willi 658 Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
2
Urgroßmutter (alt, Kindersprache)
Femininum 
AlterFamilienleben/Verwandtschaft
Augsburg A48.3668041, 10.8986971
Guggäne Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 18 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
das erste Wortglied unklar, der zweite Teil zu Ahn
  • Schwäb.Wb. III 891 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 231 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 85, 887 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

hatzi

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutungen
1
Ausruf beim Niesen
Interjektion/AusrufGrußformeln u.ä./Anrede
Auchsesheim DON48.6912951, 10.7821058, Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, Wittislingen DLG48.618268, 10.4155609
Hazzi! „anstelle von 'Gesundheit'“, Auchsesheim DON48.6912951, 10.7821058, Neureiter Neureiter, Hildegard: Mundartwörter aus Auchsesheim und Umgebung (handschriftliche Wortliste), o.J.
hatʃi „nur zu Kindern, wenn sie genossen haben“, Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, E. Burkhart Erna Burkhart: mündliche Nachfrage, Niederraunau KRU
2
Blume, Blüte (kindersprachlich)
als Substantiv 
Wiesenpflanze und Waldpflanze/sonstige Pflanze
Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308
Hazi Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
onomatopoetische Bildung; Duden IV,1687f.Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hg.): Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich, 1999, Auflage 3
  • Schwäb.Wb. III 1225 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 2116 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF

Heiabett

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 386
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Kompositum zu: Bett
Bedeutung
Bett (wie Bett, Bed.1)
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
kindersprl.
°itz gengma ins Heiabetterl Amberg AM49.445718, 11.852457
  • Schmeller I,1028 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1162 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

Himmeldatte, Himmeldätta, Himmeldeita

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: HimmelDatte
Bedeutung
himmlischer Vater, Gott (kindersprachlich)
Glaube und Religion
Allgäu
Die hant ... vom Himmeldatta dob verzöllt Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Gutbrod 289 Gutbrod, Fr. X.: Sprache, in: Geschichte der Pfarrei Obergünzburg, S. 284-290, Kempten, 1889
„den Kindern sagt man bei Gewittern daß 's Hīmǝldattǝlǝ zo̜nkǝt, Memmingen MM47.9867696, 10.181319, Martk. : Allgäuer Mundartkartei, Stadtarchiv Kempten (Allgäu)
  • Schwäb.Wb. III 1591 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB III 1316 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
  • Schmeller I 631 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF

Holein, Hole

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: unbekannt
Wortfamilie: ho
Bedeutung
Rind, v.a. Kuh (kindersprachlich)
Rind
Lauben MM48.057695, 10.2903168
hōlǝhōhōhō Lauben MM48.057695, 10.2903168, SBS 11 K 53 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
wohl kindersprachliche Ableitung von der Interjektion ho; vgl. Schwäb.Wb. III 1768Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. III 1768 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF

Hoppen

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: hopp
Bedeutungen
1
Hügel, kleine Bodenerhebung
Geländeformen
Allgäu, Günzburg GZ48.4539028, 10.2785509, KRU mehrfach
Hoppen „hügelige Erhebung auf ebener Fläche“, Günzburg GZ48.4539028, 10.2785509, Stötter, AdsMa. Stötter, Serafin: Aus der schwäbischen Mundart, in: Schwäbischer Heimat-Bote, Heimatkundliche Beilage zur Nationalzeitung 13,1, S. ?, Günzburg, 1938
„kleinere, natürliche Erhebung ... hobǝ, Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, SBS 12 K 3 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
2
Riedgrasbüschel
Wasserpflanze/Pflanze am Wasser
Memmingen MM47.9867696, 10.181319
Hoppǝ „in der Verlandungszone von Seen/im Benninger Ried“, Memmingen MM47.9867696, 10.181319, Martk. : Allgäuer Mundartkartei, Stadtarchiv Kempten (Allgäu)
3
Heuhaufen (alt)
Feldarbeit
Allgäu
Hoppe „halbtrockenes, auf Wagen verladenes Heu“, Allgäu, Reiser III 710 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
4
Schwellung, Unreinheit der Haut
4a
Beule, Geschwulst
Gesundheit und Krankheit
Mittelschwaben mehrfach
en hopǝ Buxheim MM48.000375, 10.128355, SBS 2 K 5 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Christine Feik. Band 2: Wortgeographie I, Heidelberg, 1996
4b
Pustel, Mitesser
Gesundheit und Krankheit
Agawang A48.3620102, 10.6861018, Konradshofen SMÜ48.206934, 10.6482262, Thannhausen KRU48.2829292, 10.4682347, Willmatshofen A48.279196, 10.6548358
a Hoppa, Pfutzger ond a Bläsle, / a Oit'rpfiizl off'm Näsle Thannhausen KRU48.2829292, 10.4682347, Thoma, Bd. III 114 Thoma, Karl Borromäus: Klausaruate ond Schtarkbiarkriagla. Mundartgedichte aus dem Mittelschwäbischen, Burgau, 1989
4
Kot, Ausscheidung des Darms (kindersprachlich, alt)
Verdauung u. diverse Ausscheidungen
Augsburg A48.3668041, 10.8986971
hobbe macha Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 6 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
6
große Menge
Menge/Wiederholung/Intensivierung/Mangel/Abschwächung
Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
dēs i̜š a hoppǝ geǝlt Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 126 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
  • Schwäb.Wb. III 1807f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF

Hottepferd

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 563
Wortform: Diminutiv
Kompositum zu: Pferd
Bedeutung
Pferd (Equus caballus) (wie Pferd, Bed.1)
Oberbayern vereinzelt
kindersprl.
Hodapfeadal München M48.139686, 11.578889
Hottapfaad’l „Kosename f. Pferd“ Braun Gr.Wb. 273 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • WBÖ III,17f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB IV,2,1846 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Braun Gr.Wb. 273 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
verfasst von: B.D.I.

Kammputtel

Wörterbuch:
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Wortfamilie: Kammputt
Bedeutung
Henne (Kindersprache)
Hausgeflügel
Megesheim 48.9381449, 10.6525267
Kambuddel Megesheim 48.9381449, 10.6525267, Pfundtner Pfundtner, Thomas: 500 Worte Lehmingerisch (Computerausdruck), 1999
verfasst von: BS

mäh

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Wortart: Substantiv
Genus: wohl Neutrum
Bedeutungen
I
Blöken, Lockruf
Interjektion 
1
lautmalend für das Blöken von Schafen
Interjektion/AusrufTier: LebensäußerungenSchaf
Niederraunau KRU48.224587, 10.3794721, Ries
Ries, Schmidt, Syntax 258 Schmidt, Friedrich G. G.: Syntax der Rieser Mundart, in: Americana Germanica 3, S. 229-264, New York, 1899
2
Lockruf für Schafe, in Wiederholung
Interjektion/AusrufSchafLockrufe/Scheuchrufe für Haustiere
Stoffenried KRU48.3160248, 10.2948877
mä, mä Stoffenried KRU48.3160248, 10.2948877, MG 11,27 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
II
Schaf, Lamm (kindersprachlich)
 
Ebershausen KRU48.2048754, 10.3138786, Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Willishausen A48.3568624, 10.7447118
Guck, Bua, 's Christkendle hat heut Nacht dös kloi Mähle brocht! Ebershausen KRU48.2048754, 10.3138786, Naegele, Weihnacht 49 Naegele, Robert: Schwäbische Weihnachtsgeschichten, Memmingen, 1981, Auflage 2
onomatopoetische Bildung; Schmidt, Syntax, 258
  • Schwäb.Wb. IV 1359 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schmeller I 1555 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF

Näsenpapper

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: NasePapp
Bedeutung
Samen vom Ahorn (Kindersprache)
Bäume
Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
Nääsebappar „weil diese auf die Nase geklebt werden können“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 181 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
Näse, der zweite Wortteil abgeleitet von Papp
verfasst von: BS

Nest

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Wohnstätte und Brutstätte von Vögeln, Insekten und kleineren Säugetieren
Tier: Behausung
Schwaben
Dear lompa Maadr hot aus allne Neschtr d' Oier gschtohla Grosselfingen 48.836986, 10.560737, Steger, Wb. 117 Steger Hartmut: Wörterbuch der Rieser Mundarten. So hot ma sooscht gsagt. Fünf Grosselfinger erinnern sich an die Sprache ihrer Kinderzeit, Nördlingen, 1999, Auflage 1
D'r Vater macht us Ruata, / us woicham Mias ond Daas / a Neaschtle in da Garta / ond pfeift am Oaschterhaas Willmatshofen A48.279196, 10.6548358, Wörle 247 Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
ne̜šdr Spinnennetze, Altisheim DON48.7368714, 10.8727912, SBS 8 K 61 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 8: Wortgeographie II, Heidelberg, 2000
schnaufa wia a Nescht vol Igel Ries, Schupp-Schied, Bd. VI 177 Schupp-Schied, Gerda: Zwetschgagreat ond Biramichel. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben VI, Nördlingen, 2001

Di earšt macht 's Escht, de zwait sitzt nei Ebenhofen MOD47.8157814, 10.6226151, Gutenberg KF47.9503467, 10.7152104, Reiser III 575 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902

's Nescht wär scho recht, aber d'r Vogel isch nix der Besitzer des Hauses passt mir nicht, Mittelschwaben, Schindlmayr 91 Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Zum Osterfest bauten die Kinder - manchmal auch zusammen mit einem Erwachsenen - ein Nest aus (Tannen-)Zweigen und Moos, in das der Osterhase seine Eier legen konnte.
2
übertragen: Aufenthaltsort vom Mensch
2a
Bett, Schlafstätte (auch Kindersprache)
der Schlaf/Erschöpfung/ErholungEinrichtung
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Marktoffingen 48.9270866, 10.4748818, Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654
mūǝdǝr! iǝz bĩ-n-i schõǝ so miǝd: i bī so fråǝ, wenn i håǝm komm, iǝzt flagg ẽ mẽ glei ĩ meĩ nest Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 162 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
Iǝz kriǝch en dei(n) Näǝschlǝ nei(n)nd schlauf guǝt Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Raus aus m Nescht, ond d's Bett an d' Sonn Aufforderung zum Aufstehen, Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws. 3 : Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
2b
Heim, Zuhause
Wohnung
Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504, Türkheim MN48.0601151, 10.6394156
Wenn truzischt, kriegst a-n-andres Nest / I lasz di sperra in Arrest Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Birlinger Wb. 351 Birlinger, Anton: Schwäbisch-Augsburgisches Wörterbuch, Vaduz, 1988, Auflage 3
2c
Ortschaft, Stadt (abwertend)
DorfStadt
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504
Im Schwaubaländla leit a Nescht / Dött haut ma' ghött a Gricht Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Mucka 35 Scheifele, Johann Georg: Mucka und Wefzga. Komische Gedichte in schwäbischer Mundart, Lindau, 1874, Auflage 1
Des isch a gottverlassens Neescht Das ist ein abgelegener Ort, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
3
Knoten im Haar
3a
zusammengeschlungenes, geflochtenes am Kopf festgestecktes Haar
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Kleinaitingen SMÜ48.2196501, 10.8410767, Winterrieden ILL48.120121, 10.2258052
Vom dicken Zopf gibt es ein großes Neascht Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
3b
Knoten in verwirrten Haaren
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Mittelschwaben vereinzelt, Nordschwaben vereinzelt
verwirrte Nester Uttenhofen A48.303900, 10.553498, MG 175, 13 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
4
Teil der Haube, der am Haarknoten befestigt wird
Kopfbedeckungen
Ries
„Das Nest wurde auf seiner Innenseite ab und zu mit einem feuchten Lappen ausgeputzt“, Ries, Schupp-Schied, Bd. II 288 Schupp-Schied, Gerda: Ausm Krätzatuach. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben II, Nördlingen, 1983
5
(alte) Frau (abwertend)
Frau: alt
Marktoffingen 48.9270866, 10.4748818
So ǝ alds Neschd! „So eine alte Schachtel!“, Marktoffingen 48.9270866, 10.4748818, Groiß 25 Groiß, Josef Th.: Riasr Weardr oder So sechd ma em Rias (Marktoffingen) (Computerausdruck), 2000
ahd. nest, mhd. nëst, nist stn, westgerm. Wort mit idg. Wurzeln; Pfeifer 919f.Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, München, 2000, Auflage 5
Zur Verbreitung der Lautung -e-, -e̜-, -ǝ-, -ē-, -ē̜-, -ē̜ǝ- siehe SBS 3, KK 3 (tx) und SBS 4, K 52 (tx). u -št, -šd vgl. SBS 7.1 K 57g und SBS 7.1 K 59, VALTS I, K 126. Ein hyperkorrektes -r- (-ršt, -ršd) wird eingefügt in Glött DLG48.5004991, 10.4826012, Gundelfingen DLG48.552433, 10.3675015, Riedhausen GZ48.5096263, 10.2540749, Frei´halden GZ, Gabelbachergreut A, Wengen KE47.677009, 10.147898, Weitnau KE47.6416917, 10.1257368 und LI (vereinzelt). VALTS I, K 127 (Kommentar) Die "falsche" Abtrennung des n- (Est)in Dietershofen ILL48.1053687, 10.3143625, Oberkammlach MN48.0500705, 10.4160105, Oberrammingen MN48.0590891, 10.5857351, KE (vereinzelt), LI (vereinzelt), SF (mehrfach) und im Ostallgäu (mehrfach). Das Wort Nest mit dem vorausgehenden unbestimmten Artikel (ǝ ne̜št) wurde als ǝn e̜št verstanden, wodurch die Lautungen ohne n erklärt sind. VALTS I, K 127 (Kommentar)
-er Plural in allen Orten außer Engishausen ILL48.108431, 10.273439 (Neascht), Kellmünz ILL48.1219236, 10.129259, Ingenried SOG (vgl. SBS 9.1, K 11 (tx)).
  • Schwäb.Wb. IV 1999f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 2676 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schmeller I 1766f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

pänzerln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1077
Wortart: Verb
Ableitung von: panzen
Bedeutung
schlafen
°Oberpfalz vereinzelt
kindersprl.
°geh, banzerl a weng Mantel NEW49.656054, 12.039825
verfasst von: H.U.S.

pänzi

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1077f.
Ableitung von: panzen
Pragmatik: meist in Wiederholung in kindersprl. Fügungen
Bedeutung
pänzi pänzi machen / tun / gehen schlafen gehen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°jetzt tust schön banze banze Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
verfasst von: H.U.S.

Papp1

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum  VIT
Bedeutungen
1
klebrige Masse, Brei
1a
klebrige Masse
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°des is a rechta Babb „teigiges Brot“ Haag WS48.161165, 12.162987
lautta Bapp umahåm „Dreck“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
übertr. Wertloses
Was hat er ghabt davo? - An Papp! Ehbauer Weltgschicht I 93 Ehbauer, Michl: Die baierische Weltgschicht, München 41952.

*1899 Amberg, †1964 München; Bahninspektor, Schriftsteller
1b
Brei, kindersprl.
bǫp „dicke Brühe“ Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
„Die kleinen Kinder … heisen den Brey, Papp Hässlein Nürnbg.Id. 48 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
Kinderverse:
°hetscho heio mouma singa, wenn ma hom tout kloina Kinna, Windl waschn, Papperl kochn, sua gäihts zou dia ganze Wochn Leßlohe VOH49.6909766866485, 12.4589010978716
2
Kleister
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dein Papp halt nöt Passau PA48.567378, 13.431710
Gä, leich ma an Babb! Baumgartner Wasserburger Ld 53 Baumgartner, Hans: Dialekt im Wasserburger Land. Ein schulisches Projekt, Wasserburg 1996.

*1939 Wasserburg
„Sobald … die Papp getrocknet ist“ Sauer Arbeiten Bayer.Wd Abb.71 Sauer, Horst: Arbeiten im Bayerischen Wald in alten Ansichten, Zaltbommel/NL 1982.
ein Papp Schönsleder Prompt. r1r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
3
klebender Gegenstand
meist Diminutiv  
3a
Aufkleber
Babbål „Aufkleber … alles, was klein ist und klebt“ Christl Aichacher Wb. 269 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
Papperla „Aufklebescheibe“ Berthold Fürther Wb. 160 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
3b
Wundpflaster
Babbål „Wundpflaster“ Christl Aichacher Wb. 231 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
3c
Briefmarke
Babbala Rott LL47.9042842, 10.9716026
3d
Klette (Arctium Lappa)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Pappalan Aichach AIC48.4589775, 11.1308417
Babb Haag OVI49.421205, 12.536153
4
Brot, kindersprl.
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°da, hast an guatn Babb Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
5
dummes, unsinniges Gerede
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
aber a so an Papp daherredn! Schlehdorf WM47.655300, 11.315227
Red doch koan soichån Babb Christl Aichacher Wb. 96 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
6
Dachpappe
Sei Hüttn is mit Pabb deckt „seine Hütte ist mit Pappe eingedeckt“ Rasp Bgdn.Mda. 118 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Onomat. kindersprl. für ‘Brei’; Kluge-Seebold 610f. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold).
båp u.ä., Dim. bạpαl, -əlα u.ä.
  • Hässlein Nürnbg.Id. 48 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,398 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,274-276 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,626f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1413f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,64 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1442 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1938f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,203 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Berthold Fürther Wb. 160 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 448 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 269 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Lechner Rehling 255 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil, Volkshochschuldirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 118 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • W-8/56
verfasst von: A.R.R.

Pappa, -i

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1090
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
Pragmatik: kindersprl.
Bedeutungen
1
Essen allg.
°Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Babba Ampfing 48.2550234, 12.4190555
°Pappi „alles Eßbare in kindlicher Sprache“ Hinterschmiding WOS48.823014, 13.6010532
bạpα „das Wort des Kleinkindes für ‘Speise’“ nach Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
2
Brot
°Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°kriagsch a Babbal Klingen AIC48.4312355, 11.1530308
°da hast a Papö Haarbach GRI48.502107, 13.148804
da Babber is en Tischlon drin Stefling ROD49.2130215, 12.2044804
bạpαl „Brot“ nach Kollmer II,51 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
übertr. Samen der wilden Malve
°Pappa „Samen der wilden Malve“ Altenmarkt TS48.0024333, 12.5360462
3
Schnuller
°Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da nimm den Papper Monheim DON48.8423558, 10.8562708
Papperl Irnsing KEH48.835712, 11.745228, DWA XVIII,74 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a, 21 Bde, Gießen 1951-87.
Onomat, siehe papp; Kluge-Seebold 610 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .
bạpα, Oberbayern, Niederbayern auch -e, -i, daneben Dim. bạpαl, ‑pai (BGD; WOS), -αlα, -αle u.ä. Mittelfranken (dazu WM; BEI, RID).— Genusangaben: M. Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu KÖZ), N. Oberbayern, Niederbayern (dazu OVI, RID).
  • Schwäb.Wb. I,627 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,61 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Berthold Fürther Wb. 160 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,51 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Singer Arzbg.Wb. 28 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-12/23
verfasst von: A.R.R.

Pappe, -ä-, -e-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1090f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Mund, Mundpartie
1a
Mund
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, Mittelfranken vereinzelt
i hau da a Watschn ei a’ Bappm, daß da ’Zent an Håis oifåint Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484
wenst ’Bappm nöd bössa afmagst, åft [dann] kani dö nöd vosteh Wollaberg WOS48.7201243, 13.6707602
der houd a Beppn! Möning NM49.2402233, 11.3315759
a’ ganz verschob’ne Bapp’n Dreher Juhschroa 49 Dreher, Konrad: Der Juhschroa. Gedichte in oberbayerischer Mundart, München [1888].

*1859 München, †1944 Fessenheim bei Nördlingen; Gründer des Schlierseer Bauerntheaters, Volksschauspieler, Schriftsteller
der hat dauernd sei Pappm off „redet fortwährend“ Häring Gäuboden 161 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor
In festen Fügungen:
die Pappe halten u.ä. schweigen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°halt die Päppn! Laaber PAR49.067975, 11.882288
Aba dei Pappn … muaßt hoitn, gell, Resei! Graf Dekameron 47 Graf, Oskar Maria: Das bayrische Dekameron, Basel/Leipzig/Wien 1932.

*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller

Eine Pappe (an- / hin)machen u.ä. betrübt, mürrisch, zornig schauen °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
mach koa so a Babbm hi! Chieming TS47.8942626, 12.5381465
de mocht a Papm, daß a Kua aufedren kund Pfeffenhausen ROL48.6645827, 11.9639032
Dös war a Trenz’n und a Woana A Rotz’n und a Papp’nmacha Zipperer Ged. 22 Zipperer, Wilhelm: Gedichte in oberbairischer Mundart, Bamberg [1894].

*1847 München, †1911 Würzburg; Dr.phil, Gymnasialrektor

Die Pappe hängen lassen u.ä. den Mund verziehen, traurig schauen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dem hengt de Bappn owi Flintsbach RO47.7259879, 12.1229121
der laßt Bapp’m hänga bis af dö graoß Zeha! Mirskofen LA48.6132576, 12.1906747
Als Schimpfw. übertr. auf Menschen
Bapm unguati! Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
Bappm „Mensch mit einem verdrießlichen Mund … mit einem frechen Mundwerk“ Aman Schimpfwb. 28 Aman, Reinhold: Bayrisch-österreichisches Schimpfwörterbuch, München 21975.

*1936 Fürstenzell PA, †2019 Santa Rosa (USA); Prof. für Germanistik
1b
(aufballende) Lippe, Unterlippe
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Beppm „herabhängende Lippe“ nach Schweizer Dießner Wb. 146 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil, Germanist, Volkskundler
1c
(dickes) Gesicht
°Niederbayern mehrfach, Oberbayern vereinzelt
håt da der an aussagfrössnö Bappm! Kirchberg PAN48.285957, 13.016266
2
Ausschlag am Mund
°Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Bäppm „Ausschlag über den Lippen“ München M48.139686, 11.578889
°Bäbm „Bläschen auf den Lippen“ Ettmannsdorf BUL49.330789, 12.073458
bębm „Grind, Ausschlag“ Schnaittach LAU49.5594505, 11.3356556, nach Weber Eichstätt 60 Weber, H[einrich]: Wörtersammlung von Eichstätt und Umgebung, in: ZHM 3 (1902) 59-84, 5 (1904) 134-140, 145-185.

*1867 Kaiserslautern, †1951 Rosenheim; Dr.phil, Oberstudiendirektor
3
Klette (Arctium Lappa)
°Mittelfranken vereinzelt
°die Bebbm Rohr SC49.341015, 10.887802
4
Brot, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
a Babm Derching FDB48.408873, 10.963980
5
Pappe
bǫpm „die Pappe (nur in Fachspr. der Hersteller)“ Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
Wie Papp1 onomat.; Uml. nach WBÖ II,278 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. „wegen Pluralvorstellung ‘die Lippen’“, aber vgl. auch Lg. § 2g Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. . In Bed.5 u. Komp. Dachpappe wohl Übernahme aus der Schriftspr.
Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu EIH; FDB) bạpm, Oberbayern, Niederbayern (Bayerischer Wald49.008003, 13.309785), Oberpfalz, Mittelfranken daneben bępm, vereinz. båpm (DAH; BOG, PAN, ROL; NEW; WUN).
  • Schmeller I,398 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,277-282 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. IV,1413f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,64f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1120, VII,1443 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Angrüner Abbach 11 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 160 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 449 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 213 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,51, 315 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 69 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 21 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 99 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Fragebögen:
  • S-108/442
verfasst von: A.R.R.

Pimper(er), -mm-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 840f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: pimpern
Bedeutungen
1
Penis, v.a. kindersprl.
meist Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Pimperer Pirk NEW49.635731, 12.164361
Pimpela „Harnröhre kleiner Kinder“ Berthold Fürther Wb. 167 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Der … Pimpə-l „(KinderSp.) die Harnröhre“ Schmeller I,391 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
von Menschen
2a
sexuell aktiver Mann
A sechana zammgfeglta Bimpara! „sexuell aktiver Mann“ Aman Schimpfwb. 35 Aman, Reinhold: Bayrisch-österreichisches Schimpfwörterbuch, München 21975.

*1936 Fürstenzell PA, †2019 Santa Rosa (USA); Prof. für Germanistik
2b
kleine Sache od. kleiner, schwächlicher Mensch
Pimperla „eine kleine Sache o. ein kleiner, schwächlicher Mensch“ Berthold Fürther Wb. 167 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
2c
Wichtigtuer
in fester Fügung:
Laufer Plein u.ä, vgl. Maas Nürnbg.Wb. 82f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor

Bimberla vo Laff „Wichtigtuer“ Maas Nürnbg.Wb. 82f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor

Im Vergleich:
wie der Laufer Pimpela „von einem, der überall übel beleumdet ist“ Nürnberg N49.454759, 11.065740
2d
Narr, Possenreißer
Diminutiv  
geh laß do den Pimperl steh! Traunstein TS47.8701474, 12.6423403
Der … Pimpə-l „Harlekin, Hanswurst“ Schmeller I,391 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2e
Person, die beim Geißelschnalzen ganz hinten steht
°Bimbbara „hieß früher der, der beim Geißelschnalzen ganz hinten stand“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
3
wohl Eichelunter
alle spil … mit wuͤrfeln, mit chugeln, mit chartten, mit puͤmpperln 1393 Stadtb.Rgbg 226 Engelke, Thomas: Eyn grosz alts Statpuech. Das „Gelbe Stadtbuch“ der Stadt Regensburg, Regensburg 1995.
4
Pickel (eitrige) Entzündung
Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°er hat ’s Gsicht voller Pimperl Kreuth MB47.6410174, 11.7442455
Bimerln Ihrlerstein KEH48.9382643, 11.8636713
Herkunft unklar; vgl. WBÖ III,176 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. . In Bed.2a Abl. von pimpern.
Als Dim. auch M. in Bed.1 (heute †), in Bed.2 nach natürlichem Geschlecht u. in Bed.4 (LF) nach Pickel o.ä.
  • Schmeller I,391 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,175f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. IV,1262 (Bimper) Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,374 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,30 (Bimber) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 167 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 82f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Fragebögen:
  • W-28/28
verfasst von: J.D.

Pipe

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 885f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Auslaufvorrichtung für Flüssigkeiten
1a
(Röhre mit) Hahn (Auslauf-)Röhre
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Bibm „früher das Auslaufrohr am hölzernen Ziehbrunnen“ Oberdorf AIC48.440575, 11.308172
’s Piperl is weg „am Faß“ Hirschling MAL48.8458084, 12.4209615
°drah Pipm af „den Wasserhahn“ Regensburg R49.013904, 12.100040
Am Hearz henkt a Faaßl, A Pipperl steckt drin Pangkofer Ged.altb.Mda. 171 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.

*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil, Gutsverwalter, Schriftsteller
Pibbm „Hahn, Wechsel an Leitungen oder Fässern“ Rasp Bgdn.Mda. 120 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
wir haben chavft zbo pippen vmb v s. dn̄ 1403 Stadtarch. Rgbg Cam. 6,fol.19r Stadtarchiv Regensburg
Ein Grosser Khupferener Kheßl und 3 Messigene Pippen, daraus das Wasser hergeth Lungham RO47.960029, 12.234404, 1590 Heimat 8 (1988) 220 Was uns die Heimat erzählt (Beil. z. Oberpfälzer Nachrichten), 1956ff.
An Preugeschier .1.Grosse Mössinge Pippen Meihern RID48.9964159088916, 11.6334003283781, 1711 Hochstift Eichstätt Archiv II/7,15,fol.2v
1b
Schnabel am Gefäß
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
den muaßt d’Suppm min Pipal eigem Halfing RO47.9500426, 12.2765095
die Piep Schnabel an Milchkanne Obertrennbach EG48.4835088, 12.5635308
1c
Brause an der Gießkanne
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°de Pipn is vastopft, do is a Dreck drin Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
2
Wassergefäß, Gefäß
2a
Wasserbehälter, Wasserfäßchen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der hat mi aus seiner Pippn trinkn lassn Thanning WOR47.9227532, 11.5348463
2b
Gefäß, Behälter allg.
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°d’Pipm „Tropfhafen unter dem Faß“ Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
Pip’m / Pipp’m „Behälter (allgemein)“ Braun Gr.Wb. 463 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
3
(v.a. kurze) Tabakspfeife
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dea hod den ganzn Dog de Bipp an Mai, wenn aa nix meah drinn is Garching 48.132957, 12.5780213
°öitz mächt i no a Piperl rauchn Weiden WEN49.676727, 12.162220
Pfeifn lang, Piep kurz“ Kammerstein SC49.292107, 10.970463
Nehmts die Pip fort! … Und haltets enk stad [still]! Linke Jahr 127 Linke, Johannes: Ein Jahr rollt übers Gebirg, Leipzig 1934.

*1900 Dresden, seit 1945 vermisst; Volksschullehrer, Schriftsteller
Pippm „im Spott: die Tabakspfeife“ Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
4
Mundstück der Pfeife des Glasmachers
„Das Mundstück der Glasmacherpfeife wird bipədl, bîwəl genannt“ Dürrschmidt Bröislboad 18 Dürrschmidt, Beatrix: Von Anfängern, Aufschneidern und dem Bröislboad. Der Dialekt der Waldsassener Glasmacher, Bayreuth 1996.

*1970 Waldsassen TIR; Dr.phil, Lehrerin
5
Schnuller
meist Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der braucht no an Piperl, schamst di net Pfaffenhofen PAF48.5296743, 11.5084954
°Pipi Pauluszell VIB48.3649831, 12.3065756
Bibberl „Gummischnuller für Babies“ Fähnrich M’rteich 164 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.

Mitterteich TIR
6
Milchfläschchen der Kleinkinder
°Oberfranken mehrfach
°gi dean Kind de Pipn Selb SEL50.169121, 12.1297769
die Pippm „Säuglingsmilchflasche“ Singer Arzbg.Wb. 176 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
7
feuchte Stelle im Gelände, Wasserpfütze, Wasserloch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bibbm „feuchte Stelle im Acker“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
°Bibbm „Wasserlache“ Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
8
von Körperteilen
8a
Penis, v.a. kindersprl.
meist Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°der Pipperl „bei Kleinkindern“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
°Pipi Teugn KEH48.8934704, 12.0116921
s Pipperl macht den Unterschied zwischen einem Buben und einem Madl aus“ Schilling Paargauer Wb. 100 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
Das Pipə-l „(Kindersprache), die Harnröhre“ Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
8b
Nase
oanö zamrena, dass Bipm ö t Hē rökt Aicha PA48.671978, 13.289834
8c
Mund
°halt dei Pipn! „deinen Mund“ Essenbach LA48.6129604, 12.217017
9
abwertend von weiblichen Personen
9a
böse Frau, freches Mädchen
°Oberbayern vereinzelt
so a Bipm Lästermaul Schnaitsee TS48.0702334, 12.3686999
„ein keckes Lausdirndl nennt man eine freche Bippm Garching 48.132957, 12.5780213, Oettinger Ld 20 (2000) 354 Oettinger Land. Eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting, Altötting 1981ff.
9b
Frau mit häßlichem Gesicht
°Bibbm „Schimpfwort für Frau mit unansehnlichem Gesicht“ Simbach PAN48.267054, 13.025393
Mhd. pippe, it. Herkunft; WBÖ III,195 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
bip (außer Schwaben) auch bipm, dazu u.ä. (GAP, LL, SOG; WUG; FDB), seltener bīb Oberbayern, Niederbayern (dazu R, TIR, VOH; WUN; EIH, HIP, SC), bī(b)m (AIC, BGD, IN, LF, WS; LAN; KEM, TIR).— Dim. bipαl, auch bībαl (PA, REG, GRA), bīw- (TIR), bipl (OVI), -pę (MB), -pai (TS), dazu kindersprl. bipi Oberbayern (dazu GRI, MAI, VIB, KEH; CHA, TIR, WEN, WÜM).— Als Dim. auch M. in Bed.5 (PAF, TS; LA, MAI, VIB) nach Schnuller o.ä. u. in Bed.8a (SOG).
  • Kranzmayer Kennwörter 17f, 45 Kranzmayer, Eberhard: Die bairischen Kennwörter und ihre Geschichte, Graz/Wien/Köln 1960.
  • Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 59 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,195 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1125 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1419 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,384 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1842 (Piepe) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,452f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,274 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Angrüner Abbach 13f. Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Braun Gr.Wb. 463 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Rasp Bgdn.Mda. 120 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 100 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 176 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-66F44, W-21/25, 27/41f, 44
verfasst von: J.D.

Popo, Po, Pop(e)sch, Pop(e)s

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1668
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Gesäß, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°bist am Bobsch gfalln, weilst so schreist? Weiden WEN49.676727, 12.162220
boppas „Hintern in Kindersprache“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 131 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil, Germanistin, Studienrätin
Redensart(en):
im Bett is der Popo König! „ist es gemütlich“ Oberbayern
2
Hosenboden
Oberbayern vereinzelt
Popo „in der Stadt auch der Hosenboden“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Aus lat. podex; 24Kluge-Seebold 713 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • WBÖ III,609 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1292f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1424 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,524 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,199, VII,2001 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 169 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 469 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 221 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 86 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 178 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-41C9, 77C14
verfasst von: J.D.

Poppe1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1668f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Puppe, Spielzeug
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
°Bopp Siglfing ED48.317352, 11.896888
Mei’ Stasei, mei’ Popperl, Is grad a Stuck Holz Franz Rucksackl 71 Franz, Hermann: A Rucksackl voll. Erzählungen und Gedichte in oberbayerischer Mundart, München 1921.

*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
auch Puppe im Kasperltheater
Oberbayern vereinzelt
Boppn Ainau PAF48.665534, 11.6264516
2
von Menschen
2a
kleines Kind, auch Kosen.
meist Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°des is a so an kloins Poppal, deafscht fei niat aufwecka Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
Fiachtn werd si des Bobberl MM 6./7.9.1997, J5 Münchner Merkur, 1948ff.
In fester Fügung:
°’s Pepperl muaß öitz heiabobbi macha schlafen (v. kleinen Kindern) Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
2b
Lieblingskind
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt
Popperl Aichach AIC48.4589775, 11.1308417
2c
hübsches, reizendes Mädchen
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt
°a danschigs [niedliches] Bobbal håda si ohglåchd, da Fredl Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
So, Popperl, jetzt wennst no lang Mäus machst Pestenhofer Drahtverhau 44 Pestenhofer, Josef: Der Drahtverhau, München 101940.
2d
Modepuppe
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
die is a rechte Poppn „trägt sich nobel“ Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
3
Gemeine Kugelblume (Globularia elongata) , kindersprl.
Boppala Schwabsoien SOG47.835298, 10.829332, Dt.Gaue 42 (1950) 90 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
4
Garnspule
a Popperl Garnspule München M48.139686, 11.578889
5
altes, abgenütztes Messer, Schneidwerkzeug
Maskulinum 
Bobbm „altes Messer; ein aufgebrachtes, zusammengewetztes Messer, Sense oder Sichel“ Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Aus lat. puppa; 24Kluge-Seebold 730 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • WBÖ III,609 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1677 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1423f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB VII,2001 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 169 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-40A11
verfasst von: J.D.

Poppe2, -pfe

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1669f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
v.a. kleines (rundes) Ding
Diminutiv  
1a
kleines Ding allg.
er haout ma niat a Pepperl gem „kein bißchen“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
Päperl Bauernfeind Nordopf. 146 Bauernfeind, Wolfgang: Aus dem Volksleben. Sitten, Sagen und Gebräuche der Nordoberpfalz, Regensburg 1910 (Neudr. Windischeschenbach 1979).

*1859 Naabdemenreuth NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Schriftsteller
1b
kleine Kugel, Kugelähnliches
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
enkanö [euere] Eadöpfö hant kloiwinzögö Pöbal Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Bépə-l, Pébə-l „Kügelchen … Stäubchen, von vielen, die sich nebeneinander zeigen“ Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Peperle „flocci, flocculi“ Schönsleder Prompt. r2r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
1c
Kotkügelchen, -klumpen
1cα
Kotkügelchen
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Goaß laßt Bäwala falln Neusorg KEM49.934802, 11.9694077
bę̄wαl „der kleine Kot (etwa von der Ziege, den Kaninchen, aber auch vom Menschen)“ nach Denz Windisch-Eschenbach 214 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
1cβ
Kotklumpen
Bäberl Dreckkrusten an den Hinterschenkeln der Rinder Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
1d
Knospe
°Oberbayern vereinzelt
°Bebberle Walleshausen LL48.1509356, 10.977846
1e
Stierhoden
Böberl Stierhoden Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
1f
Frucht
1fα
kleine, rundliche Frucht allg.
bopal „kleine, rundliche Frucht wie Kartoffel, Apfel“ Kollmer II,69 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
1fβ
(kleine) Kartoffel, teilw. kindersprl.
°dou schau her, kröigst a Bopferl Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
„die Bowerln (kleine bis kleinste Erdäpfel) … kamen als Schweinefutter in den Dämpfer“ südliches AM, SUL, Schmausser südl.Lkr.Ambg-Sulzbach 20 (2002) 74 Schmaußer, Josef: So woar’s fröihas. Bräuche und Alltagsleben im südlichen Landkreis Amberg-Sulzbach. Amberg 2002.

*1951 Hohenkemnath AM
1g
Träne
°Oberpfalz vereinzelt
°Bobal Klardorf BUL49.269908, 12.112058
1h
Luftbläschen
Bépərlən „aus dem Grunde einer Flüßigkeit aufsteigende Bläschen“ Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1i
Bommel, Quaste
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Bewerl „Bommel“ Mühldorf 48.2405007, 12.5250991
2
(kleinere) Hauterkrankung, Hautverletzung
2a
Bläschen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°i håb a kloans Popferl auf da Haut Aidenbach VOF48.568243, 13.084779
Sei~ Gsicht is vollə’ Poppm, Péppə-ln „Hitzblätterchen, Finnen u. drgl.“ Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,399 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Poͤperln „Hitzblaͤtterchen“ Zaupser 60 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
2b
Mitesser
Oberbayern vereinzelt
Bobbm Eisenärzt TS47.798074, 12.6396406
2c
Narbe
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Böwall „kleine Narben“ Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
3
Knötchen, knotenförmige Erhöhung
Böwal „Knötchen, knotenförmige Erhöhung, z.B. bei der Leinwand“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
4
Tupfen, Fleck
dö ganz Schtum is fol Fluing, d Went san ganz vol Böwall „mit Tupfen beschmutzt“ Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
Onomat.; WBÖ III,609 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
bopm (BGD, RO, TS, WS), -pfə (FFB).— Dim. bę̄bαl, -wαl Niederbayern, Oberpfalz (dazu MB, , RO; FDB), bępαl(α) Oberpfalz, Mittelfranken (dazu LL, M, TS, WM; ROL, ferner bībαl, -wαl (NM; HEB), bipαl (TIR) u. bōbαl, -wαl Oberpfalz, bopαl (RO; NM, OVI, ROD), -pfαl (VOF; NEW).
  • Delling I,89 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,399f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 60 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,609 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB VII,2001 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 160 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Denz Windisch-Eschenbach 115, 214 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Kollmer I,69 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-25N15, W-39/36
verfasst von: J.D.

Poppel

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum 
Bedeutungen
1
kleines rundliches Ding
auch Diminutiv  
1a
kleiner rundlicher Gegenstand, Kügelchen
Form
Schwaben vereinzelt
Was liigǝt den dau fiǝr Bepǝlǝ rom? Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 183 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
So kloi und handlich send dia Bobbla, / und ma sott des it versauma, / dia Bebbala zum Zemanobbla / zwischem Finger und em Dauma Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Schuhwerk, denkt 39 Schuhwerk, Luitpold: Des hau mer denkt. Gedichte in schwäbischer Mundart, Weißenhorn, 1986
Boppl Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 26 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
1b
kleine runde Frucht, wie Pflaumen, Kirschen, Trauben, Beeren (auch kindersprachlich)
allg. Pflanzenteile (Knospe, Zweig u.a.)Obstbaum, FruchtbaumStrauch, Beerenstrauch essbar
MN vereinzelt, Allgäu vereinzelt
Gib mir o a baar Bobbla Obergünzburg MOD47.8458763, 10.4192911, Epplen 10 Epplen, Hermann: Obergünzburger Mundartbuch, Obergünzburg, 1972, Auflage 1
Maa(n)scht ǝ baar Bopǝlǝ äsǝ? Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 76 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
's send koina groaßa, süaßa Trauba, / dia en guata Tropfa gend, / halt Bebbala - so zum Verklauba, / dia im Schatta g'wachsa send Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Schuhwerk, denkt 11 Schuhwerk, Luitpold: Des hau mer denkt. Gedichte in schwäbischer Mundart, Weißenhorn, 1986
I hau g'moit, si g'hearat mir / dia Bobbla [kleine Kirschen] roat und schea Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Schuhwerk, denkt 163 Schuhwerk, Luitpold: Des hau mer denkt. Gedichte in schwäbischer Mundart, Weißenhorn, 1986
1c
Knäuel, speziell: Wollknäuel, Garnknäuel
Kleidung/Textilien/Gewebe und Ähnliches (Watte)Form
DLG, GZ, ILL, KRU, NU, Hürnheim 48.7970763, 10.4886484, Kleinsorheim 48.7890171, 10.606299, Westallgäu, MM mehrfach, MN vereinzelt
a Bobbl Woll Langenhaslach KRU48.3138222, 10.3768632, MG 2, 16 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
eine Bobl Gara Bächingen an der Brenz DLG48.546842, 10.310469, MG 2, 16 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
1d
Pompon am spitzen Ende einer Mütze
Kopfbedeckungen
Dickenreishausen MM47.9522114, 10.1688158, Edelstetten KRU48.296984, 10.394822, Schneckenhofen GZ48.4020231, 10.2254325, Steinekirch A48.3705429, 10.5778734
An meinr Boblkab isch dr Bobl wägbrochǝ Edelstetten KRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
2
starres, hervortretendes Auge
Gesichtssinn
Reutti NU48.361732, 10.07218
Böbbl „glotzende Augen“, Reutti NU48.361732, 10.07218, MG 65,24 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
3
Pflanze/Pflanzenteil
3a
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Diminutiv  
Wiesenpflanze und Waldpflanze/sonstige Pflanze
Weißenhorn NU48.3044877, 10.1601492
Boppela Weißenhorn NU48.3044877, 10.1601492, Willi 672 Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
3b
Gemeine Kugelblume (Globularia elongata)
Diminutiv  
Wiesenpflanze und Waldpflanze/sonstige Pflanze
Schwabsoien SOG47.8347873, 10.8312805
Boppala Schwabsoien SOG47.8347873, 10.8312805, Wille Botanik Wille, E.: Botanik im Kindermund, in: Deutsche Gaue 42, S. 90, Kaufbeuren, 1950
3c
Blütenbüschel des Schneeballstrauches (Viburnum opulus)
Diminutiv  
Zierpflanze oder Zimmerpflanze
Lauingen DLG48.5710836, 10.4305438
Poppele Lauingen DLG48.5710836, 10.4305438, Rauschmayr 85 A33 Rauschmayr (Sammler): Schwäbisches Wortmaterial vom Bayerischen Wörterbuch aus Lauingen, Lauingen
4
(rundliche) Erhebung auf sonst gleichmäßiger Oberfläche
Gesundheit und KrankheitForm
Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203
Ear håt vom Aãremplǝ hear an moadsmäßgǝ Boppl am Hiarǝ Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 26 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
onomatopoetisch; vgl. WBÖ III,610
  • Schwäb.Wb. I 1293 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 1669 (Poppe2) Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
  • Schmeller I 399f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

Poppelein

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: Puppe
Bedeutung
Baby, kleines (gut genährtes) Kind (kindersprachlich)
Säugling, Kleinkind
Schwaben vereinzelt
Duu bischt ǝ näts Bopǝlǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 76 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Ja, Bobbale, so komm doch du Willmatshofen A48.279196, 10.6548358, Wörle 227 Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
bobpl̥ kleines rundliches Kind, Westallgäu, Gruber 18 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
  • Schwäb.Wb. VI 1677 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB II 1668f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
verfasst von: BS

Pritsch, Prisch

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 404f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: Pritsche
Bedeutungen
1
Schlag, v.a. auf das Gesäß
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°hau eam a poar Britsch afn Arsch Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
’s kröigst glei an Pritsch hintdraf Schwägerl Dalust 111 Schwägerl, Maria: Dalust und daspächt, Nabburg 31980.

*1895 Schwandorf, †1960 Nabburg; Hausfrau
Kindersprl. in Wiederholung:
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
wart Kloanö, i gib da Pritsch-Pritsch Passau PA48.567378, 13.431710
2
Platzregen
Pritsch Platzregen Leberskirchen VIB48.4823737, 12.4035216
3
Lache von verschütteter Flüssigkeit
°Oberpfalz vereinzelt
°dou host an schöina Britsch hergmacht Neunburg NEN49.3487414, 12.3819853
4
minderwertiges Getränk, v.a. Kaffee
°Oberpfalz vereinzelt
Prisch Kareth R49.050572, 12.091605
Pritsch „schlechtes Getränk (Kaffee)“ Moosbach VOH49.5916596, 12.4080158, Die Arnika 32 (2002) 150 Die Arnika: Zeitschrift des Oberpfälzer Waldvereins, Weiden 1968ff.
5
Geschwätz (verleumderisches) Gerede
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach (v.a. N), °Oberpfalz mehrfach (v.a. S), Mittelfranken vereinzelt
°dea Bridsch ged ma af d’Nervn Eining KEH48.8544634, 11.771948
°a blöida Prietsch Haselbach BUL49.3423071, 12.0306755
Wea hǫd dαr αn den brīdš vα-zéid nach Kollmer II,413 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
„Leute, welche vielleicht einen Wasch und Pritsch angerichtet haben könnten“ Schlicht Altbayernld 16 Schlicht, Joseph: Altbayernland und Altbayernvolk, Augsburg 21886.

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
6
Verklatscher
Britsch Schulkind, das alles dem Lehrer anzeigt Konnersreuth TIR50.009765, 12.226076
  • WBÖ III,990f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,630 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Berthold Fürther Wb. 171 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 472 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Kollmer II,73 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 90 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 42, 179 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: A.S.H.

pucheln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 647
Wortart: Verb
Ableitung von: pochen
Bedeutungen
1
stark husten
°Oberbayern vereinzelt
°dö halb Nacht hat er buchlt Unterammergau GAP47.6155933, 11.0286344
2
schreien, plärren, kindersprl.
buchla „im Kindermund … schreien, plärren“ Schwabsoien SOG47.835298, 10.829332, Dt.Gaue 42 (1950) 90 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
Abl. von pochen; vgl. WBÖ III,1266 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,1266 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

Pudel

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum 
Bedeutungen
1
Pudel, Hunderasse mit dichtem krausem Fell (Canis aquaticus)
Hund
Schwaben vereinzelt
mei Buudl belǝt, aabr beist it Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Er išt zottlet wie a Pudel Allgäu, Reiser III 670 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902

A g'scheaggeta Pudel håt au an Schwanz Oberthingau MOD47.7538197, 10.517856, Reiser III 600 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902

Dös isch des Pudels Kern Jetzt zeigt sich die Wahrheit, das wahre Aussehen einer Sache, Wertingen WER48.5600523, 10.6807675, Bertele 137 Bertele, Hermann: Volkstümliche Tiernamen Nordschwabens aus dem Zusamtal und dem angrenzenden Donautal, in: Bayerische Hefte für Volkskunde 2, S. 129-156, München, 1915
2
Rind
2a
Kalb, Junges der Kuh (auch Kindersprache)
Altusried KE47.8052615, 10.2136981, Frauenzell KE47.783224, 10.0864567, Kreuzthal KE47.7158111, 10.1189795, Muthmannshofen KE47.7946259, 10.0971837
bū̜dl̥ Frauenzell KE47.783224, 10.0864567, König, Fachsprache 169 König, Werner: Untersuchungen zu Phonologie und Fachsprache im Schwäbisch-Alemannischen Mundartraum (Inaugural-Dissertation), Erlangen, 1970
pū̜dǝlǝ Kreuzthal KE47.7158111, 10.1189795, SBS 11 K 37 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
2b
Rind mit gelocktem Fell
Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
Puudl Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 188 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
3
Person für niedere Arbeiten
3a
Pedell, Hausmeister einer Schule, Universität
Schule, Unterricht, Lesen, Schreiben, Rechnen
Kempten KE47.7267063, 10.3168835, Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504
Der Budel haut iahn oft verwischt, / Bei Biar und saura Niara, / drum ischt ear oft im Kartzer ghockt Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Mucka 111 Scheifele, Johann Georg: Mucka und Wefzga. Komische Gedichte in schwäbischer Mundart, Lindau, 1874, Auflage 1
3b
untergeordnete Person, die die Arbeit für einen anderen erledigt
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung: abwertend, negativ
MOD vereinzelt
I mach diar fei it de Pudl „ich bin nicht dein Sklave“, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 98 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
4
vom Haar
4a
krauses, gelocktes Haar
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Oberthingau MOD47.7538197, 10.517856, Reicholzried KE47.8161669, 10.251256, Nersingen NU48.428889, 10.121944
a Budl Oberthingau MOD47.7538197, 10.517856, MG 161, 6 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
4b
struppiges Haar
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Wimberg MOD47.7000057, 10.5472443
Pudel Wimberg MOD47.7000057, 10.5472443, MG 91, 22 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
5
Kleidungsstück
5a
aus pudelähnlich gekräuseltem Material, Krausen oder Pelz bestehende Halsbedeckung bei Frauen (alt)
Frauenkleidung
Ries
„Den Hals umgibt ein schwarzer Buddel aus verbundenen Seidensträngen“, Nördlingen 48.8516578, 10.4885873, Meyr, Ethnographie 44 Meyr, Melchior: Zur Ethnographie des Rieses (hrg. v. Schlagbauer, Albert), Nördlingen, 1983, Auflage 1
Buttel f Grosselfingen 48.836986, 10.560737, Fleischner Fleischner, Michael: Über den Dialekt der Einwohner, in: Pfarrbeschreibung von Grosselfingen, § 106-§162 (handschriftlich, Landeskirchliches Archiv), o. O, 1831
Es muss unklar bleiben, ob diese Bedeutung hierher gehört. Auffällig ist die Kürze des Vokals und das in einer alten Quelle genannte abweichende feminine Genus.
5b
kurze Männerjacke
Männerkleidung
Krumbach KRU48.2433959, 10.3634009
„Schließlich schlüpften die Männer in einen dunkelblauen Spencer oder Janker, auch Budel oder Bonjour, genannt, mit einem stehenden Kragen versehen“, Krumbach KRU48.2433959, 10.3634009, Jörg, KRU 170 Jörg, Theodor: Der Landkreis Krumbach, Bd. 3, Volkskunde, Weißenhorn, 1972, Auflage 1
zu landschaftlich (nd, md.) pudeln 'im Wasser plätschern, watscheln', wohl nachahmend wegen der Vorliebe des Hundes fürs Wasser; Pfeifer 1057Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, München, 2000, Auflage 5
  • Schwäb.Wb. I 1505 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB III 684f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
  • Schmeller I 382 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

Pumpfel, -ü-, Pumpfi

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 744
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: Pumpf
Bedeutungen
1
kleiner, untersetzter Mensch
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Pumpfl München M48.139686, 11.578889
2
Schmolle
°Pimpfe Schmolle Oberhausen LAN48.5877791, 12.6625181
3
Strumpf, kindersprl.
bumpfi, bumpferln Goodwin Ugs. 103 Goodwin, H. Buergel: Über Umgangssprache in Südbayern, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1904-06, BIL.B. Uppsala 1905, 58-108.

*1878 München, †1931 Saltsjöbaden bei Stockholm; Dr.phil, Universitätslektor für dt. Sprache
Abl. von Pumpf. In Bed.3 kindersprl. aus Stumpf ‘Strumpf’.
  • WBÖ III,1375-1377 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Puppe

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 781
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Puppe, Spielzeug
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
„früher Dogga, jetzt Pupperl Oberhummel FS48.426288, 11.872069
Bubbm Christl Aichacher Wb. 153 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
übertr. Sozia, Mitfahrerin
Buppal hutschn „mit seiner Sozia spazierenfahren“ Judenmann Opf.Wb. 33 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
2
von Menschen, v.a. Frauen
2a
kleines Kind, auch Kosen.
Diminutiv  
Pupperler Irlahüll EIH48.9740359, 11.4226997
Puppa(r’l „Kosewort für ein kleines Mädchen“ Braun Gr.Wb. 476 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
2b
Modepuppe
Puppn „auffallend modisch gekleidete Frau“ München M48.139686, 11.578889
Pupperl Koller östl.Jura 56 Koller, Josef: Dialektwörterbuch aus dem östlichen Jura, Kallmünz 2005.

*1938 Regensburg
2c
schwache od. leicht lenkbare Person
Puppe leicht lenkbarer Mensch Passau PA48.567378, 13.431710
Kimmt a Weiberleut ausn Haus außer … kräfte, gstammi, koa Pupperl Haller Dismas 98 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
3
Insektenlarve im Puppenstadium
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
a Bubbn Adldorf LAN48.6344502, 12.8351135
Pupp’m Braun Gr.Wb. 476 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
4
Bettchen, kindersprl.
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°jetz gehma ins Pupperl! Dietfurt RID49.036005, 11.582364
puppi Goodwin Ugs. 105 Goodwin, H. Buergel: Über Umgangssprache in Südbayern, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1904-06, BIL.B. Uppsala 1905, 58-108.

*1878 München, †1931 Saltsjöbaden bei Stockholm; Dr.phil, Universitätslektor für dt. Sprache
Aus lat. pup(p)a; Kluge-Seebold 732 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .— Bed.4 kindersprl. Spielform von Bett ( Schwäb.Wb. I,1531 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36. )?
  • WBÖ III,1423f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

puppeln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 782
Wortart: Verb
Ableitung von: Puppe
Bedeutung
schlafen, kindersprl.
°dua schön puppin Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928
verfasst von: A.R.R.

pupperln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 782
Wortart: Verb
Ableitung von: Puppe
Bedeutungen
1
mit Puppen spielen
d’Kinder pupperln „spielen mit Puppen“ Freihung AM49.620932, 11.909703
2
schlafen, kindersprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°geh tua amål a bissö bubbaln Eining KEH48.8544634, 11.771948
verfasst von: A.R.R.

Schlücker, Schlicker

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: schlick
Bedeutungen
1
(junge) Ente (auch Kindersprache)
auch Diminutiv  
Hausgeflügel
Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Ries, Türkheim MN48.0601151, 10.6394156
a Schliggr Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 87 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
„Einer Henne wurden mitunter auch Enteneier untergelegt ... Die Zahl war natürlich kleiner, und die Henne musse eine gute Brüterin sein, weil die Schlickerle... 28 Tage (Hühner 21 Tage) brauchten, bis sie schlüpften“, Ries, Schupp-Schied, Bd. I 48 Schupp-Schied, Gerda: Werktehäs ond Sonntefloisch. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben I, Nördlingen, 1984, Auflage 2
Schluggrla Türkheim MN48.0601151, 10.6394156, Ruf 108 Ruf, Hans: So schwätzt dr Schwaub, Türkheim, 1978
2
Enterich, männliche Ente
Hausgeflügel
Munzingen 48.900199, 10.452508
Schlicker Munzingen 48.900199, 10.452508, FM 2, 20 Maurer, Friedrich: Maurerfragebögen
3
junge Gans, Gänseküken
Diminutiv  
Hausgeflügel
Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654
Schlickrle Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654, Mayer-Karstadt 2 6 Mayer-Karstadt, Jörg-Reiner: Alte schwäbische Worte und Bezeichnungen, Redewendungen, Ausdrücke (Computerausdruck), 2. Lieferung, 2000
abgeleitet von Schlucke1
  • Schwäb.Wb. V 938 (Schlicker) Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: BS

tatschern, -ä-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1310
Wortart: Verb
Ableitung von: tatschen
Bedeutung
gehen, kindersprl.
dotschern Winkler Heimatspr. 58 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
  • WBÖ IV,946 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

ticktack, ticketacke

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1665
Wortart: Interjektion
Bedeutung
ticktack
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
die Uhr måcht diggö-daggö Simbach PAN48.267054, 13.025393
dik dåk Derching FDB48.408873, 10.963980
Uhrpendel, kindersprl.
Als Substantiv, Als Maskulinum 
Wöi mechts der Tiktak? Schemm Dees u. Sell 159 Schemm, Otto: Dees und Sell. Ein nordostbayerisches Hausbuch, Hof 1987.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
Onomat.; WBÖ V,33 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ V,33f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

Träträ, -tratra

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 189
Wortart: Substantiv
Bedeutungen
1
Trompete
wohl Femininum 
Träträ „Trompete“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2
Stuhlgang, kindersprl.
Genus: unbekannt 
°das Kind hat Drädrä gmacht Scheyern PAF48.5020343, 11.4555839
3
Verrücktheit, Eigenheit
Maskulinum 
°der hot an Drehdreh Kirchensur WS48.040946, 12.337429
Onomat.
verfasst von: A.S.H.